Anerkennungsmanagement – wie zufrieden müssen Mitarbeiter eigentlich sein?

Fragt man Menschen nach ihrem Beruf, geben viele an, ihn wegen des Geldverdienens auszuführen. Viel seltener hört man, dass Menschen ihrer Tätigkeit aus echt verstandener Berufung nachgehen. Während diese meist sehr zufrieden und engagiert leben, fühlen sich Erstgenannte oft zu wenig beachtet und beklagen mangelnde Anerkennung, womit auch das Zufriedenheitsgefühl fehlt.

Was versteht man eigentlich unter Anerkennung?

Wenn Menschen mit dem reinen Arbeitsergebnis nicht mehr zufrieden sind, braucht es das Gefühl der Anerkennung. Denn eines ist klar: Der Mitarbeiter ist ein fühlender Mensch, dessen Emotionen wahrgenommen werden müssen. Anerkennung in Form von Lohn oder Gehalt sind in Wahrheit keine Anerkennung, sondern tatsächlich eine Gegenleistung des Unternehmens für erbrachte Tätigkeiten. Ist von Anerkennung die Rede, meint man damit das Gefühl, das ein freundliches Lächeln des Chefs oder sogar ein ehrlicher kräftiger Händedruck auslöst.

Anerkennung kann aber auch darin bestehen, den Mitarbeitern gewisse Freiräume und Verantwortung zu gewähren und ihnen einfach etwas zuzutrauen. Wird dem Mitarbeiter das Gefühl vermittelt, sich für das Unternehmen richtig „reinzuhängen“, kann er durchaus über sich hinauswachsen und besondere Leistungen erbringen. Dabei können sogar bestimmte Fähigkeiten entwickelt werden, die nicht nur die Motivation fördern, sondern auch die Zufriedenheit steigern. Darüber hinaus entsteht ein positives Betriebsklima.

Anerkennung kann auch ineffektiv angewandt werden

Die meisten Arbeiter und Angestellten erfahren naturgemäss einmal im Jahr entsprechende Anerkennung, und zwar im Rahmen einer Weihnachtsfeier. Dabei wäre ein deutlicheres Zeichen seitens des Chefs viel einfacher und besser wahrzunehmen. Ein Vier-Augen-Gespräch mit Positiv-Feedback etwa oder aber auch der bereits erwähnte feste Händedruck oder ein kollegiales Schulterklopfen bleibt viel besser in Erinnerung. Wer im Rahmen von Feierlichkeiten etwa Preise für Umsatzwettbewerbe verteilt, tut dagegen der Anerkennung nichts Gutes. Denn es wirkt nicht nachhaltig auf die Empfänger und motiviert auch die übrigen Angestellten nicht. Konkurrenz unter Kollegen ist tatsächlich kaum förderlich für das Arbeitsklima und sollte deshalb niemals als Motivationsmittel eingesetzt werden.

Und genau der Aspekt der Motivation ist untrennbar mit Anerkennung verbunden. Gerade heutzutage beklagen viele Unternehmer einen drastischen Verlust an Motivation ihrer Angestellten. Arbeit ist für viele einfach ein Job und Mittel zum Zweck der Lebensunterhaltsfinanzierung. Das betrifft die sogenannten Mitarbeiter an der Basis genauso wie Vorgesetzte, die ihr Augenmerk ausschliesslich darauf richten, dass die erwirtschafteten Zahlen des Unternehmens stimmen.

Anerkennung zur richtigen Zeit und in ausgewogenem Verhältnis ist die beste Vorbeugung gegen Motivationsverlust. Und sie kann noch mehr, denn wenn sie optimal ankommt, ist sie das beste Mittel, um Mitarbeiter anzuspornen, ihren Job mit Freude zu tun. Natürlich darf auch Kritik nicht fehlen, doch sie muss angebracht sein und entsprechend auf Augenhöhe geäussert werden. Dazu braucht es Einfühlungsvermögen, wobei auch die Dosis eine wesentliche Rolle spielt.


Chefs sollten nicht nur ihr Augenmerk darauf legen, was nicht oder schlecht erledigt wurde. (Bild: Elnur / Shutterstock.com)
Chefs sollten nicht nur ihr Augenmerk darauf legen, was nicht oder schlecht erledigt wurde. (Bild: Elnur / Shutterstock.com)


So werden Missstände richtig und effizient behoben

Chefs sollten nicht nur ihr Augenmerk darauf legen, was nicht oder schlecht erledigt wurde. Im Grunde genommen wissen ohnehin alle Bescheid, was es für ein gutes Miteinander am Arbeitsplatz braucht. Doch es ist ein Zeichen der modernen Zeit, dass viele Menschen einfach nur mehr funktionieren und ihre Tätigkeit nicht mehr als integralen Bestandteil des Lebens sehen. Viele Einflüsse von aussen suggerieren, dass man mehr brauche, als eigentlich zum Leben notwendig ist. Damit entsteht ein Leistungsdruck, der den Beruf und die damit verbundene Tätigkeit einfach als notwendiges Übel zum Geldverdienen degradiert. Gerät die Arbeitswelt zu sehr in den Fokus, kann der Eindruck entstehen, dass das eigentliche Leben zu kurz komme.

Gute Personalführung ist also gefragt, damit Chefs hier richtig agieren, ihre Mitarbeiter entsprechend motivieren und ihnen die notwendige Anerkennung zollen. Was in vielen Seminaren und Workshops auch ge- und erlernt wird, scheitert oft an mangelnder Umsetzung in der Realität. Denn es reicht nicht nur aus, über die Dinge Bescheid zu wissen, eine gute Führungskraft verfügt zudem über Empathie und die notwendige Reife, um Menschen richtig führen zu können. Entsprechende Berufs- und Lebenserfahrung tragen zusätzlich dazu bei, dass ein Vorgesetzter mit seinem Personal respektvoll umgeht.

Egal welcher Führungstyp ein Chef ist oder welche weiteren Aspekte im Anerkennungsmanagement noch zur Anwendung kommen, der wichtigste Punkt besteht darin, die Kommunikation innerhalb eines Teams und der Belegschaft so zu verbessern und auszurichten, dass alle gemeinsam das Bewusstsein leben, im Job an einem Strang zu ziehen. Damit stellen sich Motivation und Erfolg ein, der letztendlich auch dem Unternehmen zugutekommt. Denn eines ist klar: Nur zufriedene Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter.

 

Oberstes Bild: © Mi.Ti. – Shutterstock.com

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