Meetings mit Wirkung: Warum weniger oft mehr bringt
von belmedia redaktion Allgemein Digitalisierung Neue Medien News Organisation Personalleitung
Meetings kosten Zeit, Energie und Fokus – oft mehr, als sie bringen. Wer sie richtig einsetzt, kann Prozesse beschleunigen, Entscheidungen klären und Teams stärken.
Wirkungsvolle Besprechungen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis klarer Struktur, Vorbereitung und Führung. Und manchmal auch das bewusste Weglassen.
Die Meeting-Flut: Symptome eines Strukturproblems
In vielen Unternehmen ist das Meeting zur Standardantwort geworden: auf Unsicherheit, Abstimmungsbedarf oder schlicht auf Gewohnheit. Laut Studien verbringen Angestellte bis zu 35 % ihrer Arbeitszeit in Sitzungen – Führungskräfte oft mehr als die Hälfte. Doch nur ein Bruchteil dieser Zeit erzeugt echten Mehrwert.
Typische Symptome:
- Keine klare Agenda
- Unverbindliche Ergebnisse
- Zu grosse oder zu passive Gruppen
- Meetings ohne Zeitbegrenzung oder Moderation
Die Folge: Erschöpfung, Frust und Zeitverlust – besonders für Fachkräfte, deren produktive Arbeit dadurch blockiert wird.
Warum weniger Meetings oft bessere Ergebnisse liefern
Jede Besprechung bedeutet eine Unterbrechung – des Denkens, der Konzentration, des Arbeitsflusses. Wer zu viele Meetings hat, verliert nicht nur Zeit, sondern auch Energie für eigenverantwortliche Arbeit. Reduktion schafft Raum für Fokus.
Weniger Meetings heisst nicht: weniger Austausch. Es heisst: gezielter Austausch. Und das gelingt durch klare Rollenverteilung, asynchrone Updates und Vertrauen in digitale Tools.
Effiziente Teams arbeiten mit folgenden Grundsätzen:
- Stand-up statt Sitzung: kurz, stehend, maximal 15 Minuten
- Schriftliche Updates statt Status-Meetings
- Fokus auf Entscheidungen statt Diskussionen
Die Anatomie eines guten Meetings
Ein effektives Meeting ist kein Zufallsprodukt. Es folgt klaren Prinzipien:
- Agenda vorab: mit Zeitangaben, Zielen, Rollen
- Moderation: neutral, strukturiert, mit Zeitführung
- Teilnehmerauswahl: so klein wie möglich, so gezielt wie nötig
- Klare Resultate: Entscheidungen, Aufgaben, Fristen
Sitzungen mit mehr als sieben Teilnehmenden neigen zur Passivität. In kleineren Gruppen entsteht mehr Dialog, mehr Verantwortung – und oft bessere Ergebnisse.
Digital oder physisch? Der richtige Rahmen zählt
Virtuelle Meetings haben sich etabliert – doch auch sie haben Tücken: unklare Technik, fehlende Körpersprache, parallele Ablenkung. Der digitale Raum braucht daher noch mehr Struktur als physische Besprechungen.
Empfehlungen:
- Kamera an, aber Bildschirm geteilt
- Kurze Check-ins zu Beginn
- Visualisierung von Themen und Entscheidungen
Hybride Meetings – mit Teilnehmenden vor Ort und online – sind besonders anspruchsvoll. Hier ist es entscheidend, alle gleichwertig einzubinden.
Was nach dem Meeting passiert, zählt doppelt
Oft bleibt die Umsetzung hinter der Besprechung zurück. Gute Meetings enden nicht mit dem Verabschieden – sie enden mit Klarheit. Jedes Ergebnis braucht eine Dokumentation: Wer macht was bis wann? Wie wird der Fortschritt kontrolliert?
Dazu helfen:
- Kurzes Protokoll mit Action Points
- Verteilung an alle Betroffenen
- Reminder oder Nachverfolgung durch das Team
Ein Meeting ohne Ergebnis ist Zeitverschwendung. Ein Meeting mit ungeklärtem Ergebnis ist Führungsversagen.
Fazit: Zeitgewinn durch Struktur, nicht durch mehr Meetings
Weniger, klarere und besser geführte Besprechungen bringen Unternehmen voran. Sie schaffen Raum für Fokus, Klarheit in Entscheidungen und echte Zusammenarbeit.
Meetings sollen nicht Routine sein, sondern Werkzeug. Wer das erkennt, holt aus jeder Sitzung mehr Wirkung – und gibt den Mitarbeitenden das zurück, was sie am meisten brauchen: Zeit zum Arbeiten.
Quelle: business24.ch-Redaktion
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