Zug setzt auf Elektromobilität: Emissionsfreie Abfallbewirtschaftung als Modellprojekt
von belmedia redaktion Allgemein business24.ch Energieversorgung Europa News Organisation Personalleitung Pionierunternehmer Schweiz Technologie Transfer
Seit dem 1. Januar 2025 wird die Abfallbewirtschaftung im Kanton Zug vollständig mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen abgewickelt. Das innovative Projekt in der Gulmmatt oberhalb von Baar ist abgeschlossen und die Anlage bereits in Betrieb.
Das Zuger Unternehmen R. Hürlimann Transporte, das die Ausschreibung für die Kehricht- und Grüngutsammlung des ZEBA Zug gewonnen hat, hat in Zusammenarbeit mit Risi Immobilien und convoltas eine richtungsweisende Areallösung umgesetzt, die als Vorbild für nachhaltige Infrastrukturprojekte dienen soll. Heute wurde das Projekt festlich eingeweiht.
„Wir freuen uns, dass die Anlage in der Gulmmatt erfolgreich in Betrieb genommen wurde“, sagt Martin Uhr, Geschäftsführer der convoltas AG. Gemeinsam mit Kantonsrat Adrian Risi und Reto Hürlimann, Inhaber der R. Hürlimann Transporte AG, blickt Martin Uhr auf die realisierte Lösung, die einen Meilenstein für die emissionsfreie Abfallbewirtschaftung im Kanton Zug darstellt. Ergänzt wird das Projekt durch eine der grössten Solaranlagen des Kantons, welche seit 2021 auf dem Areal der Risi Immobilien AG in Betrieb ist und rund 1,45 Megawatt zu Peak-Zeiten produziert.
Zero Emission: Gulmmatt als Modellstandort
Das Projekt umfasst den Einsatz von acht voll elektrischen Kehrrichtfahrzeugen, die zentral in der Gulmmatt geladen werden. Die neu errichtete Ladeinfrastruktur bietet im Normalbetrieb eine Ladeleistung von 50 kW je Ladestation, mit der Möglichkeit zur Schnellladung an jedem Ladepunkt von 150 bis 180 kW für Zwischenladungen. Die Infrastruktur ist aufgrund der neuen Trafostation so ausgelegt, dass zukünftig bis zu 32 Fahrzeuge gleichzeitig mit Strom versorgt werden können.
Areallösungen als Schlüssel zur Elektrifizierung
Die massgeschneiderte Lösung für die Abfallwirtschaft des Kantons Zug zeigt, wie unternehmerische Innovation und nachhaltige Infrastruktur Hand in Hand gehen können. Die convoltas AG wird die Anlage weiterhin überwachen und die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um skalierbare Areallösungen für E-Mobilität zu entwickeln. „Die erfolgreiche Inbetriebnahme unterstreicht, wie wichtig alternative Antriebe in Kombination mit lokal produzierter erneuerbarer Energie für die Reduktion der CO2-Emissionen und den Klimaschutz im Kanton Zug sind“, betont Martin Uhr.
Netzstabilität und Eigenverbrauchsoptimierung
Für die Eigenverbrauchsoptimierung des Areals ist bereits ein Energiespeicher eingeplant. Damit liesse sich der am Standort produzierte Solarstrom speichern. Der Batteriespeicher dient ebenso dem Lastmanagement und ist damit in der Lage Lastspitzen zu senken. Dank des Energiemanagementsystems können der regelbare Verbrauch, die Solarstromproduktion und künftig auch der Batteriespeicher netzdienlich betrieben werden, was die Versorgung auch in Zukunft sichert und möglichen Engpässen und Notsituationen im Versorgungsnetz entgegenwirken kann.
Bildlegende Titelbild (v.l.n.r.)
- Florian Weber, Regierungsrat Kanton Zug
- Reto Hürlimann, Inhaber der R. Hürlimann AG Transporte
- Adrian Risi, Arealbesitzer und Kantonsrat Zug
- Martin Uhr, Geschäftsführer der convoltas AG
Quelle: STÖHLKER
Bildquelle: Convoltas