Führungskompetenz – wie viel Gefühl ist statthaft?

Die Antwort gleich vorweg – ganz viel! Gefühle spielen im menschlichen Leben und bei der Alltagsbewältigung eine grosse Rolle. Nicht nur im ganz privaten Leben, sondern eben auch auf der Arbeit. Und nicht nur Arbeitnehmer haben Gefühle, sondern auch die Chefs.

Oftmals wird versucht, die persönliche Gefühls- und Stimmungslage während der Arbeit zu unterdrücken. Es findet dann meist ein Abgleich der inneren Gefühlswelt mit den Anforderungen der Arbeit statt. Gut ist das nicht immer, vor allem dann nicht, wenn beispielsweise die Empathie als besondere Fähigkeit des Mitfühlens und des „Sich-in-andere-Hineinversetzens“ gewissermassen am Betriebstor abgegeben wird.

Stichpunkt Empathie – muss das sein?

Ich denke, schon. Besonders in den Leitungspositionen ist Empathie heute gefragter denn je. Je besser es eine Leitungskraft versteht, sich in die Gefühls- und Gedankenwelt seiner Unterstellten einzufinden, desto eher wird er auch in seiner Arbeit als Führungskraft den richtigen Ton finden und die Mitarbeiter zu den erwarteten Leistungen führen können.

Die Zeiten des harschen Befehlstons in den Unternehmen ist längst vorbei. Gefragt ist die psychologisch sinnvolle Herangehensweise an die Mitarbeitermotivation, um letztlich auch immer wieder neue Reserven aufzudecken. Alles andere führt eher zu einer Dienst-nach-Vorschrift-Mentalität, die noch nie für besondere Leistungen gut war. Eine satte Portion psychologischen Sachverstandes gehört heute also auch zur Ausstattung kompetenter Führungskräfte.

Ist das nicht ein wenig zu viel Gefühlsduselei?

Gefühle bestimmen sehr stark über das, was wir tun oder auch nicht, und besonders darüber, wie wir es tun. Insofern kann das Verstehen von Gefühlen auch in der Arbeitswelt gar nicht hoch genug angesetzt werden. Dabei geht es nicht darum, auf jedes Gefühl der Mitarbeiter eingehen zu müssen. Aber dennoch muss erkannt werden, in welcher Stimmungslage sich einzelne Beschäftigte befinden und wie sich das auf ihre Arbeit auswirkt. Denn nur dann kann auch entsprechend gegengelenkt oder motiviert werden. Dabei stehen die Gefühle im Arbeitsprozess selten im Vordergrund, spielen aber dennoch eine nicht zu unterschätzende Rolle.



Darf auch der Chef Gefühle zeigen?

Das darf er nicht nur, er sollte es geradezu. Gefühle bedienen sich dabei bestimmter Ventile. Ein herzhaftes Lachen als Ausdruck von Freude ist genauso erlaubt wie ein grimmiger Gesichtsausdruck, wenn den Chef mal doch der Ärger überkommt. Und auch Tränen sind erlaubt, sofern die anderen wissen, dass es dafür auch einen guten Grund gibt. Chefs sind keine stereotypen Arbeitstiere, sondern eben auch nur Menschen mit Gefühlen. Wer damit richtig umzugehen weiss, kann sogar Pluspunkte bei seinen Mitarbeitern sammeln.

 

Oberstes Bild: © Monkey Business Images – shutterstock.com

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