Heftige Drohung: Pharmaindustrie geht auf Konfrontationskurs zur Politik
VON David Weiss News
Die Vorschläge von Berset
Berset möchte die ausufernden Kosten im Gesundheitswesen stoppen. Laut „SRF“ betragen diese inzwischen jährlich 60 Milliarden Franken. Ein Drittel der verschriebenen Therapien sei zudem unnötig. Berset hat deshalb vorgeschlagen, die Preise für Medikamente zu senken. Auf diese Weise sollen 150 Millionen Franken eingespart werden. Diese gingen komplett zu Lasten der Unternehmen, befürchten die Branchenverbände.
Die Folgen der Preissenkungen
Theoretisch wäre es für die Pharmaunternehmen möglich, eine Zulassung für die Medikamente zu bekommen und diese dann für den Preis anzubieten, den sie selbst für richtig halten. Das Problem dabei: Die Kosten für die Medizin können in diesem Fall nicht mehr von Krankenkassen getragen werden. Die Patienten müssen selbst zahlen, was gleichbedeutend mit einem Todesstoss für die betroffenen Mittel sein dürfte, da diese so teuer sind, dass eine Kostenübernahme für viele Menschen unmöglich ist.
Unternehmen können mit Kassen verhandeln
Bevor es allerdings so weit kommt, können die Unternehmen mit den Krankenkassen direkt über die Preise für ihre Medikamente verhandeln. Als Konsequenz droht dann allerdings eine Zwei-Klassen-Medizin, da nicht alle Versicherungen die in einem solchen Fall aufgerufenen Preise zahlen können oder wollen. Eine andere Frage ist, ob die Krankenkassen sich überhaupt auf Verhandlungen einlassen würden, gingen ihnen die Pläne von Berset doch noch nicht weit genug. Vermutlich werden die Unternehmen deshalb erst einmal Rekurse einlegen, welche die Preisänderungen aufschieben. Dies gibt Zeit, um über eine Lösung zu verhandeln. Zuletzt geschah dies 2012, ein Jahr später konnte dann Einigkeit erreicht werden, die allerdings nur zwölf Monate später schon wieder hinfällig ist.
Oberstes Bild: © images72 – Shutterstock.com
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