Kann Arbeit zum Event werden?

Die Arbeit macht nicht immer Spass. Das ist vor allem dann so, wenn sie tagtäglich in der gleichen Weise stattfindet. Dann bietet sie auch kaum Momente für Aufregendes oder Spannendes.

Manager der unterschiedlichsten Bereiche haben das erkannt und überlegt, wie ein scheinbar stets gleichförmiger Arbeitsalltag motivierender gestaltet werden kann. Im Ergebnis ist eine bestimmte Form der Mitarbeitermotivation entstanden: Vor den Beginn eines  jeden Arbeitstages wird ein kleines Event gesetzt, das vor allem der Anregung der Belegschaft dienen soll.

Mit einer kleinen Rede begrüsst der Bereichsleiter oder der Schichtführer vor Arbeitsbeginn die Mitarbeiter. Darin werden die Leistungen einzelner Beschäftigter gewürdigt, es wird ein gemeinsames Tagesziel festgelegt und die gesamte Mannschaft wird auf das Erreichen dieser Zielstellung eingeschworen. Bereits so bekommt jeder Arbeitstag sein kleines Highlight, Ziele werden im Voraus kommuniziert und besondere Leistungen werden benannt. Auf einfache Art und Weise kann auch aus einem ganz normalen Arbeitstag ein kleines Event werden.

Ja – wir können es!

Eine Person übernimmt die Rolle des Motivators und holt die anderen aus ihrem täglichen Einerlei heraus. Das erinnert schon etwas an die Vorklatscher im Fernsehstudio oder an die Anheizer bei bedeutsamen Fussballspielen. Dabei ist es meist keine lange Rede, die hier als Instrument der Motivation genutzt wird. Es sind vielmehr kurze Ansprachen, die den Arbeitstag erläutern und strukturieren, und vor allem auf zielgenaue Schlagworte setzen, die einfach nur motivieren sollen.

Der Einzelne bleibt wichtig. Trotzdem wird an das Teamgefühl appelliert, denn letztlich wird das Tagesziel zum Teamziel bestimmt. Der Motivator stellt mit Worten und fordernden Gesten kurz und knapp dar, worauf es ankommt und welchen Beitrag jeder Mitarbeiter zu leisten hat. Ähnlich wie bei einer Sportmannschaft feuern sich dann die Kollegen gegenseitig an und entwickeln damit ein Mass an Motivation, das den Willen des Einzelnen bei Weitem übersteigt.

Im Mittelpunkt steht Spass

Bei solchen Motivationsreden geht es nicht darum, Negatives zu verkünden. Im Gegenteil: Positive Ergebnisse werden hervorgehoben. Und: Es geht vor allem um den Spass an der Leistung. Dabei passiert es nicht selten, dass ein Wettbewerb zwischen Abteilungen ausgerufen wird. So kann es schon fast ein sportliches Event werden, dabei sind die Beteiligten eigentlich nur auf Arbeit.

Gleich mehrere Vorteile bietet diese Form der spassbetonten Motivation. Sie löst die Tristesse des Arbeitsalltages auf, nimmt jeden Mitarbeiter mit in die gemeinsame Verantwortung hinein und stärkt somit auch das Teamgefühl. Damit sind diese kurzen Motivationsreden vor dem Beginn eines Arbeitstages durchaus dazu geeignet, die Leistungsbereitschaft zu erhöhen und in der Konsequenz auch die Ergebnisse zu verbessern. Aber Achtung – die tägliche Motivationsübung wirkt kontraproduktiv, wenn sie unglaubwürdig herübergebracht oder langsam langweilig wird.


Im Mittelpunkt steht Spass (Bild: © Urheber – shutterstock.com)

Abwechslung muss sein

Erfahrene Teamleiter haben gelernt, dass sie die Verantwortung für die Motivation durchaus an andere Mitarbeiter abgeben können. Das tägliche kleine Ritual der Rede mit dem Eventcharakter kann jeden Tag einem anderen Kollegen übertragen werden. So kommt Abwechslung hinein, jeder kann Leistungen anderer anerkennen und zugleich zu neuen Spitzenleistungen aufrufen. Das wirkt glaubhafter, ist individueller und sorgt für einen motivierten Start in den Tag.

Auf diese Weise sorgt vor jedem harten Arbeitstag das kleine Event für die eine oder andere Überraschung. So ist es auch nicht selten, dass Teamchefs ab und an kleine Auszeichnungen verleihen. Sei es der „Mitarbeiter des Tages“ oder „… der Woche“ oder ein Geschenk, das natürlich auch erstrebenswert sein muss. Auch mit dieser Abwechslung kommt Freude in den sonst so gleichförmigen Arbeitsalltag.

Kleine Höhepunkte auf Arbeit

Natürlich ist Arbeit keine Party und dennoch kann auch der dienstliche Alltag als kleines Event angesehen werden. Vorausgesetzt, es erfolgt eine ansprechende Motivation und mitunter werden auch echte Highlights in den Arbeitstag eingebaut. An dieser Stelle fragt sich sicherlich so mancher, was denn ein Highlight im Arbeitsalltag sein könnte. Diese bewusst gesetzten, kleinen Höhepunkte sind ganz einfach zu schaffen. Da sind zum Beispiel die Arbeitspause, in der auch schon mal eine kleine Auszeichnung vergeben wird, der Leistungswettstreit zwischen Kollegen oder Teams und das wöchentliche Treffen der Beschäftigten nach Arbeitsschluss.

Bekannt geworden ist folgendes Modell: Im Sommer treffen sich an jedem Freitag pünktlich ein Uhr alle Mitarbeiter eines Unternehmens zum Grillfest auf dem Betriebshof. Es gibt kleine frische Drinks, ein leckeres Barbecue und lockere Gespräche zwischen den Kollegen aller Hierarchieebenen. Wichtig: dieser Start ins Wochenende zählt als Arbeitszeit und ist deshalb auch für alle Pflicht. Auch so kann ein kleines Event in den Arbeitsalltag integriert werden, das durchaus längerfristige positive Wirkungen, vor allem in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit, erzeugt.

Nicht übertreiben!

Bei den kleinen Events im Arbeitsalltag sollte nicht übertrieben werden, denn wie schon gesagt, ist die Arbeit an sich nun einmal keine Party. Es geht in erster Linie um Motivation und Spass an der gemeinsamen Arbeit und nicht um Jux und grenzenloses Feiern. Aber das wissen alle, die die kleinen Events schon länger geschickt in den Arbeitsalltag einbauen.

 

Oberstes Bild: © drubig-photo – fotolia.com

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