So setzen Sie unangenehme Kollegen Schachmatt
VON Susanne Mairhofer Allgemein
Unterschätzen Sie unangenehme Zeitgenossen nicht
Viele bewerten unangenehme Kollegen oder Personen im Team als Kleinigkeit. Dies kann entweder in einem zornigen Blick oder in einer verletzenden Antwort geschehen oder aber in Form einer Nichtreaktion auf eine gestellte Frage. Auch wenn Sie es als unwichtig einschätzen, sollten Sie die Emotion, die als Wirkung erfolgt, keinesfalls unterschätzen. Die Reaktionen können unterschiedlich ausfallen, entweder verschlägt es Ihnen die Sprache oder Sie fühlen sich sogar gedemütigt und ärgern sich.
Dazu kommt, dass Begegnungen mit unangenehmen Kollegen lange nachwirken, manchmal mehrere Stunden, in denen Sie sich müde und ausgelaugt fühlen oder aber mit Heisshunger auf Süsses reagieren. Vielleicht sind Sie ja auch Raucher und benötigen genau in solchen Situationen unbedingt eine Zigarette. Wenn sich unangenehme Begegnungen häufen, kann es in der Folge zur Wiederholung von negativen Erfahrungen kommen, die durchaus chronische Reaktionen auslösen können. So etwa kann sich ein Kopfschmerz entwickeln oder aber Ihnen wird flau im Magen, wenn sich der Kollege auch nur nähert.
Im ersten Schritt eines erfolgreichen Umgangs mit solchen Situationen und Kollegen, sollten Sie sich selbst fragen, wie Sie genau reagieren. Denn je besser Sie einschätzen können, ob und welche Auswirkungen das Verhalten Ihres Kollegen auf Sie hat, umso besser können Sie reagieren und gegensteuern.
Richtige Strategien im Umgang mit unangenehmen Kollegen
Eine sehr wirkungsvolle Methode, um aufzuzeigen, wie das Verhalten Ihres Kollegen auf Sie wirkt, ist das sogenannte Spiegeln. Das heisst, spricht er Sie in aggressivem Tonfall an, tun Sie genau das Gleiche. Oder aber Sie entgegnen dem herablassenden Blick, mit dem er Sie von oben bis unten mustert, in der gleichen Weise.
Bringt das Spiegeln keinerlei Besserung, sollten Sie es mit direkter Konfrontation versuchen. Äussert sich Ihr Kollege negativ oder abwertend Ihnen gegenüber, lassen Sie sich ja nicht zum Opfer machen. Sagen Sie unmissverständlich, wie es Ihnen mit derlei Kommentaren geht und welche Gefühle solche Bemerkungen bei Ihnen auslösen. Sprechen Sie dabei klar und deutlich und blicken Sie ihm fest in die Augen. Demonstrieren Sie Selbstsicherheit und weisen Sie Ihren Kollegen ein für alle Mal in die Schranken.
Eine weitere Strategie kann sein, dass Sie einfach nachfragen. Mancher Kollege fällt einfach unangenehm auf, weil seine Aussagen immer nur verallgemeinernden Charakter haben und lächerlich sind. Statt sie zu ignorieren, sollten Sie solche Meinungsäusserungen hinterfragen und gezielt nachhaken. Am besten funktioniert dies, wenn Sie sogenannte geschlossene Fragen stellen. Also Fragen, auf die nur mit „Ja“ oder „Nein“ geantwortet werden kann, so verhindern Sie gekonnt, dass ein weiterer Schwall an unnötigen Kommentaren kommt.
Auch Rachegedanken sind erlaubt
Gerade bei spontanen verletzenden Äusserungen kommt es vor, dass man im ersten Moment sprachlos darauf reagiert. Das ist absolut verständlich, nimmt Ihnen allerdings die Gelegenheit, Ihren Unmut auch entsprechend zu formulieren. Wichtig ist zu diesem Zeitpunkt aber, dass Sie die innere Spannung, die durch die Situation aufgetreten ist, abbauen. Vielleicht hilft es Ihnen ja, wenn Sie sanfte Rachephantasien entwickeln. Klar ist, dass es tatsächlich bei Phantasien bleiben muss, die im Reich Ihrer Gedanken fixiert sind.
Wenn das mit der inneren Vorstellung nicht ganz klappt, hilft es Ihnen vielleicht, wenn Sie eine Fratze auf ein Blatt Papier malen und damit den Kollegen darstellen. Streichen Sie das gemalte Bild danach fest durch oder setzen Sie der Fratze Hörner auf. Zerreissen Sie am Ende das Papier in tausend Stücke oder vernichten Sie es sonst auf eine martialische Weise, die Ihnen Genugtuung und inneren Frieden gibt. Damit können Sie perfekt die Spannung abbauen und sich anschliessend wieder Ihrem normalen Tagesgeschehen oder Arbeitsablauf widmen.
Last but not least, kann eine Methode im Umgang mit unangenehmen Teammitgliedern so verlaufen, dass Sie die Beziehung zu dieser Person einfach auf das Notwendigste reduzieren. Im Klartext heisst das, dass Sie sich komplett distanzieren, bestenfalls brechen Sie den Kontakt direkt ab. Das funktioniert allerdings nur, wenn Sie nicht unmittelbar mit dem Kollegen zusammenarbeiten müssen. Sollten Sie aus arbeitstechnischen Gründen auf eine Kooperation angewiesen sein, ist es wichtig, dass Sie sowohl mental als auch auf realer Ebene loslassen und sich in keinster Weise mehr um das Verhalten oder sonstige Befindlichkeiten kümmern.
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