New Work in Schweizer Unternehmen: Zwischen Flexibilität und Produktivität

Flexible Arbeitsformen verändern Unternehmenskulturen – in der Schweiz führen hybride Modelle häufig zu gesteigerter Produktivität und höherer Zufriedenheit.

Erfolgreiche New Work-Implementierungen erfordern jedoch klare Regeln, gute Führung und Raum für Innovation.

Was New Work heute in Schweizer Unternehmen bedeutet



New Work umfasst Konzepte wie hybrides Arbeiten, mobiles Arbeiten, flexiblere Arbeitszeiten oder Activity Based Working. Studien zeigen: Seit der Covid-Pandemie gelangte hybrides Arbeiten in vielen Schweizer Firmen zu dauerhafter Etablierung. Die FlexWork Trendstudie 2024 etwa dokumentiert, dass mobiles und hybrides Arbeiten weit verbreitet sind und von Erwerbstätigen und Unternehmen überwiegend positiv bewertet werden.

Unternehmen bieten vermehrt Wahlmöglichkeiten beim Arbeitsort und bei den Arbeitszeiten; viele Mitarbeitende arbeiten mehrere Tage pro Woche ausserhalb des klassischen Büros. Diese Freiheit wird als wichtiger Faktor bei der Stellenwahl genannt.

Potenziale und Vorteile von Flexibilität und hybriden Modellen

  • Steigerung der Produktivität: Viele Mitarbeitende berichten, dass sie in Homeoffice-Phasen konzentrierter und effizienter arbeiten als allein im Büro, sofern die Rahmenbedingungen passen. Studien bestätigen, dass bei guter Ausstattung und klaren Regeln Leistung und Qualität steigen.
  • Work-Life Balance: Weniger Pendelzeiten, bessere Möglichkeit privater Anpassung und höhere Zufriedenheit führen zu einer besseren mentalen Gesundheit bei Mitarbeitenden.
  • Attraktivität als Arbeitgeber: Firmen, die Flexibilität bieten, haben Vorteile im Wettbewerb um Talente. FlexWork Studie zeigt, dass Möglichkeiten zur mobilen Arbeit für viele Jobinteressierte ein entscheidendes Auswahlkriterium sind.
  • Kosteneffizienz: Durch geringeren Büroflächenbedarf und weniger betriebliche Fixkosten lassen sich Kosten sparen, sofern Raumstruktur und Ausstattung effizient gestaltet sind.
  • Innovation und Agilität: Teams, die flexibel arbeiten und sich in wechselnden Umgebungen organisieren, berichten von mehr Spontanität, schnellerem Austausch und einer erhöhten Innovationskraft.

Herausforderungen und Risiken, die nicht übersehen werden dürfen

  • Teambindung & Unternehmenskultur: Wenn Mitarbeitende häufig abwesend sind, leidet manchmal die soziale Verbundenheit und das Gefühl der Zugehörigkeit. Präsenzzeiten und sozialer Austausch bleiben wichtig.
  • Kommunikation & Führung: Führungskräfte müssen klare Erwartungen formulieren, Feedback ermöglichen und geeignete Tools einsetzen, damit Aufgaben und Verantwortlichkeiten auch bei verteiltem Arbeiten transparent bleiben.
  • Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit: Flexibilität kann dazu führen, dass Grenzen verschwimmen und Erholungszeiten entfallen. Mitarbeitende brauchen Unterstützung darin, klare Arbeitszeiten, Pausen und Abschaltzeiten zu definieren.
  • Ungleiche Voraussetzungen: Technische Ausstattung, räumliche Bedingungen oder Ablenkungen zuhause variieren stark – nicht alle Mitarbeitenden haben ideale Bedingungen für Homeoffice.
  • Regulatorische und rechtliche Fragen: Arbeitszeitgesetze, Datenschutz, Versicherung bei Remote-Arbeit etc. müssen beachtet werden. Zudem besteht die Gefahr, dass flexible Modelle in der Umsetzung zu Mehrbelastung führen.

Best Practices: So gelingt ein ausgewogenes New Work Modell

  • Klare Rahmenbedingungen schaffen: Richtlinien für hybride Arbeit, Arbeitszeiten und Anwesenheit sollten verständlich formuliert sein und mit den Mitarbeitenden abgestimmt werden.
  • Technologie & Infrastruktur sicherstellen: Gute digitale Tools, sichere Verbindung, angemessene Ausstattung zuhause sowie passende Software für Zusammenarbeit sind essenziell.
  • Präsenzzeiten und soziale Begegnungen: Regelmässige Treffen, Workshops oder Teamtage vor Ort stärken Gemeinschaft und innovative Dynamik.
  • Training für Führung & Selbstorganisation: Schulungen zu Remote-Führung, Selbstmanagement und virtuellem Arbeiten helfen, Qualitätsverluste zu vermeiden.
  • Kultur der Rückmeldung & Sichtbarkeit: Projekte, Leistungen und Erfolge müssen sichtbar bleiben, auch wenn Mitarbeitende nicht permanent vor Ort sind. Feedback-Systeme und Anerkennung sind wichtig.

Fazit

New Work in der Schweiz zeigt: Flexibilität und hybride Arbeitsformen besitzen grosses Potenzial – für Produktivität, Zufriedenheit und Innovationskraft. Erfolg hängt jedoch von klaren Rahmenbedingungen, guter Führung und der Balance zwischen Freiheit und gemeinsamer Präsenz ab. Wer diese Elemente berücksichtigt, kann eine Arbeitswelt schaffen, die modern, menschlich und leistungsfähig zugleich ist.



 

Quelle: business24.ch-Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © Gorodenkoff/shutterstock.com; Bild 2: => Symbolbild © ESB Professional/shutterstock.com

Publireportagen

Empfehlungen

MEHR LESEN