Beratungsangebot in Apotheken gefragter denn je - trotz Onlinekonkurrenz

Das Interesse der Bevölkerung an Gesundheitsberatungen und Dienstleistungen der Apotheke steigt weiter an. Das geht aus dem Apothekenmonitor 2019 des Forschungsinstituts GFS Bern hervor.

Weiter zeigt die repräsentative Umfrage: Das Vertrauen der Kunden in Apotheken ist anhaltend hoch – viele beziehen ihre Medikamente in der Apotheke, oftmals in derselben. Dennoch droht Konkurrenz aus dem Internet: Immer mehr Leute bevorzugen den Online-Bezug von Medikamenten als den Gang in die Apotheke vor Ort.

Die Bevölkerung nutzt Apotheken als kompetente und unkomplizierte erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen. Dabei stossen besonders neue Apotheken-Dienstleistungen auf wachsendes Interesse wie die Durchführung und Kontrolle von Impfungen (+14%), Darmkrebsvorsorge-Tests (+9%) und netCare (+7%), das rasche medizinische Hilfe bei verschiedenen Krankheiten oder kleinen Verletzungen direkt in der Apotheke anbietet.

Widersprüchliche Signale punkto Preis und Dr. Google

Apotheken werden von einem Grossteil der Befragten als kostensparende Lösung angesehen: 69% sind mit dem Preis-/Leistungsverhältnis zufrieden. Trotzdem nehmen mehr als die Hälfte der Befragten den Beratungszuschlag bei verschreibungspflichtigen Medikamenten als „zu teuer“ wahr. Ebenso widersprüchlich ist die Haltung zum Online-Versand von Medikamenten: Knapp 30% der unter 40-Jährigen findet diesen praktischer als den Gang in die Apotheke. Gleichzeitig erweist sich das Vertrauen ins Internet als Beratungsmedium mit 22% als ausgesprochen tief. Laut GFS Bern vermag das Internet die Beratung durch das Apothekenpersonal nicht zu ersetzen.

Bevölkerung solidarisiert sich mit Apotheken

Die Bevölkerung schätzt die kompetente und unkomplizierte Beratung und Betreuung in den Apotheken, so der klare Befund der diesjährigen Umfrage. Das steht in argem Widerspruch zu den Plänen des Bundesrats: Dieser gefährdet derzeit mit unkoordinierten Abbaumassnahmen die Existenz vieler Apotheken und setzt die wohnortnahe medizinische Grundversorgung leichtfertig aufs Spiel. Dagegen regt sich massiver Widerstand: Bis Ende Mai sammeln Apothekenteams Unterschriften für die Petition „Auch morgen medizinisch gut umsorgt“. Der Bundesrat soll so an seine verfassungsrechtliche Verpflichtung erinnert werden, für eine medizinische Grundversorgung zu sorgen, die für alle einfach zugänglich, sicher und von hoher Qualität ist. Das Echo der Bevölkerung ist gewaltig: Rund 150’000 Personen haben die Petition bereits unterschrieben.

 

Quelle: pharmaSuisse – Schweizerischer Apotheker Verband
Titelbild: Atstock Productions – shutterstock.com

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