Gewusst, wie: Mit geschickter Medienarbeit das Sommerloch profitabel gestalten

Das Sommerloch steht vor der Tür. Sowohl im realen als auch im virtuellen Geschäftsleben geht es deutlich ruhiger zu. Die Angst vor Umsatzeinbussen macht die Runde.

Studien haben diesbezüglich gezeigt, dass gerade in den Sommermonaten übermässig viele Geschäftsinhaber aufgeben. Das muss aber nicht sein. Zum Vergleich: Alleine im Jahr 2013 haben sich explizit in der Zeit von Juni bis August hochbewertete Start-ups erfolgreich auf dem Markt positioniert. Aber auch „alteingesessene“ Unternehmen – insbesondere Webfirmen – können durchaus vom Sommerloch profitieren.

Sommerloch: Zwischen finanziellem Fiasko und neuen Marktchancen

Oftmals überleben gerade kleine Unternehmen das Sommerloch nicht. Dieser Umstand ist trauriger Fakt. Bei Betrachtung der Hintergründe relativiert er sich allerdings deutlich. Es müssen nämlich gerade Gewerbetreibende das Handtuch werfen, die eh schon seit längerer Zeit Probleme hatten und finanziell ums Überleben kämpften. Auch ein Start-up, das ohne monetären Background oder auch ohne ein stimmiges und vor allem langfristig angelegtes Konzept den Markteintritt vollzogen hat, bekommt Probleme in den umsatz- sowie wachstumsschwachen Monaten.

Das liegt in der Natur der Sache begründet. Im vergangenen Jahr (2013) hat sich aber gezeigt, dass Start-ups mit überzeugendem Geschäftskonzept und entsprechenden finanziellen Rücklagen auch im Sommerloch einen furiosen Start hinlegen können. Insbesondere Neugründungen in den Segmenten Service und Mobile erregten dabei die Aufmerksamkeit der Branche und der Konsumenten. Das beweist: Im Business sind pfiffige Ideen immer noch ein Garant für eine Erfolg versprechende Positionierung auf dem Markt.

Frische Ideen locken in der Regel zahlungskräftige Investoren an

Die Idee des erst 22-jährigen Lucas Duplan kann diesbezüglich als Beispiel herangezogen werden. Immerhin ist selbst das renommierte „Wall Street Journal“ auf den Gründer aufmerksam geworden und hat seiner Intention der mobilen Payment-Plattform einen langen Artikel gewidmet. Mobile Payment-Plattform? Das hört sich erst einmal gar nicht so spannend an. Jedenfalls verspricht dieser Begriff kein Feuerwerk an Innovationen und revolutionärem Gedankengut.

Da das Start-up aber als mobile Payment-Plattform grundsätzlich einen Geldaustausch per App ermöglichen möchte, entdeckten auch Investoren wie zum Beispiel der Paypal-Mitgründer Peter Thiel diese durchaus frische Idee als Investitionsmöglichkeit. So finanzierten Thiel und weitere Investoren das Start-up mit rund 25 Millionen Dollar.
In Krefeld hat sich demgegenüber mit dem jungen Unternehmen Mifitto im vergangenen Jahr ein Start-up vorgestellt, das ein 3D-Messverfahren für Textilien und Schuhe sowie eine Fussumrissvermessung via App präsentiert hat. Dieses System wurde bereits bei der Vorstellung im letztjährigen Sommerloch von den Verbrauchern derart enthusiastisch angenommen, dass das Krefelder Start-up prompt zahlreiche Partnershops gewinnen konnte.

Auch ein alter Bekannter im Business hob 2013 die Eigendynamik rund um eklatante Umsatzeinbussen aus den Angeln. So akquirierte Marco Börris, der zuvor bereits Star Finanz und Star Division aus der Taufe gehoben hatte, insgesamt 38 Millionen Dollar für eine ganz spezielle App-Plattform. Unter der Firmenbezeichnung Number Four bietet Börris dabei explizite Loyality-Programme sowie einen Rundum-Service von Kommunikationswerkzeugen und Produktivitäts-Tools über diverse Hilfsmittel für die Finanzen, den Einkauf, die Produktion oder den Vertrieb bis hin zu Reservierungsfunktionen an.

Das Sommerloch effektiv nutzen: Produktlancierungen verspüren jetzt wenig Konkurrenz

Aber nicht nur Neugründungen können während des „gefürchteten“ Sommerlochs für positive Schlagzeilen sorgen. Bereits bestehende Unternehmen können nämlich gerade von der diesbezüglichen Informationsarmut und Ereignislosigkeit profitieren. Da Nachrichtenseiten, Foren, IT-Portale oder Blogs in dieser Zeit auch Texte publizieren, die in anderen Monaten noch nicht einmal als Randnotiz taugen, kann dies von Unternehmen nachhaltig genutzt werden. Medienvertreter oder Blogger reissen sich gerade in der Sommerzeit um lesenswerte Pressemitteilungen oder zum Beispiel Pitches von Webfirmen.

Selbst Nachrichten mit einem nur geringen Mehrwert für die Leser werden teilweise zu absolut ereignisreichen Storys aufgebläht. Wer jetzt zum Beispiel eine Produktlancierung oder anderweitige Ankündigungen dieser Art als Mitteilung bei den Medien und Portalen einreicht, findet in der Regel dankbare Abnehmer. Daher gilt: Wer im Zeitraum Juni bis August geschickt Pressemitteilungen oder verkaufsfördernde Informationen platziert, muss beim Buhlen um Platz und Aufmerksamkeit nur vergleichsweise wenig Konkurrenz fürchten.


Mobile Endgeräte als Multiplikator: Die Zielgruppe kann überall erreicht werden. (Bild: PureSolution / Shutterstock.com)
Mobile Endgeräte als Multiplikator: Die Zielgruppe kann überall erreicht werden. (Bild: PureSolution / Shutterstock.com)


Mobile Endgeräte als Multiplikator: Die Zielgruppe kann überall erreicht werden

Der Gedanke, dass sich die potentiellen Kunden in den Ferien, im Freibad oder im eigenen Garten befinden und sich für eine Produktlancierung oder anderweitige Angebote gar nicht interessieren, greift dabei zu kurz. Nicht umsonst erleben die mobilen Endgeräte schon seit längerer Zeit einen regelrechten Boom. So ist die Mehrzahl der potenziellen Leserschaft niemals komplett vom digitalen Informationsfluss abgeschnitten: Tablets oder Smartphones sind auch in der Freizeit oftmalige Begleiter.

Was diesbezüglich auch nicht vergessen werden darf: Suchmaschinen sind Workaholics und fahren grundsätzlich nicht in die Ferien. Wer es also auf eine meinungsmachende Premium-Seite mit seinen Informationen schafft, wird in der Regel auch die gewünschte Aufmerksamkeit erregen. Allerdings sollte beim Einreichen einer entsprechenden Mitteilung stets darauf geachtet werden, dass die Texte gut strukturiert und vor allem prägnant verständlich sind. Das erhöht die Chancen auf eine sorgfältige Bearbeitung durch den Medienvertreter oder Blogger sowie auf eine gute Platzierung in den entsprechenden Medien.

 

Oberstes Bild: © Petr Vaclavek – Shutterstock.com

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