Toxische Kollegen erkennen und souverän reagieren – Tipps vom Personalberater
von belmedia redaktion Allgemein Arbeitsmarkt Europa Kommunikation Marketing News Organisation Schweiz Selbstmanagement
Tratsch, Sticheleien, ständiges Kritisieren oder subtile Angriffe: Toxisches Verhalten am Arbeitsplatz kann jedes Teamgefüge unterwandern und langfristig ernsthafte Folgen für Motivation, Leistung und Karriere haben.
Doch statt sich davon aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen, hilft es, strategisch und souverän zu reagieren. Der Schweizer Personalberater Robert Walters zeigt auf, wie man mit schwierigen Kollegen professionell umgeht – ohne selbst in eine Negativspirale zu geraten.
Verhalten benennen, nicht Personen
Es ist verlockend, jemandem sofort ein Etikett zu verpassen. Doch das bringt selten etwas. Statt zu sagen: „Sie ist unmöglich“ oder „Er ist ein Tyrann“, ist es hilfreicher, das konkrete Verhalten zu beschreiben. Werden Sie immer wieder unterbrochen? Wird Ihre Arbeit systematisch kleingeredet? Wenn Sie das Verhalten benennen – statt die Person –, bleiben Sie sachlich und professionell. Gleichzeitig hilft es, emotionalen Abstand zu gewinnen, was Sie insgesamt stärkt.
Klare Grenzen setzen – ohne Drama
Manchmal bleibt nichts anderes übrig, als das Gespräch zu suchen. Das muss jedoch keine grosse Konfrontation sein. Oft genügt eine ruhige, klare Bemerkung. Wenn Sie zum Beispiel in Meetings wiederholt unterbrochen werden, könnten Sie sagen: „Ich würde gerne meinen Gedanken zu Ende führen.“ Kurz, höflich, aber bestimmt. Das signalisiert, dass Sie sich selbst ernst nehmen – und wirkt oft ernüchternd.
Geschehnisse dokumentieren
Nicht, um sofort zur Personalabteilung zu gehen, sondern um für sich selbst Klarheit zu schaffen. Notieren Sie, wann das Verhalten auftritt, was genau passiert und wie Sie sich dabei fühlen. So reagieren Sie nicht impulsiv auf ein einzelnes Ereignis und können mögliche Muster erkennen. Ausserdem sind Sie besser vorbereitet, falls Sie sich doch entscheiden, das Thema mit einer Führungskraft oder HR anzusprechen.
Sorgen Sie gut für sich selbst
Toxisches Verhalten kann Ihre Energie rauben – auch wenn Sie professionell damit umgehen. Suchen Sie Unterstützung bei Kollegen, denen Sie vertrauen, schaffen Sie wo möglich Abstand, und investieren Sie bewusst in Aufgaben, die Ihnen Kraft geben.
Rechtzeitig Hilfe holen
Professionell zu bleiben bedeutet nicht, alles stillschweigend hinzunehmen. Wenn sich das Verhalten über längere Zeit hinweg fortsetzt und Ihre eigenen Massnahmen keine Wirkung zeigen, zögern Sie nicht, Hilfe zu holen – bei einer Führungskraft, bei HR oder bei einer Vertrauensperson. Sie müssen das Problem nicht allein lösen.
Quelle: Robert Walters
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