Die Probleme der Swisscom

Der Swisscom geht es schlecht – oder zumindest nicht so gut, wie es früher einmal der Fall war. Eine Neustrukturierung des Unternehmens soll dabei helfen, die wegbrechenden Absatzmärkte zu kompensieren.

Dabei ist die Swisscom nicht das einzige grosse Telekommunikationsunternehmen, welches im Zeitalter des Internets und der Smartphones unter schwindenden Gewinnen ächzt. Ob sich das Unternehmen langfristig wirklich in Gefahr befindet und wie die Führung dagegen vorgehen will, zeigt dieser kurze Bericht.

Wenn die Milliarden schwinden

Pro Jahr entgehen der Swisscom derzeit etwa 500 Millionen Franken, die vor einigen Jahren noch in die Umsatzkasse des Unternehmens sprudelten. Urs Schaeppi, Chef des schweizerischen IT-Riesen, sieht dafür gleich mehrere Ursachen. Einerseits beklagt er die – aus Kundensicht überaus angenehme – Absenkung der Roaming-Tarife, wodurch der Swisscom pro Jahr 160 Millionen Franken entgehen würden. Weiterhin nagt auch ganz einfach der Zahn der Zeit am Unternehmen: In der heutigen, schnelllebigen Gesellschaft sieht Schaeppi Herausforderungen vor allem darin, sehr flink zu reagieren und neue Produkte praktisch täglich auf den Markt zu werfen. So würden 70 % der Umsätze schon heute mit Angeboten gemacht werden, die es seit weniger als zehn Jahren gibt.

Einen Ausweg aus der Misere sieht Schaeppi durch eine Umorientierung: Die Swisscom soll weg von der reinen Telekommunikation und hin zu mehr Computer und Fernsehen im Portfolio. Cloud-Computing für Unternehmen und das Geschäft mit IPTV sollen dafür sorgen, dass die Milliarden bald – wie in den guten, alten Zeiten – wieder auf die Konten des Unternehmens fliessen. Allein die Datensicherung per Cloud soll pro Jahr mehr als 100 Millionen Franken generieren, wenn alles nach den Plänen von Schaeppi & Co. läuft.

Konzentration auf die Heimat

Weg aus der Schweiz und hin zu einem multinationalen Unternehmen möchte die Swisscom aber nicht, denn dazu sei der Konzern zu klein. Schaeppi will sich vor allem auf unsere schöne Schweiz konzentrieren und ausländischen Kunden stattdessen die Speicherung von Daten in der erwähnten Cloud anbieten. Ob all diese Vorhaben funktionieren, bleibt abzuwarten. Bis dahin werden die Mitarbeiter der Swisscom aber keinen Hunger leiden müssen: 2014 erwirtschaftete das Unternehmen bislang 806 Millionen Franken Reingewinn.

 

Oberstes Bild: © 360b – Shutterstock.com

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