So verkraftet Ihr Unternehmen zu schnelles Wachstum

Schnelles Wachstum, grosse Marktanteile, alles ist wunderbar? So einfach funktioniert ein heranwachsendes Unternehmen nur in den seltensten Fällen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Unternehmen hinsichtlich der Struktur, Kultur und Organisation so verändern, dass es auch nach raschen Wachstumsimpulsen noch reibungslos funktioniert.

Kollabierendes Wachstum

Warum ein zu schnelles Wachstum nicht funktionieren kann, wenn etablierte Strukturen und Prozesse in Unternehmen nicht angepasst werden, ist offensichtlich: In der Euphorie wird gerne vergessen, alle Mitarbeiter auf die neuen Gegebenheiten einzustimmen. Daraus resultieren eine überlastete Führung und auch überarbeitete Mitarbeiter, die plötzlich deutlich mehr oder auch andere Aufgaben übernehmen müssen. Bislang hatten Sie wahrscheinlich die richtigen Fachkräfte für die richtige Arbeit – und das muss auch nach einem plötzlichen Wachstum so bleiben.

Ansonsten explodieren zwar möglicherweise Ihre Umsätze und Sie sammeln immer mehr Marktanteile im Vergleich zu den Mitbewerbern, aber langfristig wird sich diese Blase gegen Sie entwickeln. Eine fehlende Struktur und unklare Arbeitseinteilungen sorgen für Unzufriedenheit, was dann mittelfristig zu abwandernden Mitarbeitern führt – und die besten Arbeitskräfte gehen meist zuerst. Es folgt ein Zusammenbruch des Wachstums und Sie befinden sich wieder am selben Ort wie vor zwei Jahren. Dieser massiven Zeit- und Energieverschwendung können Sie jedoch auch aus dem Weg gehen.

Die Ziele sind klar – oder?

Ihr höchstes Anliegen muss es zunächst sein, Struktur und Organisation in grösserem Massstab im Unternehmen zu etablieren. Allzu schwer sollte Ihnen dies nicht fallen: In Ihrem jetzigen Unternehmen kennen Sie wahrscheinlich in jedem Büro diejenigen Personen, auf welche Sie sich verlassen können. Im neuen, grösseren Betrieb müssen Sie ebenso auf Ihre Mitarbeiter in jedem Bereich zählen können – nur dass es einige Personen mehr sind. Richten Sie Abteilungen ein, welche klar definierte Aufgaben erhalten. Dieser Schritt ist nicht besonders schwer und sorgt alleine schon für einen wesentlich flüssigeren Arbeitsablauf.

Es ist daher nicht wilder Aktionismus, der in dieser Situation zum Ziel führt. Mit der Faust auf den Tisch zu hauen, kann manchmal angebracht sein. Als Unternehmensleiter sollten Sie jetzt allerdings Ruhe in die Führung und Ordnung in die Struktur des Unternehmens bringen.

Hier kann es auch richtig sein, die wichtigen Fragen zu stellen: Wie sieht unsere Strategie langfristig aus? Kann sie in der bekannten Form im neuen, grossen Unternehmen funktionieren oder sind Anpassungen notwendig? Welche Projekte können eingestellt werden? Wer entscheidet an welchen Orten? Auch hier gilt: Dumme Fragen gibt es nicht, lassen Sie Ihrer Kreativität also freien Lauf.

Hilfestellungen für neue Unternehmensstrukturen

Am Anfang wird nicht alles so rund laufen, wie Sie es aus Ihrer kleineren, vielleicht sogar familiären Atmosphäre kennen – womit Sie aber nicht allein dastehen. Wenn Sie den folgenden Punkten Beachtung schenken, haben Sie bereits eine Menge erreicht:

– Das „Wie“ ist egal – Hauptsache, Sie agieren!
Zu Beginn werden Sie im Vergleich zu butterweich laufenden Grossunternehmen deutlich ineffizienter handeln. Das macht aber nichts: Wichtig ist, dass Sie überhaupt an den neuen Strukturen arbeiten, denn die liebgewonnene Effizienz kommt mit der Zeit automatisch.

– Bündeln Sie Ihre Kräfte!
Sie können nicht an zehn Fronten gleichzeitig kämpfen. Bringen Sie Ordnung und Struktur zunächst in vielleicht zwei bis drei wichtige Baustellen und schreiten Sie erst dann zur nächsten Herausforderung.

– Analysieren Sie effizient!
Meetings und andere Formen der Besprechung sind häufig grosse Zeitfresser. Etablieren Sie vielleicht eine Form von Social Intranet im Unternehmen, um nicht zu viel Zeit in eigentlich sinnfreien Besprechungen zu verlieren.

– Konzentration auf Resultate!
Ein neuer Fokus auf Projekte und Resultate hilft dabei, Ihre Ziele deutlich schneller und effizienter zu erreichen. Dafür ist die Einteilung in Abteilungen oder Gruppen notwendig, welche wir bereits erwähnt hatten. Ansonsten werden Sie immer wieder über dieses Hindernis stolpern.


Fehler sind menschlich – aber lernen Sie daraus! (Bild: Smit / Shutterstock.com)
Fehler sind menschlich – aber lernen Sie daraus! (Bild: Smit / Shutterstock.com)


– Fehler sind menschlich – aber lernen Sie daraus!
In jedem Bereich des Lebens sind Fehler unbedingt notwendig, um daraus zu lernen. Sie sollten daher einen nicht unbeträchtlichen Aufwand investieren, um Fehlermuster zu identifizieren und die Makel in Zukunft aus Ihrem Unternehmen zu verbannen. Hilfreich kann in diesem Fall auch ein externer Berater mit einem klaren Blick auf das Unternehmen sein.

Sie sind der Chef

Über all den angesprochenen Punkten steht die Unternehmensführung. Mit ihr steht und fällt der Erfolg des Unternehmens. Die erwähnten Notwendigkeiten, um ein Unternehmen auch nach einem schnellen Wachstum auf Kurs zu halten, müssen daher nicht nur kommuniziert, sondern auch umgesetzt werden. Der Chef ist praktisch „nur“ ein Wegweiser, welchem die Mitarbeiter – vom kleinsten Auszubildenden bis hin zu wichtigeren Posten – folgen müssen.

Die Rolle als neuer Guide kann jedoch schwer sein, denn auch Chefs vertrauen lieber auf alte, funktionierende Muster – aber dafür ist in der neuen Unternehmenswelt langfristig leider kein Platz mehr.

 

Oberstes Bild: ©  totallyPic.com – Shutterstock.com

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