Electrolux sichert sich die Hausgeräte-Sparte von General Electric

Für den schwedischen Konzern mit Sitz in Stockholm ist es die grösste Übernahme in der Firmenhistorie und gleichzeitig ein Angriff auf den US-Marktführer Whirlpool. Anfang September 2014 gab das Unternehmen bekannt, dass es die Sektion Haushaltsgeräte von General Electric übernehmen werde – Kaufpreis: 3,3 Milliarden Dollar. Das entspricht 23,4 Milliarden Schwedischer Kronen oder 2,55 Milliarden Euro.

In Europa sind die Schweden bereits die Nummer 1 für Waschmaschinen, Kühlschränke und Elektroherde, nicht zuletzt durch Zukäufe wie AEG, Zanussi oder Zanker. In der Schweiz produziert Electrolux im ehemaligen Therma-Werk in Schwanden jedes Jahr rund 160’000 Geräte für den internationalen und nationalen Markt. Firmenchef Keith McLoughlin sprach von einem historischen Moment für die Unternehmensgruppe. Dieser Kauf sei ein ausserordentlicher strategischer Schritt für den Ausbau der globalen Marktpräsenz und Reichweite. Die Aktien stiegen denn auch unmittelbar nach der Ankündigung auf ein neues Rekordhoch. Wenn die zuständigen Wettbewerbsbehörden grünes Licht geben, kann der Deal in 2015 abgewickelt werden.

Die USA sind für Electrolux einer der wichtigsten Absatzmärkte. Das Wachstum dort läuft wesentlich schneller als in Europa. Im Jahr 2013 betrug der Umsatz 4,5 Milliarden Dollar, nahezu ein Drittel des Gesamtumsatzes. Mit der General Electric-Sparte erwirbt der schwedische Konzern Premium-Marken wie Hotpoint, GE Café und GE Monogram und verspricht sich damit eine Verdoppelung des Umsatzes.

General Electric wiederum will diesen Bereich abstossen, um sich auf Geschäftsbereiche mit besseren Wachstumsraten zu konzentrieren – wie der grosse Konkurrent Siemens aus Deutschland, der sich aus der Kooperation mit Bosch verabschieden will. GE und Siemens hatten in diesem Jahr einen harten Kampf um die Übernahme von Teilen des Alstom-Konzerns ausgetragen, in den sich sogar die französische Regierung einmischte. Am Ende blieb GE Sieger.

Electrolux‘ Konkurrent Whirlpool, zu dem Marken wie Kitchen Aid und Bauknecht gehören, will andererseits seine europäische Präsenz für Hauhaltsgeräte stärken und hatte im Juli 2014 ein Angebot für den italienischen Hersteller Indesit vorgelegt.

 

Oberstes Bild: © 360b – Shutterstock.com

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hat Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert und ist zusätzlich ausgebildeter Mediendesigner im Segment Druck. Er schreibt seit über 30 Jahren belletristische Texte und seit rund zwei Jahrzehnten für Auftraggeber aus den unterschiedlichsten Branchen.

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