RUAG: Steigerung des Umsatzes und des Auftragsbestands bei tieferem Gewinn

Mit einem Nettoumsatz von CHF 1955 Mio. (Vorjahr CHF 1858 Mio.) hat RUAG die Höchstmarke des Vorjahres nochmals um 5.2 % übertroffen. Das Rekordergebnis des letzten Jahres konnte der internationale Technologiekonzern hingegen nicht bestätigen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank auf CHF 119 Mio. (CHF 151 Mio.) und der Reingewinn auf CHF 89 Mio. (CHF 116 Mio.). Der Auftragsbestand per Ende 2017 liegt mit CHF 1607 Mio. (CHF 1556 Mio.) auf einem hohen Niveau. RUAG beantragt die Zahlung einer Dividende von CHF 40 Mio. (CHF 47 Mio.) an die Schweizerische Eidgenossenschaft.

Das vor 20 Jahren gegründete Unternehmen RUAG hat eine erfolgreiche Wandlung von einem national ausgerichteten Rüstungs- zu einem international tätigen Technologiekonzern durchlaufen. RUAG wickelte 2017 rund 56 % (57 %) aller Aufträge im zivilen Bereich ab, vom Nettoumsatz entfallen 62 % (63 %) auf das Ausland.

Gesamthaft generierte der Konzern einen Nettoumsatz von CHF 1955 Mio. Dies entspricht einem Zuwachs von CHF 97 Mio. oder 5.2 %. Neben dem organischen Wachstum haben auch internationale Akquisitionen wie Clearswift zu dieser erneuten Steigerung beigetragen. Das EBIT und der Reingewinn sanken je um CHF 32 Mio. respektive CHF 27 Mio. Bis auf die Division Defence haben alle Divisionen Gewinn erzielt. Der Auftragsbestand stieg gesamthaft auf CHF 1607 Mio. (CHF 1556 Mio.), der Auftragseingang ging auf CHF 1961 Mio. (CHF 2036 Mio.) zurück. Beide Kennzahlen markieren weiterhin eine solide Basis für die weitere Unternehmensentwicklung.

Urs Breitmeier, CEO RUAG Konzern, sagte anlässlich der Bilanzmedienkonferenz: „Der erneute Wachstumsanstieg ist erfreulich. Hingegen ist die Profitabilität aufgrund einzelner, isolierter Ereignisse gesunken. Diese betreffen insbesondere die Restrukturierung im Bereich Land Systems, eine Neubeurteilung der Kosten und Erträge von verschiedenen Projekten in der Division Defence, aber auch Lieferverzögerungen bei Flugzeugstrukturteilen durch Sublieferanten sowie einen Rückgang der Umsätze mit Munition für Sportschützen in den USA. In allen Bereichen wurden entsprechende Schritte eingeleitet und Korrekturen vorgenommen.“ Weiter wurde das Ergebnis durch geplante Aufbaukosten der neuen Produktionsstandorte in den USA und in Ungarn belastet.

RUAG steht vor neuen Herausforderungen. Gemäss den Beschlüssen des Bundesrates vom 21. März 2018 wird RUAG in zwei voneinander unabhängige Konzerngesellschaften aufgeteilt werden. Eine Konzerngesellschaft (Arbeitstitel RUAG Schweiz) soll sich auf die Leistungserbringung gegenüber der Schweizer Armee konzentrieren. In einer zweiten Konzerngesellschaft (Arbeitstitel RUAG International) werden die übrigen Geschäftsaktivitäten (Leistungen auf dem zivilen und dem internationalen militärischen Markt) zusammengefasst. RUAG behält seine Wachstumsstrategie mit den Schwerpunkten Space, Aerostructures und Cyber Security bei.

Es werden aber neue Überlegungen anzustellen sein hinsichtlich der weiteren Gewichtsverlagerung auf die Digitalisierung und dem Erlangen gleicher Regeln wie die Mitbewerber. Zuhanden des Bundesrates wird der Verwaltungsrat verschiedene Varianten der Weiterentwicklung von „RUAG Schweiz“ und „RUAG International“ prüfen.

Personelle Wechsel im Verwaltungsrat

Der Verwaltungsratspräsident Hans-Peter Schwald wird nach 16 Jahren im Verwaltungsrat nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stehen. Hans-Peter Schwald hat die Entwicklung des Konzerns hin zu einem internationalen Technologiekonzern massgeblich mitgestaltet. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung danken ihm an dieser Stelle ausdrücklich für seinen unermüdlichen Einsatz und seinen Sachverstand.

Der Bundesrat hat die Nomination vom amtierenden Vizepräsidenten Dr. Remo Lütolf für das Verwaltungsratspräsidium der RUAG Holding AG und von Frau Dr. Marie-Pierre de Bailliencourt zur Nachfolgerin des im 2017 zurückgetretenen Egon Behle gutgeheissen. Beide Wahlen erfolgen an der Generalsversammlung vom 26. April 2018.

Dividende von CHF 40 Mio. beantragt

Der Verwaltungsrat beantragt für das Geschäftsjahr 2017 eine Dividende von CHF 40 Mio. (CHF 47 Mio.). Diese liegt bei 45 % des Konzernreingewinns.

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bleibt der wichtigste und grösste Einzelkunde von RUAG, sein Anteil am Umsatz beträgt unverändert 31 %.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung stiegen um CHF 10 Mio. auf CHF 181 Mio. leicht an und liegen im Verhältnis zum Nettoumsatz unverändert bei 9.2 %.

Der Personalbestand des Konzerns erhöhte sich per 31. Dezember 2017 auf 9189 Stellen (+5.2 %), was auf die Übernahme von Clearswift, den Aufbau der Standorte in den USA und in Ungarn sowie das generelle Umsatzwachstum zurückzuführen ist.

RUAG weist nach wie vor eine solide Finanzierung auf. Die Netto-Finanzposition des Konzerns liegt per 31. Dezember 2017 bei CHF 77 Mio. (CHF 237 Mio.). Der Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit ging aufgrund des tieferen operativen Ergebnisses sowie wegen Investitionen in das Umlaufvermögen auf CHF 88 Mio. (CHF 135 Mio.) zurück. Der Free Cash Flow 2017 liegt bei minus CHF 58 Mio. (CHF 56 Mio.), belastet vor allem durch die bezahlten Kaufpreise der im Geschäftsjahr abgeschlossenen Akquisitionen sowie durch Investitionen in Kapazitätserweiterungen für Zusatzaufträge.

Titelbild: Halbschalen der Nutzlastverkleidung für Trägerrakten in der automatischen Qualitätsprüfung bei RUAG Space in Emmen

 

Quelle: Ruag Holding
Artikelbild: obs/Ruag Holding/Noë Flum

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