Kaufen oder Mieten? Prognose für die Immobilienpreise in der Schweiz 2024

Im Jahr 2024 stehen potenzielle Immobilienkäufer und Mieter vor einer Reihe von Herausforderungen und Chancen, die durch wirtschaftliche Veränderungen und Markttrends beeinflusst werden.

Wir haben die aktuellen Entwicklungen analysiert, um potenziellen Käufern und Mieter Einsicht zu gewähren, die benötigt wird, um informierte Entscheidungen in einem sich stets wandelnden Marktumfeld zu treffen.

Welche Faktoren beeinflussen den Schweizer Immobilienmarkt 2024?

Der Immobilienmarkt der Schweiz zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Stabilität aus, die er trotz globaler und europäischer Herausforderungen bewahrt hat. Ein stetiger Zuzug und die robuste Wirtschaftslage haben den Mietmarkt positiv beeinflusst.

Trotzdem ist die Zahlungsbereitschaft für Schweizer Immobilien im Jahr 2023 gesunken, was zu einem Rückgang des Transaktionsvolumens führte. Dies resultierte in negativen Gesamterträgen bei Anlageimmobilien, erstmals seit über zwei Jahrzehnten, besonders im Wohnsegment.

Mangel an Bautätigkeiten

Aus Sicht der Mieter ist der anhaltende Mangel an Bautätigkeiten im Wohnsektor besonders frustrierend. Obwohl sich die Produktions- und Baukosten normalisiert haben, ist in den nächsten Jahren kaum Wachstum im Bauwesen zu erwarten, was nicht nur die Mieten, sondern auch den politischen Druck weiter erhöhen wird. Das begrenzte Angebot treibt weiterhin die Preise in die Höhe.

Nettozuwanderung

Die anhaltend hohe Nettozuwanderung verstärkt den Druck auf den Schweizer Wohnungsmarkt erheblich. So führten Erhöhungen des Referenzzinssatzes im Juni und Dezember 2023 dazu, dass sowohl neue als auch bestehende Mieten anstiegen, was die Situation für neue Mieter zunehmend schwieriger macht.

Dauerhafte Einwanderer

Ein wesentlicher Faktor, der den Wohnungsmarkt beeinflusst, ist die hohe Anzahl an dauerhaften Einwanderern in der Schweiz, die fast 26 % der Bevölkerung ausmachen.

Im Jahr 2023 stieg die Zahl der dauerhaften ausländischen Einwohner um 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Dies hatte einen signifikanten Einfluss auf die Preisentwicklung von Immobilien. Doch das Wachstum der Nettozuwanderung zeigt eine Verlangsamung, was langfristig auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben könnte.

Wohnungspreise in der Schweiz 2024

Im Jahr 2023 verzeichneten die Preise für Einfamilienhäuser in der Schweiz einen Anstieg um durchschnittlich 1,2 Prozent. Obwohl Zinserhöhungen der Nationalbank das Preiswachstum etwas gebremst haben, wird erwartet, dass die Wohnungspreise 2024 weiter steigen. Diese Entwicklung wird hauptsächlich durch die anhaltend starke Nachfrage, den Mangel an Neubauten und die fortgesetzte Zuwanderung getrieben.

In urbanen Zentren wie Zürich, Genf und Basel könnten die Preise um 3 bis 5 Prozent klettern, begünstigt durch eine besonders hohe Nachfrage und knappem Angebot.

Höhere Hypothekenzinsen könnten die Kaufaktivität dämpfen, jedoch bleibt der Schweizer Immobilienmarkt aufgrund seiner Sicherheit und Stabilität attraktiv. Zukünftige regulatorische Massnahmen zur Steigerung des Wohnungsangebots könnten das Angebot erweitern und die Preisdynamik mittelfristig beeinflussen.

Hauspreise in der Schweiz 2024

Die Hauspreise in der Schweiz werden voraussichtlich auch 2024 weiter ansteigen, getrieben durch die anhaltend hohe Nachfrage, eine limitierte Neubautätigkeit und fortgesetzte starke Zuwanderung. Trotz der Zinserhöhungen durch die Schweizerische Nationalbank, die das Wachstumstempo leicht abgeschwächt haben, bleibt der Trend zur Preissteigerung bestehen.

Im vergangenen Jahr stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 1,4 Prozent. Über die letzten fünf Jahre betrachtet, verzeichneten die Hauspreise einen Anstieg von 15,3 Prozent, was die anhaltende Stärke und Attraktivität des Schweizer Immobilienmarktes unterstreicht.

Für das Jahr 2024 wird erwartet, dass sich das Preiswachstum in urbanen Gebieten aufgrund der dort besonders starken Nachfrage und der knappen Verfügbarkeit von Immobilien fortsetzt.

Wird mieten teurer?

In der Schweiz zeichnet sich ein deutlicher Anstieg der Mietkosten ab. In einer aktuellen Studie wurde prognostiziert, dass der Referenzzinssatz, welcher bereits im Juni zu einer Erhöhung der Mietkosten um 3 Prozent führte, mindestens zweimal bis Mitte 2024 steigen wird.

In der Schweiz ist eine Erhöhung der Mietkosten bereits Realität. Seit dem 1. Dezember 2023 wurde der hypothekarische Referenzzinssatz von 1,5 % auf 1,75 % vom Bundesamt für Wohnungswesen angehoben.

Diese Anpassung gibt Vermieterinnen und Vermietern die Möglichkeit, die Mietzinse entsprechend zu erhöhen. Zudem können sie nun auch die Teuerung und allgemeine Kostensteigerungen an die Mieterinnen und Mieter weitergeben.

Mietrenditen in der Schweiz ist äusserst niedrig

Die Mietrenditen in der Schweiz gelten traditionell als nicht besonders hoch. Dies spiegelt sich auch in den Prognosen für das Jahr 2024 wider. Die Mietrendite ist die jährliche Mieteinnahme eines Objekts, geteilt durch dessen Kaufpreis oder Marktwert.

Aktuellen Schätzungen zufolge liegen die Brutto-Mietrenditen für Mietobjekte in der Schweiz zwischen 1,8% und 4,8%. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Investitionen in Schweizer Immobilien typischerweise geringe Renditen erbringen. Ein detaillierter Einblick in die Mietrenditen nach Immobilienart und Regionen ist in unserem Informationspaket zum Immobilienmarkt in der Schweiz zu finden.

Stadt Brutto-Mietrendite im Stadtzentrum (%) Brutto-Mietrendite ausserhalb des Zentrums (%)
Zürich 1,9 2,3
Zug 3,2 2,7
Genf 2,7 2,9
Basel 2,2 1,8
Lugano 2,5 2,4
Bern 2,2 2,3
Lausanne 2,7 3,0
Luzern 2,9 3,8
St. Gallen 3,5 4,8

Angenommen, eine Wohnung im Zentrum von Zürich wird für 1.000.000 CHF gekauft. Bei einer Brutto-Mietrendite von 1,9 % erzielt diese Wohnung jährliche Mieteinnahmen von 19.000 CHF.

Für Investoren bedeutet dies, dass ihre Anlagen in schweizerische Immobilien wahrscheinlich keine signifikanten Erträge oder Einkünfte generieren werden.

Wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz und Bedeutung für Investoren

Die wirtschaftliche Lage der Schweiz zeigt sich für die kommenden Jahre positiv ausgerichtet, was für potenzielle Immobilieninvestoren von Interesse sein dürfte.

  • Laut dem Internationalen Währungsfonds(kurz: IMF) wird die Schweiz das Jahr 2023 mit einem Wachstum von 0,8 % abschliessen.
  • Doch für 2024 wird ein Anstieg auf 1,8 % erwartet.
  • Über die nächsten fünf Jahre hinweg wird eine Gesamtsteigerung des Bruttoinlandsprodukts um 6,8 % prognostiziert.

Dieses Wachstum ist besonders für Immobilieninvestitionen vorteilhaft, da es Stabilität und Vorhersehbarkeit bietet. Die gleichmässige Wachstumsrate trägt dazu bei, dass die Immobilienpreise in der Schweiz relativ konstant bleiben, was die Investition im Vergleich zu anderen Ländern relativ sicher und verlässlich macht.

Wenig Inflation

In Bezug auf die Inflation wird erwartet, dass die Inflationsrate in der Schweiz in den nächsten fünf Jahren um 6,9 % steigt, was einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 1,4 % entspricht.

Diese Daten deuten darauf hin, dass die Schweiz in naher Zukunft nahezu keine Inflation erleben wird.

Für potenzielle Immobilienkäufer ist diese Tatsache ernüchternd, denn die hohe Inflation kann Vorteile für Investoren haben.

Sie kann dazu führen, dass der reale Wert von Schulden sinkt, was besonders vorteilhaft ist, wenn die Kredite zu festen Zinssätzen aufgenommen wurden. In einem Umfeld steigender Preise können Immobilienbesitzer ihre Mietpreise anpassen, was zu höheren Einnahmen führt. Zudem neigen Immobilien dazu, als Schutz gegen Inflation zu dienen, da ihr Wert tendenziell mit der Inflationsrate steigt.

Preisentwicklung nach Region

In der nachstehenden Tabelle wird die Preisentwicklung von privat genutzten Wohnungen in verschiedenen Regionen der Schweiz im Jahr 2023 dargestellt. Sie zeigt die prozentualen Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr sowie die Veränderungen vom vorherigen Quartal zum vierten Quartal 2023.

Region Jährliche Preisänderung (%) Quartalsweise Preisänderung (%)
Genferseegebiet -0,32 +0,43
Zürich +2,58 +1,45
Zentralschweiz +6,51 +1,27
Südschweiz +5,38 +2,17
Ostschweiz +5,62 +1,89
Nordwestschweiz +2,86 +1,19
Westschweiz +3,60 +1,15
Bern +2,49 +1,28

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Investition in Schweizer Immobilien für das Jahr 2024 vielversprechend aussieht. Viele Investoren nehmen die relativ geringe Mietrendite gerne in Kauf, da die Stabilität des Landes eine sichere Basis für Immobilieninvestitionen bietet, und die wirtschaftliche Expansion das Potenzial für Wertsteigerungen von Immobilien erhöht.

 

Titelbild: Symbolbild (© shisu_ka – shutterstock.com)

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