Die Katze ist aus dem Sack: Apple kauft Beats

Nun ist es also Gewissheit: Nach anfänglichen Gerüchten hat Apple zum Preis von drei Milliarden US-Dollar (derzeit etwa 2,6 Milliarden Franken) Beats Audio gekauft. Es ist damit der grösste Zukauf in der Geschichte des Unternehmens.

Nachdem zu Beginn Unklarheit herrschte, wie Apple den Hersteller hochpreisiger Kopfhörer in die eigene Unternehmensphilosophie einflechten möchte, hat Tim Cook persönlich den Nebel nun gelichtet – denn natürlich steckt dahinter mehr als nur der Zukauf von ein wenig Know-how in Bezug auf die Hardware.

Einstieg zu den grossen Playern

Musik, Filme und ähnliche Inhalte vertreibt Apple traditionell über seine hauseigene Plattform iTunes. Genau dessen Profitabilität lässt in jüngster Vergangenheit jedoch nach, denn Spotify und ähnliche Streaming-Dienste graben Apple den Rang ab. Auch bei den Filmen hat Apple nicht mehr die Vorreiterrolle inne, welche der Konzern unter Steve Jobs noch eingenommen hatte: Netflix und sogar Versandhändler wie Amazon klopfen bereits an die Tür und wollen ihren (grossen) Anteil des Kuchens haben.

Warum das so ist, will Apple-CEO Tim Cook wissen: Die IT wird in Silicon Valley gebaut, aber die Inhalte werden in Los Angeles produziert. Dazwischen habe sich in den vergangenen Jahren eine Art Berliner Mauer aufgebaut, wie es Cook gegenüber dem Wall Street Journal nannte – und diese Mauer müsse eingerissen werden, damit Apple in diesem Geschäft langfristig profitabel operieren könne.

Können zwei Personen drei Milliarden US-Dollar wert sein?

Auch aus diesem Grund könnte sich die Investition lohnen: Dr. Dre und Jimmy Iovine, die Firmengründer von Beats Audio, sind beide feste Grössen in der Unterhaltungsmaschinerie von Hollywood. Nach dem Zukauf arbeiten beide nun direkt für Apple – und deswegen könnte das Unternehmen allein von den Kontakten der beiden Gründer profitieren. Tim Cook nannte die Suche nach Talenten dieser Art wie das Stöbern nach einem bestimmten Sandkorn im Strand.

Ungewöhnlich klare Worte fand Cook auch für den eigenen Dienst iTunes-Radio (den es vorerst nur in den USA gibt): Er nannte das Streaming-Angebot von Beats Audio das beste Produkt in dieser Richtung, welches es bislang auf dem Markt gibt – was gleichzeitig bedeutet, dass er in iTunes-Radio ein Produkt sieht, das nicht mit den anderen Lösungen mithalten kann.

 

Oberstes Bild: © SKatzenberger – Shutterstock.com

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