Der Roche-Clan: Wie eine Basler Familie den globalen Pharmariesen lenkt
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Roche ist nicht nur ein globaler Pharmakonzern, sondern auch ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches Familienunternehmen. Die Familien Hoffmann und Oeri kontrollieren Roche seit über einem Jahrhundert und haben dabei ein beachtliches Vermögen aufgebaut.
Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte, das Vermögen und die Einflussnahme des Roche-Clans auf das Unternehmen und die Schweizer Wirtschaft.
Weltweite Bedeutung: Was Roche herstellt
Roche ist eines der führenden Unternehmen im Bereich Pharmazeutik und Diagnostik. Das Unternehmen entwickelt Medikamente für schwere und chronische Erkrankungen wie Krebs, Autoimmunerkrankungen, Multiple Sklerose oder Infektionskrankheiten.
Besonders bekannt ist Roche für zielgerichtete Krebstherapien, die häufig auf monoklonalen Antikörpern basieren. Im Bereich Diagnostik bietet das Unternehmen hochmoderne Laborsysteme und Testverfahren an, die weltweit in Kliniken, Arztpraxen und Laboren zum Einsatz kommen.
Durch die Kombination von Therapie- und Diagnostiklösungen spielt Roche eine Schlüsselrolle in der personalisierten Medizin – einem Ansatz, bei dem Behandlungen individuell auf den Patienten abgestimmt werden.
Die Anfänge: Von der Apotheke zum Weltkonzern
Roche wurde 1896 von Fritz Hoffmann-La Roche in Basel gegründet. Ursprünglich als Hersteller von pharmazeutischen Produkten gestartet, entwickelte sich das Unternehmen schnell zu einem internationalen Player in der Pharmaindustrie. Bereits früh erkannte man die Bedeutung von Forschung und Innovation, was Roche zu einem Vorreiter in der Entwicklung neuer Medikamente machte.
Familienbande: Die Hoffmann-Oeri-Dynastie
Die Kontrolle über Roche liegt seit jeher in den Händen der Gründerfamilien Hoffmann und Oeri. Durch geschickte Nachfolgeplanung und die Gründung von Familienstiftungen wurde sichergestellt, dass die Mehrheit der stimmberechtigten Aktien im Familienbesitz bleibt. Aktuell halten die Familien rund 67,5 % der stimmberechtigten Inhaberaktien von Roche.
Vermögen und Einfluss: Die reichste Familie der Schweiz
Mit einem geschätzten Vermögen von über 45 Milliarden US-Dollar gelten die Familien Hoffmann und Oeri als die reichsten in der Schweiz. Ihr Reichtum basiert hauptsächlich auf ihrem Anteil an Roche, dessen Aktienkurs in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Trotz ihres enormen Vermögens treten die Familienmitglieder selten öffentlich auf und pflegen einen zurückhaltenden Lebensstil.
Strategische Entscheidungen: Der Rückkauf der Novartis-Anteile
Im Jahr 2021 kaufte Roche die 33,3 % der Inhaberaktien zurück, die zuvor von Novartis gehalten wurden. Dieser Schritt stärkte die Kontrolle der Familien über das Unternehmen und wurde als strategischer Meilenstein gewertet.
Philanthropie und gesellschaftliches Engagement
Die Familien Hoffmann und Oeri sind nicht nur wirtschaftlich aktiv, sondern engagieren sich auch stark im sozialen und kulturellen Bereich. Zahlreiche Stiftungen, wie die Emanuel Hoffmann-Stiftung, fördern Kunst, Wissenschaft und Bildung. Dieses Engagement unterstreicht die Verantwortung, die die Familien über ihre wirtschaftlichen Interessen hinaus wahrnehmen.
Fazit: Ein Familienunternehmen mit globaler Strahlkraft
Roche zeigt, wie ein Familienunternehmen erfolgreich auf globaler Ebene agieren kann. Die kontinuierliche Kontrolle durch die Familien Hoffmann und Oeri hat dem Unternehmen Stabilität und eine langfristige Perspektive verliehen. Ihr Einfluss erstreckt sich weit über die Unternehmensgrenzen hinaus und prägt die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig.
Quelle: business24.ch-Redaktion
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