Jedes Unternehmen sollte eine Fehlerkultur haben

Überall dort, wo gearbeitet und produziert wird, können Fehler passieren. Doch diese lediglich als negatives Ergebnis zu betrachten, bringt nichts, sondern nimmt Ihnen und Ihren  Mitarbeitern die Option, Entwicklungspotenziale zu nutzen. Denn es liegt auf der Hand, dass in jedem Fehler auch etwas Positives steckt. Unabhängig davon, wie Sie in Ihrem Unternehmen konkret damit umgehen, sollten Sie offen auf diese reagieren, um die Vorteile daraus auch tatsächlich nutzen zu können.

Vorteile der Fehler liegen auf der Hand

Wie so viele andere, werden Sie sich vermutlich fragen, was an einem Fehler, der Ihrem Unternehmen womöglich Kosten verursacht oder schlimmstenfalls Kunden vertreibt, positiv sein kann. Doch mit dieser Haltung verbauen Sie sich wichtige Chancen. Denn Fehler zeigen Ihnen auf, was nicht funktioniert, wo möglicherweise falsche oder hinderliche Strukturen vorhanden sind. Möglicherweise erhalten Sie aber auch Hinweise auf tiefer liegende Probleme und Schwächen im Team oder sogar in Ihrem eigenen Führungsverhalten. Vielleicht entdecken Sie aber auch die eine oder andere Ungenauigkeit bei Unternehmenszielen oder Umsetzungsschritten. Natürlich offenbaren sich auch Fehlfunktionen an Maschinen oder Technik.

Fehlerkultur verändert Blickwinkel

Wenn Sie quasi Fehler willkommen heissen, setzen Sie den ersten Schritt zum wichtigen Umdenkungsprozess. Denn meist sind Fehler bereits von Kindertagen an mit negativen Konsequenzen verbunden, sei es Schelte bei einem Fehler im Diktat oder beim Klavierspiel. Nun heisst es umdenken und eine Neubewertung vorzunehmen. Damit erschliessen Sie sich die Option, Informationen, die in jedem Fehler stecken, zu verarbeiten.

Machen Sie regelmässig Besprechungen mit dem gesamten Team, um Fehler zu analysieren. Sprechen Sie diese konkret an, ohne dabei einen einzelnen Mitarbeiter zu kritisieren. Stattdessen sollten Sie Ursachen, Entstehung und Auswirkung des Fehlers genau zur Diskussion stellen. Mitarbeiter sollten dabei Erfahrungen und Erkenntnisse einbringen, die durch diesen gewonnen werden konnten. Als Fazit steht eine Stärkung des Fehlerbewusstseins, das nichts mit der Angst vor Kritik zu tun hat.

Damit sich im Team eine Fehlerkultur etablieren kann, macht es auch Sinn, dass Mitarbeiter selbstständig eigene Fehler unter einem neuen Blickwinkel beurteilen können. Ratsam ist dazu, einen entsprechenden Fragebogen zu entwerfen und ihn zu verteilen. Die Ergebnisse daraus können als Diskussionsgrundlage verwendet werden, wobei es auch Sinn macht, eine Fehler-Ranking-Liste zu entwickeln. Dort können häufig auftretende Fehler mit den Lösungen erfasst werden. So bieten Sie Ihren Mitarbeitern die Chance, statt selbst nach Lösungen zu suchen, erst mal die Fehlerliste zu Rate zu ziehen und dort genannte Lösungen anzuwenden. Damit sparen Sie Zeit und natürlich Geld.

Fehler neu definieren

Um den Umgang mit Fehlern auf lange Sicht gesehen zu verändern, müssen Sie Ihren Mitarbeitern das Positive und Gute der Fehler auch klarmachen. Schaffen Sie eine Option, damit die hinderlichen Vorstellungen in den Köpfen verschwinden und negative Einstellungen, die mit Fehlern in Verbindung gebracht werden, ihre Gültigkeit verlieren. Die eigene Unzulänglichkeit oder aber Sanktionen dürfen nicht mehr die erste Konnotation sein, wenn es darum geht, Fehler einzugestehen.



Machen Sie stattdessen klar, dass Fehler wichtig sind, um eine Entwicklung zu durchlaufen. Aus ihnen zu lernen bedeutet auch, die eigenen Wissens-Grenzen zu überschreiten und sich weiterzubilden. Sie müssen ja nicht plötzlich Fehler zu schätzen wissen, doch nehmen Sie sie nicht als Übel wahr, dessen Konsequenzen Sie sanktionieren müssen.

Eine Fehlerkultur in Ihrem Unternehmen zu etablieren, macht für alle Beteiligten Sinn. Dass der Weg dorthin nicht einfach ist, liegt auf der Hand, weshalb Sie Fehler im Umgang mit Fehlern in jedem Fall vermeiden sollten. Sensibilisieren Sie sich für die häufigsten Fehler und geben Sie den Hang zum Perfektionismus auf. Achten Sie auch darauf, wie Ihre Mitarbeiter Fehler kommunizieren. Tun sie diese als „Blamage“ oder als „Dummheit“ ab, dann ist die Angst vor Fehlern gross. Werden sie sogar vertuscht oder verheimlicht, sollten Sie hinterfragen, wie weit Kommunikationskanäle geschaffen wurden, um Fehler zu beheben. Oft weiss ein Mitarbeiter nämlich gar nicht, an wen er sich wenden soll.

Wichtig ist, dass Sie die Sündenbock-Kultur unterbinden, denn in einem Team hat niemals einer allein für einen Fehler die Verantwortung. Abgesehen davon ist dies zur Entwicklung einer Fehlerkultur absolut kontraproduktiv. Regen Sie in diesem Fall eine Diskussion an, wie individuelle Arbeitsabläufe transparenter gemacht werden können und wie Fehler besser und früher erkannt werden können. Tragen Sie dazu bei, dass Vertrauen im Team entsteht und keiner Angst haben muss, als Sündenbock beschuldigt zu werden. So wächst der Zusammenhalt Ihrer Mitarbeiter, was nicht zuletzt auch zur Motivation und Steigerung der Arbeitseffizienz beiträgt.

 

Oberstes Bild: © jesadaphorn – Shutterstock.com

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