Amazons Fire Phone und der Einfluss auf den Einzelhandel

Amazon hat jüngst ein eigenes Smartphone namens Fire Phone vorgestellt – was an sich nicht unbedingt unerwartet kam. Allerdings hat der Online-Händler darin eine Funktion integriert, die auch deutliche Auswirkungen auf die Verkäufe anderer Unternehmen haben und kleinen Händlern das Leben schwer machen könnte.

Ein Feature namens Firefly ist nämlich in der Welt der Smartphones einmalig und könnte sich sowohl für Amazon selbst als auch die zahlreichen Unterhändler bei dem Unternehmen als Wachstumsmotor entpuppen. Was sich dahinter verbirgt, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Firefly ist ein Scanner, welcher Objekte jeglicher Art erfasst: Das können beispielsweise Schachteln von DVDs oder Blu-ray-Filmen ebenso sein wie Bücher, Zahlencodes, Lebensmittel oder auch nicht greifbare Inhalte wie Ausschnitte aus Musik oder Filmen. Sind diese Daten einmal einscannt – Amazon verpasst seinem Smartphone dafür eine eigene Taste –, erfolgt sofort die Weiterleitung, welche meistens in Amazons Online-Shop endet.

Wer also beispielsweise in ein Geschäft geht und dort vielleicht ein Paar Schuhe findet, welches schön aussieht, aber gleichzeitig zu teuer ist, kann durch das Fire Phone sofort schauen, ob nicht Amazon selbst oder einer der Händler der Online-Plattform die gleichen Schuhe günstiger anbietet. Dies offenbart natürlich gewaltige Möglichkeiten für Unternehmen und gleichzeitig eine möglicherweise noch deutlichere Abwendung von klassischen Geschäften hin zu Online-Versandhäusern.



Wo sind meine Kunden?

Wenn das Fire Phone einen ausreichend durchschlagenden Erfolg feiern kann – bislang könnte dem noch der Preis im Wege stehen, denn in den USA beispielsweise wird das Gerät für mindestens 649 US-Dollar auf den Markt kommen –, könnten harte Zeiten für den herkömmlichen Einzelhandel anbrechen. Wer innerhalb weniger Sekunden Preise vergleichen kann, wird dies auch tun – und bestimmte Waren dann für vielleicht zehn Franken weniger im Internet beziehen. Ob diese Entwicklung positiv ist, sei dahingestellt, aber sie wird voraussichtlich kommen.

Es bleiben also zwei Mittel, um einem eventuellen Kundenschwund entgegenzuwirken: Preise und Service. Wer im Internet bestellt, erhält in der Regel keinen Service irgendeiner Art. Dies ist die klassische Stärke des Einzelhandels, welche es auszubauen gilt. Ob auch der Weg über noch niedrigere Preise zum Erfolg führt, dürfte aber zweifelhaft sein – und wir wünschen den betroffenen Unternehmen schon einmal viel Glück.

 

Oberstes Bild: Balajimuthazhagan – wikimedia.org

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