Hotelfachschule Lausanne plant Niederlassung in Singapur
VON belmedia redaktion Arbeitsmarkt Bildung News Organisation
Die Hotelfachschule Lausanne ist auf dem Weg, sich in Asien mit einem eigenen Campus niederzulassen. Das sagt Michel Rochat, Chef der Ecole hôtelière de Lausanne Holding, im Interview mit der „Handelszeitung“: „Wir prüfen die Idee, uns in Asien mit einem eigenen Campus niederzulassen.“ Das Zielland sei bereits bestimmt: „Sollten wir das wirklich machen, kommt nur ein Standort infrage: Singapur.“
Der Stiftungs- und Verwaltungsrat werde Ende Jahr final über die Expansion entscheiden. Danach könnte es schnell gehen mit dem Sprung nach Fernost: „Wenn wir Ende Jahr zu einem positiven Entscheid kommen, müsste sich das in drei Jahren machen lassen“, sagt Rochat.
Auf dem Campus in Lausanne will Rochat Platz für Startups schaffen: „Ich denke an eine Anlage, eine Art Innovationslabor, die 40 bis 50 hellen Köpfen Platz bietet. Das würde etwa den Teams von sechs bis acht Startups entsprechen.“
Der Chef der weltweit hoch angesehenen Hotelfachschule äussert sich im Interview auch zur US-amerikanischen Apartmentvermittlerin Airbnb, die in Hotelkreisen umstritten ist. Gefragt, ob Airbnb ein Freund oder ein Feind der Branche sei, gibt sich Rochat eindeutig: „Airbnb ist ein Freund. Für unsere Branche ist es gut, dass mehr Leute reisen und so die Erfahrung machen, an einem fremden Ort zu übernachten.“ Rochat sieht Airbnb beim boomenden Städtetourismus gar in einer Führungsrolle: „Beim Thema Familienreisen in Städten füllen Airbnb-Apartments eine Marktlücke.“ Während es in Hotels oft schwierig und teuer sei, eine mehrköpfige Familie unterzubringen, klappe das in Stadtwohnungen sehr gut. Hotels könnten davon lernen: „Vielleicht werden Familien in ein paar Jahren schon bessere Erfahrungen in Hotels machen, weil sich diese unter dem Druck von Airbnb verändern mussten.“ Rochat macht aber klar, dass die Behörden gefordert seien, gleiche Regeln für alle – Airbnb-Anbieter und Hotels – zu schaffen.
Wenn der Chef der weltbesten Hotelfachschule selber unterwegs ist, achtet er vor allem auf die Freundlichkeit an der Rezeption. Minibars hingegen mag Rochat überhaupt nicht: „Wenn ich etwas trinken will, gehe ich an die Hotelbar. Da spielt das Leben, da trifft man die Leute.“
Quelle: Handelszeitung
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