Generation Y: leistungsbereit und sicherheitsorientiert

Die Vertreter der Generation Y gelten als die Rebellen in der Arbeitswelt, die durch neue Ansprüche und Werte die Kultur in den Unternehmen grundlegend verändern werden. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass sie sich von ihren Eltern im Hinblick auf Leistungsbereitschaft und Sicherheitsorientierung weniger stark unterscheiden als erwartet.

Die Untersuchung wurde von der Unternehmensberatung Consulting Cum Laude und einem Marktforschungsinstitut in Deutschland durchgeführt – von den persönlichen Perspektiven von Studenten und Berufsanfängern in der Schweiz dürften die Ergebnisse jedoch nicht allzu weit entfernt sein. Die insgesamt 1.000 Befragten waren zu jeweils einem Drittel Studenten, Absolventen und Berufseinsteiger im Alter von 18 bis 32 Jahren.

Die Mehrheit der Berufsanfänger setzt auf traditionelle Werte

Die Studienteilnehmer kommen aus den Fachrichtungen Betriebs- und Volkswirtschaft, Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Informatik sowie Soziologie und Psychologie. Die meisten von ihnen wünschen sich konventionelle Karrieren und einen sicheren Job. Sie sind zielstrebig, leistungswillig und bereit, sich an ihren Arbeitsplätzen für ihre beruflichen Ziele intensiv und dauerhaft zu engagieren. 30 Prozent der Befragten setzten in ihrer Karriereplanung recht konsequent auf traditionelle Werte. Dahinter steht der Wunsch nach Sicherheit und einer soliden Grundlage für ihr Leben.

Die Leistungsbereitschaft von weiteren 25 Prozent resultiert vor allem aus dem Wettbewerbsgedanken. Sie wünschen sich hohe Anerkennung und reagieren positiv auf Leistungsdruck. In ihrer eigenen Performance wollen sie genauso gut oder besser sein als Kommilitonen und Kollegen. Sinnsuche, Selbstverwirklichung und eine ausgeglichene Work-Life-Balance – die Werte und Ziele, die der Generation Y in vielen Untersuchungen zugeschrieben werden – spielten dagegen nur für 21 Prozent der Studienteilnehmer eine zentrale Rolle. Auf Selbstständigkeit, Mobilität und Veränderung setzt also nur eine vergleichsweise kleine Gruppe.

Sicherheit als wesentliches Kriterium für den gewünschten Arbeitsplatz

Ebenso spannend ist, welche Arbeitgeber die Befragten präferieren. Für 33 Prozent von ihnen rangiert ein sicherer Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst an erster Stelle. In mittelständischen Unternehmen oder Industriekonzernen möchten 32 respektive 28 Prozent von ihnen tätig werden. Unternehmensberatungen, Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie Banken und Versicherungen verwiesen die Studienteilnehmer mit jeweils 12, neun und acht Prozent dagegen auf die letzten Plätze.



Arbeitgeber sollten sich auf das reale Potential der Generation Y fokussieren

Die Studienautoren folgern aus diesen Zahlen, dass viele Unternehmen das reale Potential der Generation Y verspielen, indem sie sich im „Kampf um die Talente“ an den angenommenen Interessenlagen von hochqualifizierten Berufsanfängern orientieren. Studenten und junge Arbeitnehmer mit akademischem Hintergrund sind durchaus an einer langfristigen Bindung an Unternehmen interessiert, die ihren Wunschvorstellungen entgegenkommen. An erster Stelle stehen hier jedoch nicht Flexibilität, Geld und Status, sondern ein gutes Arbeitsklima, das von Fairness, Wertschätzung und Vertrauen getragen wird.

 

Oberstes Bild: © Thomas Pajot – Shutterstock.com

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