Cyber-Attacken steigen weltweit: Neue Zahlen für August 2025 alarmieren Unternehmen

Check Point veröffentlicht neuen Cyber Threats Report mit Fokus auf DACH-Region und Ransomware-Trends

Die Zahl der Cyber-Angriffe bleibt weltweit hoch – besonders betroffen sind Bildung, Telekommunikation und Landwirtschaft.

Check Point Research (CPR), die Sicherheitsforschungsabteilung von Check Point® Software Technologies Ltd. (NASDAQ: CHKP), einem Pionier und weltweit führenden Anbieter von Cyber-Sicherheitslösungen, hat ihren Global Cyber Threats Report für August 2025 veröffentlicht.

Im vergangenen Monat waren Unternehmen im globalen Vergleich durchschnittlich 1’994 Cyber-Angriffen pro Woche ausgesetzt. Das ist ein Rückgang um ein Prozent gegenüber dem Vormonat Juli, jedoch ein Anstieg von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der Schweiz ist die Zahl wöchentlicher Cyber-Attacken pro Organisation um 19 Prozent auf 1’116 gesunken. Für den DACH-Raum ist die Anzahl mit durchschnittlich 1’356 leicht rückläufig um ein Prozent.

Regionale Entwicklungen

Auf regionaler Ebene betrachtet zeigen sich unterschiedliche Trends:

  • Europa verzeichnete einen deutlichen Anstieg um 13 Prozent auf 1’685 Angriffe pro Woche.
  • Die DACH-Region erfuhr, wie bereits im Juli, im Schnitt 1’356 Angriffe, was einem leichten Rückgang von einem Prozent zum Juli 2024 gleichkommt.
  • Afrika zeigte mit 3’239 Angriffen pro Woche und Organisation die höchste durchschnittliche Anzahl an Angriffen, trotz eines leichten Rückgangs von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Der asiatisch-pazifische Raum (APAC) verzeichnete 2’877 Angriffe pro Woche (+2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
  • Lateinamerika folgte dicht dahinter mit 2’865 Angriffen (+6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
  • Nordamerika stach mit dem höchsten Anstieg hervor: 20 Prozent im Jahresvergleich auf 1’480 Angriffe pro Organisation.

Abbildung 1: Durchschnittliche Anzahl wöchentlicher Angriffe pro Organisation nach Ländern und Regionen im August 2025, inklusive Vorjahresvergleich.

Angriffe nach Sektoren in der Schweiz: Consumer Goods & Services am meisten betroffen

In der Schweiz waren die folgenden Bereiche und Wirtschaftssektoren am meisten von Cyber-Angriffen betroffen:

  • Consumer Goods & Services
  • Government
  • Telekommunikation
  • Financial Services
  • Industrial Manufacturing

Am meisten attackierte Sektoren weltweit

Der Bildungssektor blieb mit durchschnittlich 4178 Angriffen pro Organisation und Woche der am stärksten betroffene Sektor, was einem Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (siehe Abbildung 2). An zweiter Stelle folgte der Telekommunikationssektor mit 2992 Angriffen pro Woche, was einem starken Anstieg von 28 Prozent entspricht. Staatliche Institutionen standen mit 2634 Angriffen pro Woche weiterhin unter Druck, was einem Anstieg von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Landwirtschaft verzeichnete mit einem bemerkenswerten Wachstum von 101 Prozent gegenüber dem Vorjahr den stärksten Anstieg. Die moderne Landwirtschaft ist stark von Technologie abhängig, darunter automatisierte Bewässerungssysteme, IoT-Sensoren, Drohnen und Plattformen für das Lieferketten-Management.

Diese Abhängigkeit schafft eine grosse Angriffsfläche für Hacker. Darüber hinaus investieren viele landwirtschaftliche Organisationen im Vergleich zu anderen Sektoren weniger in Cyber-Sicherheit, wodurch kritische Systeme anfällig für Angriffe sind.

Infolgedessen betrachten Angreifer die Landwirtschaft als lukratives und strategisches Ziel. Eine Störung der Lebensmittelproduktion kann zu unmittelbaren finanziellen Verlusten führen, die Ernährungssicherheit gefährden und sogar als geopolitische Waffe eingesetzt werden.

Diese Veränderungen verdeutlichen, dass sowohl kritische Infrastrukturen als auch öffentlich zugängliche Dienste weiterhin wichtige Ziele für Angreifer sind.

Abbildung 2: Durchschnittliche weltweite Anzahl wöchentlicher Cyber-Angriffe nach Sektoren im August 2025 verglichen mit August 2024.

Ransomware-Attacken reissen nicht ab

Ransomware bleibt eine zerstörerische Kraft im Cyberspace. Im August wurden 531 Ransomware-Angriffe öffentlich gemeldet, was einem Anstieg von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

  • Nordamerika war mit 57 Prozent der gemeldeten Vorfälle am stärksten betroffen.
  • Europa folgte auf Platz zwei mit 24 Prozent.
  • Auf die Vereinigten Staaten entfielen 54 Prozent aller beobachteten Fälle.
  • Grossbritannien (7 Prozent) und Deutschland (6 Prozent) gehörten ebenfalls zu den Hauptzielen.
Abbildung 3: Anzahl der auf Ransomware-Shamesites von Cyber-Kriminellen genannten Opfer von Ransomware-Angriffen nach Regionen im August 2025.

Ransomware-Attacken nach Sektoren:

  • Die industrielle Fertigung führte mit 13,6 Prozent der Opfer die Liste an.
  • Auf Unternehmensdienstleistungen entfielen 11,9 Prozent.
  • Das Bau- und Ingenieurwesen lag auf Platz drei mit 10,4 Prozent.

Andere Sektoren, darunter Gesundheitswesen, Konsumgüter und Finanzdienstleistungen, waren ebenfalls erheblich betroffen.

Aktivste Ransomware-Gruppen

Die Daten vom August entstammen Ransomware-Shame-Sites und zeigen eine sich verändernde Dynamik unter den führenden Gruppen:

Qilin dominierte mit 16 Prozent der veröffentlichten Angriffe. Früher bekannt als Agenda, hat sich Qilin seit März 2025 aggressiv ausgebreitet und nutzt dabei einen Rust-basierten Verschlüsseler und eine verbesserte RaaS-Infrastruktur.

Akira folgte mit 8 Prozent und konzentrierte sich stark auf Unternehmensdienstleistungen und industrielle Fertigung. Sein sich weiterentwickelnder Rust-basierter Verschlüsseler zielt auf ESXi-Systeme mit fortschrittlichen Laufzeitkontrollen ab.

Inc. Ransom hielt 6 Prozent und wich mit seinem Fokus auf Gesundheitswesen und Bildung von den typischen Trends ab, was auf ein anhaltendes Risiko für wichtige Dienste hindeutet.

Aktivste Ransomware-Gruppen

  • Qilin dominierte mit 16 Prozent der veröffentlichten Angriffe.
  • Akira folgte mit 8 Prozent, konzentrierte sich stark auf Unternehmensdienstleistungen und industrielle Fertigung.
  • Inc. Ransom hielt 6 Prozent, fokussierte auf Gesundheitswesen und Bildung.

Während sich das Gesamtvolumen der Angriffe zu stabilisieren scheint, zeigen die Daten deutlich, dass Angreifer ihre Bemühungen intensivieren, ihre Techniken verfeinern und Schwachstellen in verschiedenen Branchen und Regionen ausspähen und attackieren. Der Anstieg der Ransomware-Aktivitäten in Verbindung mit den anhaltenden Angriffen auf Bildungseinrichtungen, Produktionsbetriebe und Kritische Infrastrukturen (KRITIS) unterstreicht die Dringlichkeit für Unternehmen, ihre Abwehrmassnahmen zu verstärken.

Bei Check Point zeigen die Untersuchungen weiterhin, dass die Komplexität und Geschwindigkeit der Bedrohungen eine mehrschichtige Reaktion erfordern. Herkömmliche Erkennungsmethoden reichen nicht mehr aus. Unternehmen benötigen präventive Echtzeit-Sicherheit, die Angriffe stoppen kann, bevor Schaden entsteht.

Mit Blick auf die Zukunft ist die Schlussfolgerung für jedes Unternehmen klar: Der Fokus sollte auf Prävention liegen, in Verbindung mit der Nutzung fortschrittlicher Bedrohungsinformationen.

Dazu sollten Sicherheitsverantwortliche dafür sorgen, dass Abwehrmassnahmen die gesamte Umgebung abdecken – vom Netzwerk über die Cloud bis hin zu den Endgeräten. Nur, wer Cyber-Kriminellen einen Schritt voraus ist, kann Risiken reduzieren und langfristige Widerstandsfähigkeit aufbauen.

Omer Dembinsky, Data Research Manager bei Check Point Research, fasst zusammen: «Die Bedrohungsdaten vom August machen eines deutlich: Cyber-Angriffe nehmen sowohl an Umfang als auch an Auswirkungen zu. Bildung, Telekommunikation und Landwirtschaft sind Ziele von Angriffen, weil sie systemrelevant sind und weil Angreifer wissen, dass Störungen in diesen Bereichen maximale Wirkung erzielen. Angesichts der Zunahme von Ransomware und der Beschleunigung der Angriffsgeschwindigkeit durch KI ist der einzige nachhaltige Weg eine präventionsorientierte, KI-gestützte Strategie. Unternehmen müssen über die Erkennung hinausgehen und zu Echtzeit-Prävention übergehen, um das Netzwerk, die Cloud, Endgeräte und Identitäten auf integrierte Weise zu schützen. Nur so können wir Resilienz aufbauen und kritische Dienste vor unerbittlichen Cyber-Gegnern schützen.»
 

Quelle: Check Point Software Technologies
Bildquelle: Check Point Software Technologies | Song_about_summer/shutterstock.com

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