Schweizer Versicherungen mit guter Performance

In der Vergangenheit gerieten gerade Versicherungen immer wieder in die Kritik. Themen wie Beitragserhöhungen, Probleme bei der Abwicklung von Schadensfällen sowie verweigerte oder verzögerte Auszahlungen waren immer wieder Gegenstand öffentlicher Kontroversen. Dieses Image scheint jetzt aber nachhaltig zu bröckeln. Denn: Die reale Wertschöpfung des eidgenössischen Finanzsektors wird aktuell in erster Linie von der Performance der Versicherungen gestützt.

Und nicht nur das. Laut einer Studie von BAKBasel, die in der namensgebenden Kulturhauptstadt im Dreiländereck ihren Sitz hat, sorgen die Versicherungen auch in den nächsten beiden Jahren dafür, dass dem Finanzsektor ein langfristiges Wachstumspotenzial von rund 2 % bescheinigt wird. Dies ist insofern bemerkenswert, als die Banken selbst in einem weitaus geringeren Umfang wachsen.

Bankensektor in der Schweiz: Kosteneinsparungen als oberste Maxime

Die Studie, die im Auftrag des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV) sowie der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) durchgeführt wurde, sieht die Aussichten des Finanzsektors dabei in einem grossen Masse geprägt von der Neuorientierung und Umstrukturierung der eidgenössischen Banken. Dies zeige sich vor allem in der negativen Entwicklung im Hinblick auf die Zahl der Beschäftigten im Bankwesen. Gerade hier wird deutlich, dass die meisten Banken Bereiche aufgrund von avisierten Kosteneinsparungen zusammenlegen oder gar auflösen, wobei jeweils nur ein kleiner Teil der betroffenen Belegschaft in anderen Abteilungen Unterschlupf findet. Dem Rest wird der Stuhl vor die Tür gesetzt.

Finanzsektor ist eine der wichtigsten Branchen der Schweizer Volkswirtschaft

Insgesamt werden durch die ökonomische Tätigkeit des Finanzsektors ca. 15 % der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung erwirtschaftet, was 2013 einen Betrag von 86 Milliarden Franken bedeutete. Zudem sind rund 10 % (491’000) aller Erwerbstätigen in der Schweiz in irgendeiner Form mit dem Finanzsektor verbunden. Diese Zahlen beweisen, dass der Schweizer Finanzplatz nach wie vor zu den grössten und wichtigsten Branchen der eidgenössischen Volkswirtschaft zählt. Allerdings gerät dieser Sektor zunehmend unter Beschuss. So machen London, Frankfurt und andere Standorte den hiesigen Finanzplätzen mächtig Konkurrenz, und die Briten wollen jetzt sogar den Schweizer Markt für den Online-Finanzhandel erobern.

Indirekte Effekte wurden bei der Errechnung der Wertschöpfung berücksichtigt

Neben den direkt messbaren volkswirtschaftlichen Effekten (Einkommen, Erwerbstätigkeit und Wertschöpfung) haben die BAKBasel-Ökonomen dabei allerdings auch die indirekten Effekte in die Untersuchung mit einfliessen lassen. Diese ergeben sich aus der Nachfrage, dem Einkommen, den Gewinnen sowie den Steuern in anderen Branchen, die durch entsprechende Aktivitäten im Finanzsektor generiert werden. So beläuft sich die bereinigte bzw. direkte Wertschöpfung auf 63,5 Milliarden Franken, wobei alleine 28,3 Milliarden Franken auf die Versicherungsunternehmen entfallen. Zudem waren im Untersuchungszeitraum 246’000 Personen im Finanzsektor angestellt.

 

Oberstes Bild: © 360b – Shutterstock.com

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