Ricola: Stabile Bilanz, Generationenwechsel und neue Herausforderungen

Das Schweizer Familienunternehmen Ricola blickt auf ein konsolidierendes Geschäftsjahr 2024 zurück. Trotz weltwirtschaftlicher Unsicherheiten konnte sich der Bonbonhersteller in zahlreichen Märkten behaupten.

Mit dem Erwerb eines Produktionsstandorts in Lenzburg und einem abgeschlossenen Generationenwechsel im Verwaltungsrat stellt Ricola die Weichen für die Zukunft.

Leichtes Wachstum trotz schwächerer Konjunktur

Nach zwei starken Jahren verzeichnete Ricola 2024 ein leichtes organisches Wachstum – in einem herausfordernden Marktumfeld. Während der US-Markt stabil blieb und die Marktführerschaft im Hustenbonbonsegment gehalten werden konnte, entwickelte sich das Geschäft in Europa differenziert: Die Schweiz, Frankreich, Österreich und Spanien zeigten erfreuliche Resultate, während Deutschland unter den Erwartungen blieb – trotz leichtem Marktanteilsgewinn.

In Asien wuchs Ricola in Märkten wie Südkorea, Taiwan und Thailand sogar zweistellig. Selbst in China konnte das Unternehmen zulegen – entgegen dem allgemeinen Trend stagnierender Süsswarenumsätze.

Strategischer Ausbau am Standort Schweiz

Ein bedeutender Schritt war der Erwerb des ehemaligen Hero-Werks in Lenzburg. Damit begegnet Ricola Kapazitätsengpässen am Hauptsitz in Laufen und stärkt den Produktionsstandort Schweiz. Die Inbetriebnahme des Werks ist für Ende 2026 geplant – ein klares Zeichen für langfristiges Wachstum und Standortbindung.

Innovationen und neue Zielgruppen

Mit neuen Produkten wie Ricola Fresh Mint und Himbeere Melisse konnte das Unternehmen 2024 zusätzliche Marktsegmente erschliessen. Sampling-Aktionen sorgten für hohe Sichtbarkeit. Parallel setzt Ricola auf gezielte Partnerschaften – etwa mit Swiss Ski, was der Marke zusätzliche Aufmerksamkeit und emotionale Nähe bringt.

Nachhaltigkeit als Markenkern

Ricola ist seit 2023 als B Corp zertifiziert – als erstes global tätiges Unternehmen der Süsswarenbranche. Das unterstreicht den langjährigen Fokus auf ökologisch nachhaltige Produktion, soziale Verantwortung und Transparenz entlang der Wertschöpfungskette.

Wechsel an der Spitze: Familiennachfolge geregelt

Im Mai 2025 übernahm Raphael Richterich das Amt des Verwaltungsratspräsidenten von seinem Vater Felix Richterich, der das Unternehmen jahrzehntelang prägte. Eva Richterich wurde zur Vizepräsidentin gewählt. Mit Birgit Conix, Cristina Kenz und Hans Melotte ergänzen neu drei familienexterne Mitglieder das Gremium – ein ausgewogener Schritt zwischen Familientradition und internationaler Expertise.

Ausblick 2025: US-Zölle als Belastungsfaktor

Der Start ins Geschäftsjahr 2025 verlief positiv – doch die neuen US-Zölle setzen Ricola unter Druck. Als stark US-exponiertes Unternehmen ist das Management gefordert, mit gezielten Massnahmen auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren. Ungeachtet der geopolitischen Unsicherheiten will Ricola an der Wachstumsstrategie 2030 festhalten.

Fazit

Ricola zeigt, wie ein Schweizer Traditionsunternehmen mit globaler Ausrichtung durch kluge Investitionen, Innovation und verantwortungsvolle Führung auch in schwierigen Zeiten stabil bleibt – und den Generationswechsel als Chance für neue Impulse nutzt.

 

Quelle: Business24-Redaktion/Ricola Group
Bildquelle: Ricola Group

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