Besser gemeinsam statt einsam: Wieso es sinnvoll ist, Entscheidungen im Team zu treffen

Wichtige Entscheidungen zu treffen, fällt in vielen Situationen des Lebens nicht immer leicht. Doch oft machen wir es uns selbst schwieriger als es eigentlich sein muss und legen uns unnötig Steine in den Weg.

Im karrieregesteuerten Business-Alltag sind viele der Überzeugung, selbst der beste und einzige Entscheidungsträger sein zu müssen.

Diese schwierige Anforderung an die eigene Person wird auch in Bezug auf andere als selbstverständlich vorausgesetzt. Jeder kompetente Mitarbeiter muss in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen. Doch ist dieser Ansatz wirklich der richtige? Ist es nicht viel zielführender, Entscheidungen in Teams zu treffen? Sich auszutauschen und dabei voneinander zu lernen?

Mehr Köpfe sorgen für bessere Ergebnisse

Das erfolgreiche Arbeiten in Teams beruht darauf, dass unterschiedlichste Charaktere mit unterschiedlich stark ausgeprägten Fähigkeiten und Erfahrungen aufeinander stossen und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Jeder Mensch verfügt über eine andere Herkunft, ein anderes soziales Umfeld, eine andere Bildung, ein anderes Spezialgebiet und sieht Dinge anders als sein Gegenüber. Genau von dieser speziellen Perspektivenvielfalt kann auch der Entscheidungsprozess selbst profitieren. Um dein Gegenüber besser analysieren und dadurch einfacher verstehen zu können empfehle ich dir eine NLP Ausbildung. Darin wird konkret darauf eingegangen, welche psychologischen Unterschiede Menschen ausmachen und wie du besser auf sie Bezug nehme kannst.


Mehr Köpfe sorgen für bessere Ergebnisse (Bild: © Tom Wang – shutterstock.com)

Um den bestmöglichen Nutzen aus Gruppenentscheidungen zu ziehen, ist es wichtig, sich über einige Punkte Klarheit zu verschaffen:

  • Zeitfresser Gruppenentscheidungen? – Entscheidungen im Team bringen den Vorteil mit sich, dass die verschiedensten Möglichkeiten aus unterschiedlichsten Gesichtspunkten berücksichtigt werden. Durch diesen Weitblick und die Diskussionen miteinander kommen nicht selten neue, bis dato nicht berücksichtigte Lösungsansätze ans Licht. Das Problem wird von verschiedenen Perspektiven betrachtet und oft liegt die bis jetzt verborgene Lösung plötzlich auf der Hand. Doch Ziel der Entscheidungsfindung sollte es nicht sein, die Wahl der Möglichkeiten bis ins Unendliche auszuweiten, sondern zeitnah eine Entscheidung zu treffen. Doch ist es oft schwierig, bei Gruppenentscheidungen die richtige Balance zwischen Input und Ziel zu finden. Es besteht die Gefahr, sich im Thema zu verlieren. Ein gut gesteuertes Zeitmanagement ist daher eine unentbehrliche Voraussetzung für erfolgreiche Entscheidungen im Team.
  • Gefangen in der Gruppe? – Jeder Mensch ist anders. Wir sind umgeben von Optimisten, Pessimisten, Ja-Sagern und Schönrednern. Um das maximale Ergebnis aus Team-Entscheidungen herausholen zu können, ist es wichtig, ein offenes Ohr für alle Teilnehmer zu haben und nicht nur für jene, die am lautesten schreien und sich in den Vordergrund drängen. Gruppendynamik kann oft dazu führen, Entscheidungen zu verzerren und Potenzial zu vergeuden. Es ist daher erstrebenswert, jedem die Möglichkeit zur selbstständigen Meinungsbildung ohne Beeinflussung durch andere zu geben. Je nach Typ benötigen manche mehr Zeit, um Themen im Kopf zu analysieren, bevor sie ihre Meinung preisgeben möchten. Und das ist gut so! Nicht die erste Meinung ist immer die beste, sondern die Summe aus den Team-Meinungen verleiht dem Erfolgsrezept die Würze. Nur so sind Gemeinschaftsentscheidungen mit hoher Qualität möglich.

Um das maximale Ergebnis aus Team-Entscheidungen herausholen zu können, ist es wichtig, ein offenes Ohr für alle Teilnehmer zu haben. (Bild: © dotshock – shutterstock.com)

Ein paar einfache, grundsätzliche Regeln können dabei helfen, komplizierte Situationen zu umgehen und gemeinsam rasch und effektiv Entscheidungen zu treffen.

  • Meetingführung – Eine richtige Meetingführung und eine gelebte Meetingkultur sind das A und O für erfolgreiche Entscheidungen im Team. Die Aufgaben der Meetingleitung sind nicht nur die Vermittlung der Inhalte und die Bereitstellung der Infrastruktur, sondern vor allem die Leitung des Meetings in die richtige Richtung. Es ist notwendig, mit viel Geschick die Gruppendynamik so zu lenken, dass sie zur Diskussion einlädt, den Teilnehmern die Möglichkeit zu einem ungestörten Input gibt und alle aktiv einbindet.
  • Transparenz hilft – Gerade bei Entscheidungsmeetings ist es wichtig, ehrliche Transparenz an die Teilnehmer zu vermitteln. Nur wenn jedem die gleichen Fakten vorliegen und es die Möglichkeit gibt, offen Fragen zu stellen, ist es möglich, sich ein Bild über die Entscheidungssituation zu machen und eine persönliche Empfehlung abzugeben.
  • Kritik ist erwünscht – Entscheidungsmeetings sind nicht dazu da, den Standpunkt des Vortragenden zu bestätigen, sondern diesen auch aktiv in Frage zu stellen. Bei Team-Entscheidungen ist Kritik aktiv erwünscht und nur kritisch betrachtete Gesichtspunkte können zu guten Lösungen führen.
  • Zurückhaltung ist angesagt – Damit aktive Diskussionen in Gruppen zustande kommen und rege Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht werden, ist ein besonderes Taktgefühl der Hauptverantwortlichen erforderlich. Hier ist gerade am Anfang der Diskussion eine noble Zurückhaltung angebracht. Jeder braucht ein wenig Zeit, um sich in eine neue Materie rein zu denken. Daher ist weniger oft mehr!
  • Auch Rom wurde nicht an einem Tag erschaffen – Bei der Entscheidungsfindung ist es wichtig, die perfekte zeitliche Balance zu finden. Dafür gibt es kein Patentrezept und der Zeitplan ist von der jeweiligen Situation abhängig. Es sollte eine richtige Mischung aus „nicht übereilt“ aber dennoch „nicht in Details verloren“ gewählt werden.

Nicht jeder ist zum Arbeiten in einem Team geeignet. Nicht jedem liegt es, Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Doch mit beiden Situationen ist man im Leben immer wieder konfrontiert und mit ein wenig Übung ist es gar nicht so schwer, auf die Kraft der anderen zu setzen und darauf zu vertrauen.



Fazit

Eine Entscheidung im Team ist oftmals befreiend. Sie nimmt die Last und den Druck von einer einzelnen Person. Durch den gemeinsamen Austausch und die vielen Sichtweisen werden in der Regel weniger Fehler gemacht und Entscheidungen wesentlich effizienter getroffen. Gemeinsame Entscheidungen sind auch gemeinsame Siege!

 

Oberstes Bild: © dotshock – shutterstock.com

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Mehr zu Benedikt Ahlfeld

Benedikt Ahlfeld ist Trainer, Autor und Entscheidungsmacher. Er zeigt, wie man selbstbestimmte Entscheidungen trifft und damit seine volle innere Kraft nutzt. Besuche ihn auf benediktahlfeld.com und finde heraus, wie du besser managen und mehr umsetzen kannst.

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