Probleme schneller und effektiver lösen

Probleme stellen sich im Geschäftsleben genauso wie Entscheidungen. Während man bei letzteren „nur“ zwischen mehreren Alternativen wählen muss, ist die Sachlage bei Problemen weitaus komplexer. Wie man dennoch schnell und effektiv zu Lösungen kommt, lesen Sie im Folgenden.

Die Lösung eines Problems kann man mit einer Wanderung durch den Dschungel vergleichen. Man will irgendwie von A nach B kommen, muss aber erst herausfinden, wie. Vorgefertigte Strassen, zwischen denen man wie beim Entscheidungsprozess wählen kann, gibt es dabei nicht. Ein Patentrezept auch nicht – doch folgende Fragen können Ihnen helfen, einen klareren Blick für das Wesentliche zu bekommen.

1. Wie beeinflusst mein gegenwärtiger Zustand die Wahrnehmung des Problems?

Wie bei Entscheidungen ist auch bei Problemlösungen die Kenntnis der Faktenlage unerlässlich. Bei grosser Müdigkeit oder Erschöpfung fällt eine objektive Erfassung jedoch ungleich schwerer. Achten Sie deshalb auch hier darauf, möglichst mit einem erfrischten Geist an die Sache heranzugehen.

2. Was ist mein grösstes Einzelproblem?

Oft besteht ein Problem aus mehreren Teilen, die miteinander in Beziehung stehen. Finden Sie heraus, welcher davon der grösste und gewichtigste ist. Oft lösen sich die anderen dadurch von alleine.

3. In welchem Kontext steht das Problem?

Damit ist die zeitliche und kausale Einbettung gemeint: Was kam davor, was kommt danach? Welche anderen Bereiche beeinflusst dieses Problem? Hierdurch erweitert sich Ihr Horizont, und Sie laufen nicht Gefahr das große Ganze aus den Augen zu verlieren.

4. Welche Prinzipien wurden im Vorfeld verletzt, so dass es überhaupt zu diesem Problem gekommen ist?

Die allermeisten Probleme kommen nicht „aus heiterem Himmel“, sondern entstehen aufgrund von Nichtbeachtung einfacher Lebensprinzipien. Ein Beispiel dafür: das Prinzip der Faktenkenntnis, wie es im Artikel über Entscheidungen erklärt wird. Haben Sie die missachtete Regel herausgefunden, kann Ihnen dies weitere Klarheit in Bezug auf mögliche Lösungen geben.

5. Wo liegt die Ursache des Problems?

Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Situation und finden Sie die Ursache heraus. Möchten Sie beispielsweise einen verschmutzten Flussabschnitt reinigen, ist es weit kosten- und zeitaufwändiger, einfach zwischendurch viele Filter einzubauen, als nur einen an der Eintrittsstelle der Verunreinigungen. Ursachenforschung ist eine der am meisten vernachlässigten Tugenden, da sie anfangs mehr Zeit benötigt. In der Bilanz fällt sie jedoch weitaus günstiger aus als blinde Symptombekämpfung.

6. Welche sind die 3 besten Alternativen, das Problem zu lösen?

Haben Sie die bisherigen Fragen entsprechend bearbeitet, tun sich meist schon einige wenige Optionen auf, wie das Problem gelöst werden kann. Sind Sie an diesem Punkt angekommen, greifen die Prinzipien zum Treffen einer Entscheidung.

7. Achten Sie mehr auf Effektivität als auf Effizienz.

Peter Drucker definiert Effizienz als „die Dinge richtig tun“, Effektivität jedoch als „die richtigen Dinge tun“. Die meisten Verantwortlichen sind mehr auf Effizienz ausgerichtet. Dabei ist es im Hinblick auf Problemlösungen weitaus wichtiger, die ideale Lösung zu finden, als nur eine Lösung – denn nur dann ist Nachhaltigkeit gewährleistet.

8. Was habe ich aus der Sache gelernt?

Wenn das Problem gelöst ist, können Sie aufatmen – und sollten es doch nicht vorschnell abhaken. Denn jede Problemsituation bietet die Chance, etwas zu lernen. Evaluieren Sie für sich selbst – oder auch im Team – welche Lehren für die Zukunft gezogen werden können.

 

Oberstes Bild: © lassedesignen – Fotolia.com

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