Rangliste der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt: Schweiz auf Platz 4

Das World Economic Forum (WEF) hat heute den Global Competitiveness Report 2018 veröffentlicht. Der dem Report zugrundeliegende Index wurde neu konzipiert und überarbeitet. Die Schweiz rangiert im Global Competitiveness Index 4.0 der wettbewerbsfähigsten Staaten der Welt auf dem vierten Platz hinter den USA, Singapur und Deutschland.

Die Executive School der Universität St.Gallen (ES-HSG) hat als Partnerin des WEF erneut die diesjährige Befragung bei Geschäftsleiterinnen und -leitern von Schweizer Unternehmen durchgeführt.

Nach der Neukonzeptionierung und Überarbeitung des Index’ belegt die Schweiz in der Rangliste den vierten Platz. Vor dem Hintergrund der vierten industriellen Revolution wurde der Fokus auf gewisse Faktoren der Produktivität neu gelegt. In Zukunft wird die Wettbewerbsfähigkeit hauptsächlich durch Faktoren wie Innovationsgeist, Unternehmenskultur, Offenheit und Agilität bestimmt. Bis zum Jahr 2017 – vor der Neuausrichtung des Index’ – verteidigte die Schweiz neun Jahre in Folge den ersten Rang als wettbewerbsfähigstes Land.

Innovationsfähigkeit, Arbeitsmarkt, Bildungssystem

Der vierte Platz verdankt die eidgenössische Volkswirtschaft den durchwegs guten Platzierungen in den einzelnen Bereichen. In sieben von zwölf Kategorien ist die Schweiz unter den besten fünf platziert.

Vor allem das überdurchschnittliche Innovationspotenzial des einheimischen Denk- und Werkplatzes (Platz 3 hinter Deutschland und den USA), das sich unter anderem durch die hohe Anzahl der Patentanmeldungen (Platz 4), insbesondere mit internationalen Miterfindern (Platz 1), die überdurchschnittliche Intensität der Zusammenarbeit unter unterschiedlichen Stakeholdern wie Universitäten, Fachhochschulen und Unternehmen (Platz 2) sowie die Häufigkeit und Qualität von Businessclustern (Platz 3) manifestiert, machen die Schweiz zu einem der innovativsten Länder der Welt. Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft ermöglicht die Entwicklung innovativer Produkte und Prozesse für die kommerzielle Anwendung.

Überdies punktet die Schweiz mit der zweithöchsten Effizienz des Arbeitsmarktes, welcher unter anderem durch sehr gute Sozialpartnerschaften, hohe Flexibilität und qualitativ hochstehende Arbeitsbeziehungen gekennzeichnet ist.

Die hohe Qualität des Bildungssystems (Platz 2), das sich vor allem in den weltbesten Weiterbildungsmöglichkeiten (z. B. Management Schools, duale Berufsausbildung), im höchsten Ausbildungsgrad der Schul-, Lehr- und Universitätsabgänger sowie in den besten Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten der Angestellten durch die Unternehmen niederschlägt, liefert eine weitere Voraussetzung für die hohe Wettbewerbsfähigkeit.

Vertrauen in Schweiz stärkt Geschäftstätigkeit

Zusätzlich gehört die Schweiz auch in punkto Qualität der Institutionen (Platz 5), der Infrastruktur (Platz 3), des Finanz- (Platz 4) und des Gesundheitssystems (Platz 5) zu den Besten. Denn die öffentlichen Institutionen zählen zu den transparentesten, rechtschaffensten und effizientesten der Welt, was Vertrauen für Geschäftstätigkeiten stärkt. Zudem sind die infrastrukturellen Einrichtungen qualitativ hochstehend, insbesondere die Effizienz der Bahn (Platz 1) und die Qualität der Strassen (Platz 2). Auch das Finanzsystem schneidet international sehr gut ab (Platz 4). Schliesslich zählt das makroökonomische Umfeld der Schweiz zu den stabilsten der Welt, insbesondere das moderate Niveau der Schulden (Platz 1).

Problemstellen: Offenheit, Technologieadoption, Unternehmertum

Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz wird hauptsächlich durch die beschränkte Handelsoffenheit geschwächt, insbesondere durch die Höhe nicht-tarifärer Barrieren und der Handelszölle, wo sie unterhalb der entwickelten Volkswirtschaften am schlechtesten abschneidet. In der Komplexität der Handelszölle schneidet sie weltweit sogar am schlechtesten ab (Stichwort Agrarwirtschaft). Zusätzlich besteht international grosses Verbesserungspotenzial im Bereich des Unternehmertums: Die Kosten und die Zeit, um ein Geschäft zu starten, sind vergleichsweise hoch, die Risikofreude gering sowie die Insolvenzverfahren eher schleppend.

Daneben hat sie Aufholbedarf bei der Technologieadoption (z.B. bei der Anzahl Mobiltelefon- und Breitband-Abonnemente), wo sie weit hinter dem Spitzenreiter Südkorea steht. Zuletzt hinkt sie im Bereich des E-Government hinterher.

Die Executive School der Universität St.Gallen (ES-HSG) hat als offizielles Partnerinstitut des WEF erneut die diesjährige Befragung bei Geschäftsleiterinnen und -leitern von Schweizer Unternehmen durchgeführt. Diese Umfrage gilt neben öffentlich zugänglichen Daten als wichtigster Bestandteil des Global Competitiveness Reports des World Economic Forums und beinhaltet jene Kennzahlen, die den Bericht zu einem jährlich repräsentativen Massstab über die internationale Wettbewerbsfähigkeit aller Staaten der Welt machen.

 

Quelle: Universität St.Gallen (HSG)
Titelbild: Aleksandar Mijatovic – shutterstock.com

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