Business-Knigge: Nicht immer ist nur die fachliche Kompetenz entscheidend

Die Vorfreude war riesengross, die Hoffnung wuchs von Tag zu Tag. Das Vorstellungsgespräch war aber auch wirklich gut gelaufen. Die eigenen fachlichen Qualifikationen passen nahezu wie massgeschneidert zu den Anforderungen. Das hat auch der Personalchef wohlwollend zur Kenntnis genommen. Aber – den Traumjob hat dann doch ein anderer Bewerber bekommen. Aus Lust ist Frust geworden.

Dabei hat der neue Stelleninhaber nachweislich eine weitaus geringere fachliche Kompetenz vorzuweisen. Zudem wurde man doch selbst in der Vergangenheit schon des Öfteren von den Vorgesetzten für seinen unermüdlichen Arbeitseinsatz gelobt. Trotzdem hat es nicht gereicht. Die Enttäuschung hat dabei einen wahrlich simplen Grund. Die „Verpackung“ respektive die eigene Aussenwirkung sowie die gewählte Strategie stimmten schlichtweg nicht.

Umgangsformen, Erscheinungsbild und Soft Skills als „Zünglein an der Waage“

Bei der Personalrekrutierung wird nämlich immer mehr Wert auf die Ausstrahlung und das Auftreten der eigenen Angestellten gelegt. Diese Attribute sind neben der allgemeinen Leistungsbereitschaft sowie dem expliziten Fachwissen inzwischen von eminenter Bedeutung für die Unternehmen. Ein unvorteilhafter Eindruck, ein Fauxpas, kann eine angestrebte Position in weite Ferne rücken. Auf der anderen Seite können stimmige Umgangsformen Seriosität vermitteln, Sympathien erzeugen und Sachverstand ausstrahlen. Wer diesbezüglich den Business-Knigge beherrscht und diesen zu seinem Vorteil nutzt, kann sich in der Regel als „vorzeigbarer“ Kandidat für die jeweils angestrebte Position in den Vordergrund schieben.

Höflichkeit und Respekt werden vorausgesetzt

Während es sich ein Bewerber um eine vakante Stelle privat durchaus leisten kann, entsprechende Umgangsformen schleifen zu lassen, zählt im Berufsleben ein unhöfliches Auftreten zu den „No-Gos“. Hier wird vom jeweiligen Umfeld erwartet, dass freundlich gegrüsst, an der Bürotür auch des ungeliebten Kollegen angeklopft oder einer Dame zum Beispiel die Tür aufgehalten wird. Es wird diesbezüglich vorausgesetzt, dass jeder Mitarbeiter in erster Linie dem Rang, zudem dem Alter und nicht zuletzt dem Geschlecht des Gegenübers nachhaltig Respekt zollt. Dabei unterliegt jede Situation quasi ihren ureigenen Spielregeln. So wird beispielsweise der Chef eines wichtigen Kundenunternehmens sicherlich „not amused“ sein, wenn erst einmal ein alter Schulfreund mit inniger Umarmung geherzt wird, bevor er selbst in den Genuss einer Begrüssung kommt.

Gepflegtes Erscheinungsbild als positiver Faktor

Ob sich ein Bewerber an die entsprechenden Umgangsformen hält, versuchen die Personalverantwortlichen dabei bereits beim Vorstellungsgespräch zu eruieren. Fällt ein Bewerber zum Beispiel dabei seinem Gegenüber laufend ins Wort, kann sich das als teure Sünde erweisen. Ein derartiges Verhalten wird schnell als ein generelles Manko an stimmigen Umgangsformen bewertet. Neben dem Blick auf ein angemessenes Verhalten spielt auch das äussere Erscheinungsbild eine dominierende Rolle. Chefs achten dabei allerdings weniger auf eine gewisse Extravaganz oder ein individuelles Outfit, sondern werten gerade ein ganzheitlich gepflegtes Erscheinungsbild als Positivum.

 

Oberstes Bild: © Konstantin Chagin – Shutterstock.com

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