Gratis-Schutz vor Trojanern und Viren – sinnvoll oder nicht?

So wichtig die Sicherheit im Internet für private und gewerbliche Nutzer auch ist – viele von ihnen zögern beim Kauf kommerzieller Programme zum Schutz vor Viren, Trojanern und anderen Schadprogrammen. Da alle namhaften Softwarehäuser wie Avira, AVG oder Norton einen kostenlosen Schutz mit einem eingeschränkten Funktionsspektrum bieten, scheint ein Erwerb gegen Geld nicht zwingend notwendig zu sein.

Ob die jeweils kostenlose Programmversion ausreicht, um alle aktuellen Gefahren des Internets zu bekämpfen und den gewünschten Schutz zu bieten, ist eher unsicher. Je nach Anbieter kostenloser Software kommt es weiterhin zu Sicherheitslücken, die sich nur gegen Geld schliessen lassen.

Gut geschützt schon mit Freeware

Dass Norton, AVG & Co. Teile ihrer Schutzsoftware kostenlos anbieten, hat einen einfachen Grund: Sie möchten Nutzer von der Qualität der eigenen Programme überzeugen und zum Kauf eines Rundum-Schutzes anregen. In dieser Hinsicht kann sich kein Anbieter erlauben, einen lückenhaften Schutz seiner Gratis-Software zu akzeptieren, der eine Infizierung des Computers nicht verhindert und vom Kauf der Schutzsoftware abschrecken dürfte. Die kostenlosen Versionen der renommierten Hersteller bieten also bereits einen Top-Schutz, wobei dies vorrangig für die Abwehr von Viren gilt. Dies wird im Regelfall auch durch die Bezeichnung der Software verdeutlicht, die als Anti-Virus-Programm kostenlos vermarktet wird.

Geht es um die kommerzielle Erweiterung eines Schutzprogramms, umfasst diese im Regelfall eine leistungsstarke Firewall, die explizite Überprüfung von E-Mails auf Viren und Spyware sowie weitere Extras. Die Sonderfunktionen sind gerade zur Abwehr von Trojanern interessanter und bietet den gezielten Schutz vor Hackern, die einen Zugriff auf den eigenen Computer oder sensible Daten erreichen möchten. Je nach Softwareanbieter weichen die Leistungsspektren von kostenlosen und kommerziellen Varianten mehr oder weniger stark voneinander ab, hier lohnt ein sachlicher Vergleich im Vorfeld. Gerade für den Schutz vor Trojanern ist ein Verzicht auf käufliche Lösungen bedenklich, falls Unsicherheiten im Umgang mit E-Mails oder dem Internet bestehen.


Ein kostenloses Anti-Virus-Programm bietet guten Schutz vor Malware. (Bild: Vladru / Shutterstock.com)


Schutz vor Viren und Trojanern ist nicht das Gleiche

Laien können mit Begriffen wie Viren und Trojanern nur wenig anfangen und halten solche Schadprogramme für das Gleiche. Gerade der Unterschied ist für die Auswahl einer kostenlosen Schutzsoftware jedoch entscheidend. So handelt es sich bei Viren um kleine Schadprogramme, die eigenständig oder nach Ausführung einer .exe-Datei bestimmte Funktionen ausführen. Dies kann beispielsweise das Blockieren der Tastatur oder die Löschung einer Festplatte sein. Die Auswirkungen des Virus werden dem Nutzer in den meisten Fällen sofort deutlich. Ein kostenloses Anti-Virus-Programm kennt Tausende der weltweit gängigen Viren und erkennt es sofort, wenn diese auf dem eigenen Computer landen.

Ein Trojaner hingegen profitiert von der Tatsache, dass der Nutzer ihn nicht sofort erkennt. Das Programm wird versteckt als Schadsoftware neben einem Hauptprogramm installiert und arbeitet im Hintergrund. Beispielsweise verschafft es einem Hacker den Zugang zum Rechner, so dass er die Aktivitäten oder Eingaben auf der Tastatur angezeigt bekommt. Solche Prozesse werden nicht durch einen kostenlosen Anti-Virus-Schutz erfasst, eher geht es um das Aufdecken und Analysieren verdächtiger Datenströme im Internet. Hier ist eine Firewall eine unverzichtbare Anschaffung, bei der man je nach Einstellung sogar explizit in jeden Datentransfer beim Internetzugang einwilligen kann.

Kostenlose Firewall als nützliche Ergänzung?

In der heutigen Zeit ist es gleichermassen wichtig, sich auf einen guten Virenschutz und eine leistungsstarke Firewall verlassen zu können. Unternehmen wie Microsoft bieten mit dem Windows Defender bereits eine eigene Umsetzung, die einen grundlegenden Schutz für den Rechner darstellt. Auch manche privaten Softwareanbieter halten nicht nur den Anti-Virus-Schutz kostenlos bereit und bieten zusätzlich eine kostenlose Firewall. Um diese nach individuellen Vorstellungen gestalten und beispielsweise jeden Datenstrom explizit überwachen zu können, wird jedoch meist die Investition in ein kommerzielles Produkt notwendig. Ob dies lohnt, hängt vor allem vom jeweiligen Schutzbedürfnis des Computers ab.

Auch wenn niemand gerne von einem Virus oder Trojaner betroffen ist – je nach Computer und Lebensbereich ist eine Infizierung mehr oder weniger drastisch. Vor allem die Absicherung bei Unternehmen aller Art nimmt als Schutz vor Datenspionage höchste Priorität ein. Selbiges gilt für einen privaten Computer, über den Online-Banking praktiziert wird. In diesen Fällen lohnt es sich, ernsthaft über die kommerzielle Anschaffung eines Schutzprogramms nachzudenken. Bei diesem gilt ebenso wie bei den kostenlosen Lösungen: Ein regelmässiges Update der Software ist eine absolute Selbstverständlichkeit. Und diese kann je nach kommerziellem Anbieter ebenfalls mit einem kleinen Zusatzbetrag pro Monat oder Jahr verbunden sein.



Fazit

Ein kostenloses Anti-Virus-Programm leistet bereits gute Dienste und sollte heutzutage auf keinem Computer mehr fehlen. Selbiges gilt für eine leistungsstarke Firewall, die von verschiedenen Anbietern ebenfalls gratis angeboten wird und bei regelmässigen Updates die Abwehr von Trojanern sehr gut ermöglicht. Für einen umfassenden Support durch den Softwareanbieter oder einen funktionsreicheren Umgang mit der Firewall sollte dennoch etwas Geld ausgegeben werden, um komfortabel den individuell besten Schutz zu erhalten. Das Leistungsspektrum der namhaften Hersteller von Schutzsoftware ist vielfältig und nicht immer identisch, vor der Investition sollte deshalb genau auf vorliegende Unterschiede geachtet werden.

 

Oberstes Bild: Die Sicherheit im Internet ist für private und gewerbliche Nutzer extrem wichtig. (© George W. Bailey / Shutterstock.com)

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