Chur – die älteste Stadt der Schweiz und ihre wirtschaftliche Entwicklung (Teil 1)

Chur gilt mit seiner Siedlungsgeschichte, die nachweislich bis in die Jungsteinzeit zurückreicht, als die älteste Stadt der Schweiz. Dennoch wissen nur wenige Einwohner der Schweiz und Europas etwas über die grosse Historie der Stadt, die über Jahrtausende hinweg einen wilden Wandel erfahren hat.

Unser zweiteiliger Bericht soll die historischen Facetten von Chur beleuchten und hierbei auch die jüngsten Entwicklungen des Hauptortes im Kanton Graubünden nicht vernachlässigen. Wirtschaftliche Stärke und ein besonderer touristischer Reiz zeichneten die Stadt im Alprheintal seit jeher aus.


Dies ist ein zweiteiliger Bericht zum Thema „Chur, die älteste Stadt der Schweiz und deren Unternehmen“.

Teil 1: Chur – die älteste Stadt der Schweiz und ihre wirtschaftliche Entwicklung

Teil 2: Chur – moderne Unternehmen in der ältesten Schweizer Stadt

Die ersten Spuren in der Geschichte von Chur

Ihrem Titel als „älteste Stadt der Schweiz“ wird Chur gerecht, wenn Ausgrabungen einer ersten Besiedlung des Ortes berücksichtigt werden. Diese reichen ca. 5‘000 Jahre zurück. Auch Spuren aus der Bronze- und Eisenzeit sind in einzelnen Arealen des Stadtgebiets entdeckt wurden. Auch zur Römerzeit hatte das heutige Chur als Siedlung eine Bedeutung und könnte sogar Hauptstadt der vom Römer geschaffenen Provinz Raetia Prima gewesen sein. Bewiesen ist diese Vermutung nach Erkenntnissen von Archäologen und Historikerin jedoch nicht.

Unstrittig ist hingegen, dass in Chur im vierten Jahrhundert das erste Bistum nördlich der Alpen gegründet wurde. Durch den Bau der Kathedrale von Chur verlagerte sich das Zentrum der Siedlung zudem stärker zum Plateau des Alpentals, das auch heute noch einen wesentlichen Teil des Stadtgebiets darstellt.

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Mittelalter und Neuzeit in der Historie von Chur

Chur verfügte damals wie heute über eine exponierte Lage, die sie seit dem frühen Mittelalter zu einem Standort an einer der wichtigsten Handelsroute der Alpen machte. Gerade als Nord-Süd-Route wurde die Region um Chur über Jahrhunderte hinweg geschätzt, da sich hier das Rheintal öffnet und den Weg zu mehreren Alpenübergängen preisgibt. Bis in die frühe Neuzeit hinein sollte die Stadtfläche von Chur dennoch kompakt und begrenzt bleiben, was vor allem der eng gezogenen Stadtmauer zu verdanken war. Das Quartier Welschdörfli, das mittlerweile zum Stadtgebiet zählt, lag dabei stets ausserhalb der Stadtmauern.


Chur – die älteste Stadt der Schweiz (Bild: © Martin Lehmann – shutterstock.com)

Über das auslaufende Mittelalter wurde Chur zu einer der wichtigsten Reformationsstädte der heutigen Schweiz. Das Bistum ist über alle Jahrhunderte dennoch erhalten geblieben. Unabhängig von diesem kirchlichen Spannungsfeld entwickelte sich ein vergleichsweise ruhiges Stadtwesen, bei dem sich die Stadtoberen 1803 zum Betritt zur Schweizer Eidgenossenschaft entschieden. Hieraus folgend wurde Chur durch die Kantonsverfassung im Jahr 1820 Hauptstadt. Diese Rolle ist bis zum heutigen Tage beibehalten worden. Aus einer Besiedlung mit ca. 4‘000 Einwohnern vor gut 150 Jahren ist mittlerweile eine Einwohnerzahl von mehr als 37‘000 geworden.

Die wirtschaftliche Entwicklung von Chur

Die Landwirtschaft hat wie in allen Regionen der Schweiz das Wirtschaftsleben in Chur über Jahrhunderte geprägt. Im Vergleich zu vielen anderen Kantonen und Städten ist der Anteil an Agrarbetrieben bis heute noch geblieben. Ca. ein Sechstel der städtischen Fläche wird weiterhin als Äcker und Wiesen genutzt. Ein Drittel wird noch für den klassischen Ackerbau genutzt, zwei Drittel entfallen auf die Viehzucht mit einem Schwerpunkt auf Rindern. Die Fleisch- und Milchwirtschaft in Chur soll nach Stadtplanung auch in den kommenden Jahren erhalten bleiben, wobei die betriebene Alpwirtschaft mittlerweile fliessend in die Nutzung für touristische Zwecke übergeht.


Die Churer Alpen zählen zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Ostschweiz. (Bild: © Peter Wey – shutterstock.com)

Die Churer Alpen zählen zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Ostschweiz. Ein Grossteil der Aroser Alpen mit ihrem Skigebiet liegt auf der Stadtfläche von Chur. Im Sommer ist die Region für Wanderer und Naturfreunde interessant. Hotelwesen und Gastronomie finden ganzjährig ihren Zulauf. Ausserdem bemüht sich die Stadt, mit stetig neuen Entwicklungen und Attraktionen Besucher nach Chur zu locken, was für Angehörige vieler Wirtschaftsbranchen ihren Reiz besitzt. Mit dem Bahnhof Chur verfügt die Stadt über einen der wichtigsten Knotenpunkte im öffentlichen Verkehr der Ostschweiz, was gleichermassen für Personen und Güter gilt.

Wenig Industrie, wachsender Dienstleistungssektor

Aufgrund der ausgeprägten Rolle von Landwirtschaft und Tourismus konnte sich in Chur nie eine grosse Industrielandschaft etablieren. Einzelne fertigende Unternehmen sind im Stadtgebiet anzutreffen, allerdings nur in kleiner bzw. mittelständischer Grössenordnung. Dafür hat über die letzten Jahrzehnte das Dienstleistungssegment an Bedeutung gewonnen und neue Arbeitsmöglichkeiten im dritten Sektor geschaffen. Um die Jahrtausendwende herum waren es bereits mehr als 20‘000 Arbeitsplätze, die in diesem Segment im Stadtgebiet von Chur geschaffen wurden. Unabhängig von diesen modernen Entwicklungen der Wirtschaftslandschaft in Chur bleibt der Agrarsektor ein bemerkenswertes Element im Wirtschaftswesen der Stadt.



Anders als in typischen Grossstädten und -zentren der Schweiz hat sich in der Schaffung neuer Arbeitsplätze und Wirtschaftsbranchen kein eindeutiger Schwerpunkt herausentwickelt. Auch klassisches Gewerbe wird in Chur in grösserem Umfang betrieben, das aktuell ca. 4‘000 bis 5‘000 Personen beschäftigt. Der Anteil an Pendlern, die nicht in Chur und der Region wohnen und extra für ihre Arbeitstätigkeit anreisen, ist vergleichsweise gering. Welche Unternehmen und Branchen aktuell vor allem in Chur anzutreffen sind und zu den grössten Arbeitgebern der Hauptstadt von Graubünden gehören, zeigen wir im zweiten Teil auf. Dieser verdeutlicht noch stärker, wie sich die Struktur der Stadt mit ihren Unternehmen über die letzten Jahrzehnte verändern konnte.

 

Oberstes Bild: © bill_17 – fotolia.com

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