Aussichten für die Schweizer Wirtschaft weiterhin eingetrübt

Der Ausblick für die Schweizer Wirtschaft auf die nächsten Monate ist verhalten. Die weiter gestiegenen politischen Unsicherheiten (Zuspitzung der Handelskonflikte, Brexit) und die schwache Konjunktur im Euroraum hinterlassen zunehmend Spuren.

Bereits seit einiger Zeit ist insbesondere die Investitionstätigkeit sehr schwach. Angesichts der sich abschwächenden globalen Konjunktur wird die Dynamik der Schweizer Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2019 weiter nachlassen.

Durch den robusten privaten Konsum und den stabilen Pharmasektor ist die Gefahr des Abgleitens in eine Rezession jedoch klein. BAK prognostiziert für 2019 ein BIP-Wachstum von 0.7 Prozent in der Schweiz, für das Jahr 2020 von 1.3 Prozent.

Das Schweizer BIP expandierte im zweiten Quartal 2019 um 0.3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dies war vor allem dem robusten privaten Konsum zu verdanken. Die Ausrüstungsinvestitionen sanken dagegen spürbar und auch von den Bauinvestitionen, dem Staatskonsum und den Exporten kamen kaum Impulse.

Im zweiten Halbjahr 2019 wird das Wachstumstempo der Schweizer Wirtschaft weiter nachlassen. Hauptverantwortlich sind die sich weiter eintrübenden internationalen Rahmenbedingungen: Die Gefahr eines Chaos-Brexit verunsichert und der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat im September mit den Strafzöllen auf chinesische Konsumgüter eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die Handelsstreitigkeiten werden sich voraussichtlich noch bis weit ins Jahr 2020 hinziehen und die globale Wirtschaftsentwicklung ausbremsen.

Die globalen Belastungsfaktoren trüben den Ausblick für die Schweizer Exporte, die in den kommenden Quartalen nur noch leicht expandieren dürften. Dazu trägt auch bei, dass der Franken noch einige Zeit auf dem gegenwärtigen hohen Niveau von knapp unter 1.10 EUR/CHF verharren dürfte. Dieses herausfordernde Umfeld hemmt weiterhin die Investitionsbereitschaft der Unternehmen.

Eine Stütze der Schweizer Wirtschaft bleibt dagegen der private Konsum. Die trotz eines geringeren Stellenwachstums robuste Arbeitsmarktlage und die tiefe Teuerung ermöglichen weiterhin solide Konsumausgaben.

Zusammenfassend prognostiziert BAK für 2019 eine Expansion der Schweizer Wirtschaft von 0.7 Prozent und im Jahr 2020 von 1.3 Prozent. Bereinigt um Sondereffekte (Lizenzeinnahmen durch Sportgrossevents wie die Fussball-EM) ist in beiden Jahren mit einer Expansion von 1.1 Prozent zu rechnen.

Grafiken und Prognosetabelle (PDF)

Die umfassenden Prognose-Tabellen werden am 13. September 2019 auf www.bak-economics.com  veröffentlicht.

 

Quelle: BAK Economics
Titelbild: wavebreakmedia – shutterstock.com

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