Unternehmenskultur: Die beste Investition für Startups

Unternehmenskultur – ein vollmundiges Wort, das Wohlfühlatmosphäre und hochmotivierte Mitarbeiter verspricht. Gerade Startups können davon enorm profitieren. Lesen Sie, warum sich Unternehmenskultur nicht in bequemen Sofas und Tischtennisplatten erschöpft, und wie man sie eigentlich herstellt.

„Die beste Investition, die Startups machen können“ – mit diesen Worten titulierte die Investorin Sitar Teli auf dem Pioneers Festival in Berlin die Bedeutung der Unternehmenskultur für Startups. Dabei erklärte die Startup-Expertin auch, was es eigentlich damit auf sich hat.

Unternehmenskultur erschöpft sich nicht in Wohlfühl-Angeboten

Viele Startups rekrutieren sich aus jungen Leuten, die unter Unternehmenskultur vor allem eines verstehen: Freizeit- und Relaxangebote à la Google. Der kalifornische Suchmaschinen-Riese bespasst seine Mitarbeiter durch Rutschbahnen im ganzen Haus, kostenlose Restaurants und Massagestühle. Sitar Teli hält dem entgegen: Das allein macht keine Unternehmenskultur aus. „Tischkicker und Couchgarnituren haben in Wahrheit nichts mit Unternehmenskultur zu tun.“ Die Britin investiert seit fast zehn Jahren in europäische Startups. Besonders gefallen ihr Unternehmen mit schickem Produktdesign und weitsichtigen Visionen. Sie ist an SoundCloud genauso beteiligt wie am Company Builder Seedcamp (als Mentorin).

Nein, Unternehmenskultur ist sei jede Art von Kultur zunächst etwas Abstraktes, das sich in den Köpfen der Firmengründer formiert; jedes Unternehmen habe laut Teli eine Unternehmenskultur. „Es gibt nur gute und schlechte Kulturen“ sagt sie. Drei Essentials hält Sitar Teli für die Säulen einer guten Unternehmenskultur.

Die erste Säule: „Values“ – Unternehmerische Werte müssen vorgelebt werden

Jedes Unternehmen braucht Werte. Werte, die zunächst von der Führungsspitze getragen und vorgelebt werden sollten und in der Folge von den Mitarbeitern adaptiert werden. Dazu gehören: Begeisterung für die eigenen Produkte, Disziplin und Wertschätzung für das Tun der Mitarbeiter. Entscheidend ist in jedem Fall, dass die Gründer die Werte selbst vorleben. Wenn dies nicht überzeugend gelingt, wird daraus auch keine Unternehmenskultur entstehen. „Wer bestimmte Values nicht überzeugend vorleben kann, sollte sie auch nicht zum Leitmotiv des eigenen Handelns machen“ so Sitar Teli.



Die zweite Säule: „Mission“ – Ein klares Ziel vor Augen haben

Die Werte selbst aber reichen noch nicht aus, da sie vor allem das unternehmensinterne Haltungen beschreiben. Jede Firma braucht auch ein Ziel ausserhalb ihrer selbst, auf das sie zuarbeitet – Teli nennt das „Mission Thinking“. Schon von Anfang an brauchen Startups demnach eine eindeutige und transparente Vision. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist Amazon. Der Online-Versandhändler schrieb sich von Beginn an auf die Fahnen, das kundenzentrierteste Unternehmen der Welt zu werden und es Menschen zu ermöglichen, online alles kaufen zu können, was sie wünschen.

„Jedes Startup braucht eine Mission“ betont Sitar Teli. Steht nur das momentane Produkt im Vordergrund, geht irgendwann die langfristige Motivation verloren, weil die Mitarbeiter nicht mehr wissen wofür sie eigentlich letztlich arbeiten. Eine solche Stimmung ist tödlich für jede Unternehmenskultur – da nützen auch Tischtennisplatten nichts mehr.

Die dritte Säule: „Team“ – Mitarbeiter, die sich mögen

Als Investorin weiss Sitar Teli: Tolle Teams sind ein Erfolgsgarant – und haben einen sich selbst verstärkenden Effekt. Denn da, wo bereits eine gute Stimmung herrscht, kommen auch gerne neue Talente hinzu. „Die richtige Unternehmenskultur bestimmt darüber, wie schnell ein Startup in Zukunft neue Talente ins Boot holen kann“. Ein paar Tipps zum Kreieren einer guten Team-Atmosphäre haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Natürlich kann eine gute Unternehmenskultur nicht von heute auf morgen entstehen. Jeder Gründer sollte sich jedoch darüber bewusst sein, dass die Investition in dieses immaterielle Gut genauso wichtig ist wie die Suche nach dem passenden Investor oder die Marktanalyse. Sitar Teli bringt es auf den Punkt: „Erst wenn Unternehmenskultur verstanden und vorgelebt wird, dann könnt ihr die Tischtennisplatte aufbauen.“

 

Oberstes Bild: © Nick Freund – Fotolia.com

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