Konsequenzen durch Fehlverhalten am Arbeitsplatz

Die Folgen von Fehlverhalten am Arbeitsplatz in der Schweiz sind ebenso weitreichend wie immens. Nach einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung entstehen jährlich Schäden in Höhe von über einer Milliarde Franken.

Verantwortlich für die hohe Schadenssumme sind dabei nicht nur die Personen in Führungspositionen. Auch die Arbeitnehmer tragen ihren Anteil dazu bei und sorgen für ein ungesundes Arbeitsklima – und eines, welches Nachahmer anstiften könnte.

Zahlen über das Fehlverhalten

Die NZZ berichtet von genau 58 Fällen von Wirtschaftskriminalität im Jahr 2013, die Schadenssumme soll sich auf 830 Millionen Franken belaufen. Allerdings dürfte auch diese bereits enorm hohe Summe nur die halbe Wahrheit darstellen: Da sehr viele Delikte entweder nicht entdeckt oder gar nicht erst zur Anzeige gebracht werden, dürfte der tatsächliche Wert eher an der Grenze zu zwei Milliarden Franken kratzen. Dabei scheint eine gewisse Sensibilisierung für dieses Thema noch nicht eingesetzt zu haben.

Im Rahmen einer Studie, welche von einer Universität in Rotterdam geleitet wurde, ging man nämlich auf unethisches Verhalten am Arbeitsplatz ein. In der Schweiz gaben dabei 83 % der 428 Teilnehmer an, schon einmal eine Form unethischen Verhaltens beobachtet zu haben, 64 % haben selbst danach gehandelt. Etwa zwei Drittel der Führungskräfte und Arbeitnehmer handeln hierzulande also nicht so, wie es innerhalb der Unternehmen eigentlich gewünscht wird – was doch eine erschreckend hohe Zahl ist.

Bitte nicht nachmachen!

Von grosser Bedeutung ist diese Erkenntnis nach Aussage der Studie auch, weil sich aus dem Fehlverhalten schnell Nachahmer entwickeln. Wer beobachtet, wie sich einzelne Kollegen gegen die Interessen des Unternehmens stellen, wird auch selbst (unbewusst) dazu verleitet, etwas Ähnliches zu tun. Noch schlimmer wird es, falls der beobachtete Kollege eine Vorbildrolle einnimmt – wie etwa im Fall des eigenen Chefs oder eines übergeordneten Kollegen.

Helfen soll nach Aussage der Studie vor allem ein frühzeitiges Melden von Fehlverhalten, und sei es auch noch so banal. Nur so werde es möglich, langfristig gegen die entsprechenden Personen vorzugehen. Auch solle eine Unternehmenskultur eingeführt werden, welche alle Mitarbeiter für dieses Thema sensibilisiert – denn gerade bei kleinen Delikten wie etwa dem Diebstahl von Schreibutensilien aus dem Archiv wissen die betreffenden Kollegen oft gar nicht, dass sie sich nicht korrekt verhalten.

 

Oberstes Bild: © Andrey_Popov – Shutterstock.com

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