Mathematikerin Mathilde Bouvel erhält Marie Heim-Vögtlin-Preis 2017

Mathilde Bouvel, Forscherin am Institut für Mathematik der Universität Zürich, wird mit dem Marie Heim-Vögtlin-Preis 2017 ausgezeichnet. Die für ihre Arbeit auf dem Gebiet der Kombinatorik ausgezeichnete Französin ist Mutter von zwei kleinen Kindern. Die Preisverleihung erfolgt am 16. November 2017.

In über zehnjähriger Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Kombinatorik hat Mathilde Bouvel einen massgeblichen Beitrag zu diesem mit der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Statistik verbundenen Zweig der Mathematik geleistet.

Insbesondere ihre Studien zu Permutationen ohne Wiederholung sind auf grosse Anerkennung gestossen, da sie in so diversen Bereichen wie der Genomforschung, der Informatik und der Statistik Anwendung finden. Die 34-jährige Wissenschaftlerin erhielt von 2014 bis 2016 einen Marie Heim-Vögtlin-Beitrag, nachdem sie ihre Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Laboratoire Bordelais de Recherche en Informatique (LaBRI) aufgegeben hatte, um ihrem Mann nach seiner Ernennung zum Assistenzprofessor an der Universität Zürich zu folgen.

Publikationen in namhaften Fachzeitschriften

Das Ansehen von Mathilde Bouvel hat im Verlauf der Jahre stetig zugenommen. Ihre Forschungsarbeit, die sich auch mit den enumerativen, analytischen und algorithmischen Aspekten der Kombinatorik befasst, ist eine Inspirationsquelle für andere Mathematikerinnen und Mathematiker. Publikationen über ihre Arbeit wurden in namhaften Fachzeitschriften veröffentlicht; die Liste ihrer Mitautorinnen und Mitautoren ist beeindruckend. Als Organisatorin und Mitglied des Leitungsausschusses der jährlichen internationalen Konferenz „Permutation Patterns“ engagiert sich Mathilde Bouvel auch für den fruchtbaren Austausch und weltweiten Dialog zwischen Mathematikerinnen und Mathematikern. Sie gehört zu den Spitzenforscherinnen auf diesem in rascher Entwicklung begriffenen Gebiet.

Nach dem Ende ihres Mutterschaftsurlaubs im September wird Mathilde Bouvel ihren Preis und das Preisgeld von CHF 25’000 am 16. November an der Universität Zürich entgegennehmen. Die Preisverleihung markiert den Abschluss der Gedenkveranstaltung zum 150. Jahrestag der ersten Verleihung eines Schweizer Doktortitels an eine Frau, die Russin Nadeschda Suslowa.

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) vergibt seit 25 Jahren Marie Heim-Vögtlin-Beiträge (MHV-Beiträge) an Frauen, die sich durch hervorragende wissenschaftliche Leistungen auszeichnen und aufgrund ihrer familiären Situation ihre Forschungstätigkeit reduziert oder aufgegeben haben. Als Finanzierung von bis zu zweijährigen Forschungsprojekten sollen diese Beiträge die Integration von Doktorandinnen und Postdoktorandinnen in ein akademisches Umfeld fördern und ihnen die Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und familiären Verpflichtungen ermöglichen. Mit dem MHV-Preis wird jedes Jahr die hervorragende wissenschaftliche Arbeit und Karriereentwicklung einer Forscherin gewürdigt, die einen MHV-Beitrag erhalten hat.

Neues Förderungsinstrument für Forscherinnen

Im Jahr 2016 erhielten 42 Doktorandinnen und Postdoktorandinnen einen MHV-Beitrag. Auf Herbst 2017 wird nun mit PRIMA (Promoting Women in Academia) ein neues Förderungsinstrument für exzellente Forscherinnen auf Postdoc-Stufe eingeführt. Der SNF lanciert deshalb keine weiteren Ausschreibungen für MHV-Beiträge.

Die Namensgeberin des Förderungsinstruments, Marie Heim-Vögtlin, wurde als erste Schweizerin 1868 zum Studium an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich zugelassen. Nachdem sie den Doktortitel erlangt hatte, eröffnete sie eine Praxis für Gynäkologie, die sie auch nach der Geburt zweier Kinder weiterführte. Sie zählt zu den Vorreiterinnen im Kampf um den Zugang der Frauen zur akademischen Bildung.

 

Quelle: Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse
Artikelbild: Denis Linine – shutterstock.com

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