Geheimtipp für mehr Produktivität – Schlafen!

Sind Sie gut ausgeschlafen? Dann ist ja alles gut. Fühlen Sie sich hingegen permanent unausgeruht und könnten das eine oder andere Nickerchen mehr vertragen, dann bietet Ihnen dieser Beitrag möglicherweise ein paar Tipps, wie Sie mit mehr Schlaf zu mehr Produktivität kommen können.

Dabei werden hier weder Patentrezepte noch ultimative Tipps gegeben. Aber eines kann dieser Beitrag vielleicht doch bewirken, nämlich dass Sie in Zukunft etwas mehr schlafen. Nur jetzt nicht, bitte!

Die 90-Minuten-Regel

Keine Angst, es geht hier nicht um die empfohlene Dauer des Schlafes. Die 90-Minuten-Regel beschreibt lediglich, wie lange ein durchschnittlicher Mensch konzentriert an einer Aufgabe arbeiten kann. Eben etwa jene 90 Minuten. Dann lässt die Konzentration deutlich nach, die Arbeitsergebnisse werden schlechter oder die Zeit für das Erledigen der gleichen Aufgabe erstreckt sich bis auf die doppelte Länge. Dementsprechend sollten also vor allem konzentriert arbeitende Menschen nach immer etwa 90 Minuten eine kurze Pause einlegen.

Das gibt der Arbeitsalltag nicht her? Manchmal schon, vorausgesetzt, Sie wollen das auch. Viele Arbeitgeber meinen, dass ihre Beschäftigten zumindest 4,5 Stunden am Stück hochkonzentriert arbeiten sollten, bevor sie sich eine Pause gönnen. Dabei nehmen sie, oftmals wider besseres Wissen, in Kauf, dass zwischenzeitlich die Arbeitsintensität spürbar nachlässt. Wann immer es geht, gönnen Sie sich nach 90 Minuten Arbeit selbst eine kleine Pause. Die muss nicht länger als zehn Minuten dauern, sollte dann aber auch gar nichts mit Arbeit zu tun haben.

Weniger ist mehr

Oft gehört, aber selten so richtig für voll genommen: Weniger ist mehr! Das betrifft vor allem die Zeitgenossen, die glauben, Ihrem Arbeitgeber rund um die Uhr zur Verfügung stehen zu müssen. Sie sind die Ersten im Büro und die Letzten, die am Abend das Licht ausschalten.

Hier herrscht der Irrglaube vor, dass mehr zeitlicher Aufwand für die Arbeit automatisch auch zu einer höheren Produktivität führe. Bewiesen ist jedoch, dass Menschen, die beispielsweise sechs Stunden konzentriert mit der 90-Minuten-Regel entsprechenden Pausen arbeiten, oftmals mehr schaffen als die, die scheinbar ununterbrochen arbeiten. Das sollte Sie zum Überlegen bringen.

Entschlacken Sie einmal Ihren Arbeitsalltag und überprüfen Sie, ob Sie in zehn Stunden mässiger Arbeitsleistung wirklich mehr bewerkstelligen als in sechs Stunden konzentrierter Arbeit.


Gönnen Sie sich nach 90 Minuten Arbeit eine kleine Pause! (Bild: StockLite / Shutterstock.com)


Zeitmangel ist hausgemacht

Viele Wenigschläfer behaupten, sie hätten ja gar keine Zeit zum Schlafen und würden ihre Zeit lieber aktiv nutzen, als sie zu verschlafen. Auch hier herrscht ein weitverbreiteter Irrtum vor. Zeit ist immer gleich, sie vergeht immer gleich schnell und steht immer nur in gleicher Menge zur Verfügung. Es kommt viel mehr darauf an, was wir aus der uns zur Verfügung stehenden Zeit machen.

Ein guter Teil davon geht für die tägliche berufliche Arbeit drauf. Darüber hinaus wollen wir noch dieses erleben und jenes geniessen. Und wenn es irgendwie geht, hätten wir da auch noch ein paar liegen gebliebene Arbeitsaufgaben zu erledigen. Frau und Kinder nehmen auch Zeit in Anspruch, und irgendwo haben wir doch auch einmal Hobbys gehabt?

Da stört das Schlafen eigentlich nur, zumal wir glauben, dass wir besonders produktiv seien, wenn wir besonders viel tun und möglichst wenig schlafen. So entsteht letztlich ein hausgemachter Zeitmangel, für den es natürlich immer eine Ausrede gibt. Durchbrechen Sie diesen Teufelskreis, indem Sie sich auf das konzentrieren, was Ihnen wirklich wichtig ist. Arbeit gehört in die Firma und nicht nach Hause, Zeit mit der Familie und Zeit für Hobbys bleibt dann viel mehr und letztlich haben Sie sogar mehr Zeit für einen erholsamen Schlaf übrig. Probieren Sie es aus!

Schönes erleben

Wissen Sie noch, wann Sie das letzte Mal intensiv Ihrem Hobby nachgegangen sind? Wann haben Sie Ihr letztes Buch gelesen? Wann waren Sie das letzte Mal im Kino und wann haben Sie das letzte Mal so richtig ausgeschlafen?

Sie wissen es nicht? Jetzt sollten alle Alarmglocken schrillen. Offenbar sind Sie auf dem besten Weg dahin, ein ungewollter Workaholic zu werden. Diese Entscheidung haben Sie nicht selbst getroffen. Andere haben Sie dazu gemacht.



Die Drittel-Regel

Teilen Sie jetzt Ihre Zeit noch bewusster als bisher ein! Trennen Sie Arbeitszeit von Freizeit, nicht nur räumlich, sondern auch gedanklich. Bei einer geschickten Einteilung ergibt sich in etwa eine Drittel-Aufteilung für einen normalen Arbeitstag. Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit und acht Stunden Schlaf.

Die Arbeitszeit verbringen Sie natürlich mit Arbeit. Dann ist aber Schluss. Abzüglich der durchschnittlichen Arbeitswege und der Morgentoilette sowie der Abendtoilette bleiben Ihnen jetzt etwa fünf bis sechs Stunden Freizeit. Die können Sie je nach den konkreten Umständen mit der Familie oder allein verbringen.

Achten Sie in Ihrer Freizeit darauf, dass Sie hier wirklich auch das tun, was Ihnen und der Familie wirklich Spass macht. Zwei Stunden dieser Freizeit dürfen Sie in einer gesunden Partnerschaft sogar allein verbringen. Prima! Das genau ist Ihre Zeit für Ihre Hobbys.

Vergessen Sie darüber die acht Stunden Schlaf nicht, die Ihnen zustehen. Verzichten Sie doch einfach einmal auf den einen oder anderen Fernsehfilm, lesen Sie einmal keine Fachzeitschriften und gehen Sie wirklich für acht Stunden zu Bett. Schon nach wenigen Tagen haben Sie den neuen Lebensrhythmus erlernt und sind deutlich ausgeschlafener, zufriedener und letztlich auch produktiver. Und genau das wollen Sie doch sein. Oder?

 

Oberstes Bild: Geheimtipp für mehr Produktivität – Schlafen! (© wavebreakmedia / Shutterstock.com)

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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