Politische Instabilität in Saudi-Arabien macht Schweizer Banken nervös
belmedia redaktion Finanzen News
Die politischen Wirren in Saudi-Arabien sorgen für Nervosität am Schweizer Finanzplatz, der mit rund 200 Milliarden Dollar an saudischen Offshore-Vermögen besonders exponiert ist. Dies schreibt die „Handelszeitung“ in ihrer neusten Ausgabe.
Was rechtens sei und was als korrupt gelte, könne sich in Saudi-Arabien derzeit ständig ändern, sagt der Compliance-Anwalt Michael Kunz: „Regimewechsel sind für die Banken schlicht nicht zu managen.“ Stets stünden die Institute im Rechtsrisiko, weil sie gemäss Geldwäscherei-Normen „die Verantwortung für die aktuelle Situation“ trügen.
Von einem „erhöhten Monitoring“ spricht die Privatbank Julius Bär. Auch die Genfer Pictet beobachte die Situation in Saudi-Arabien „aufmerksam“, sagt ein Sprecher. Besonders exponiert sind UBS und Credit Suisse, die Milliarden an saudischen Vermögen verwalten und Dependancen im Königreich unterhalten.
Saudi-Arabien sei ein wichtiger Markt für die UBS, sagt ein Sprecher: „Mehr als 60 Mitarbeiter arbeiten dediziert für saudische Kunden.“ So war das Nettoengagement aus Kredit- und Handelsgeschäften in Saudi-Arabien mit über einer halben Milliarde Franken Ende 2016 das höchste „Exposure“ der UBS im Nahen Osten. Auch Konkurrentin Credit Suisse soll für eine Wachstumsoffensive in Saudi- Arabien gegen 600 Millionen Dollar bereitgestellt haben.
Die Schweiz ist der Offshore-Hub für Vermögen aus Saudi-Arabien. Gemäss einem kürzlich veröffentlichten „Working Paper“ des französischen Ökonomen Gabriel Zucman über Steueroasen lagen von 223 saudischen Offshore-Milliarden 193 Milliarden Dollar in der Schweiz. Fast 8 Prozent aller Offshore-Bankeinlagen hierzulande stammen damit aus dem ölreichen Königreich.
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Quelle: Handelszeitung
Artikelbild: Fedor Selivanov – shutterstock.com
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