Denkfallen vermeiden
VON Olaf Hoffmann Organisation
An jedem Tag trifft der durchschnittliche Mensch in etwa 20’000 Entscheidungen. Eine wahrlich gigantische Zahl, die uns (zum Glück) nicht ständig bewusst wird. Ein Grossteil dieser Entscheidungen fällt unterbewusst oder aus rein natürlichem Antrieb. Die Masse solcher Entscheidungen sind in ihren Auswirkungen ohne gravierende Folgen und beschäftigen sich eher mit trivialen Dingen wie den Alltäglichkeiten der eigenen Lebensorganisation oder dem Entschluss, bei Ampelgrün nach einer Rotphase wieder anzufahren. Dinge also, die unser Leben zumeist nicht nachhaltig beeinflussen.
Schwieriger wird es da schon bei den bewussten Entscheidungen vor allem solchen, die das Leben an sich oder Abläufe im Job betreffen. Hier tauchen viele Entscheidungsfallen auf, in die nicht nur einfache Gemüter, sondern auch die grossen Wirtschaftslenker unserer Zeit tappen.
Klarheiten schaffen
Als sich Microsoft beim Betriebssystem Windows 8 für das Kachelsystem entschied, war damit ein Flop begründet. Der Chemiekonzern BASF verhökerte seine gesamte Pharmasparte für schlappe 6,9 Milliarden Dollar. Mitsamt dem fast fertig entwickelten Krebsmedikament Humira. Das bringt dem heutigen Eigentümer knapp 10 Milliarden Dollar Umsatz – in jedem Jahr.
Fatale Fehlentscheidungen, von denen noch Tausende aufgezählt werden könnten. Gründe für solche Fehlentscheidungen sind oftmals einseitige Ansichten und Beweggründe und der Verzicht darauf, sich Klarheiten zu schaffen.
Wer wichtige Entscheidungen treffen muss ist gut beraten, sich dafür Zeit zu nehmen. Selbst dann, wenn die Angelegenheit vorgeblich eilt. Ein paar Tage Bedenkzeit sind in aller Regel billiger, als die Folgen schwerer Denkfehler mit den entsprechend falschen Entscheidungen.
Wer Klarheit braucht, braucht Zeit, die unverblümte Meinung anderer am Prozess Beteiligter, Weitsicht und die Abwendung von Denkmechanismen, die uns Mutter Natur in der Geschichte der Evolution mit in die Wiege gelegt hat. Die moderne Entwicklung ist der evolutionären Strategie längst vorausgeeilt und führt so zu Entscheidungsmustern, die nicht immer wirklich sinnvoll sind.
Nein sagen ist wichtiger denn je
Wer entscheiden will, muss auch in der Lage sein, Nein zu sagen. Das jedoch fällt vielen Entscheidern im Grossen und im Kleinen oftmals schwer. Immerhin haben Erziehung und die moderne Vielfalt mit all den Verlockungen oftmals dafür gesorgt, dass Nein-Sagen als nicht legitim gilt. Aber gerade Nein sagen sorgt dafür, entscheidende Denkfallen zu umgehen.
- Hinterfragen Sie jede einzelne wichtige Entscheidung, bevor Sie diese verbindlich treffen
- Nehmen Sie sich für Antworten auf entscheidende Fragen die notwendige Zeit
- Setzen Sie immer klare Prioritäten als Grundlage jeder Entscheidung
- Halten Sie Grenzen ein und
- Sagen Sie klar und unmissverständlich, was Sie denken.
Auf diese Weise lassen sich viele Denkfallen, die oftmals auch etwas mit Gefühlen zu tun haben, vermeiden. Letztlich werden damit auch Fehlentscheidungen eingegrenzt.
Oberstes Bild: © Sergey Nivens – Shutterstock.com
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