Unia – Schluss mit öffentlicher Förderung für Schloss Sonnenberg

Die Gewerkschaft Unia wirft dem österreichischen Multimillionär Christian Baha unwürdige Lohn- und Arbeitsbedingungen bei der Renovierung von Schloss Sonnenberg in Stettfurt (TG) vor. Besonders bedenklich sei die finanzielle Unterstützung des Vorhabens durch den Kanton Thurgau.

Die Unia fordert daher einen Stopp der öffentlichen Förderung, solange hier nicht Schweizer Standards eingehalten würden. Weiter erklärt die Unia:

„Nachdem das Schloss Sonnenberg in Stettfurt (TG) vom österreichischen Multimillionär Christian Baha gekauft wurde, liessen die lang ersehnten Renovierungsarbeiten auf sich warten. Nun wird endlich gebaut, jedoch zu Bedingungen, welche an das letzte Jahrhundert erinnern. Finanziert wird dieses Trauerspiel nicht zuletzt von den Thurgauer Steuerzahlenden. Diese sind aufgrund des Denkmalschutzes verpflichtet, das Projekt mit mehreren 100`000 Franken zu unterstützen.

Geht es nach dem Thurgauer Submissionsgesetz, muss bei öffentlicher Beteiligung an Bauaufträgen auf die Einhaltung von orts- und branchenüblichen Arbeitsbedingungen geachtet werden. Bei der Renovierung des Schloss Sonnenberg scheinen diese Regeln jedoch nicht zu gelten. Der Gewerkschaft Unia liegen neue Informationen vor, welche bestätigen, dass die Bauarbeiter für weniger als 3000 Franken pro Monat arbeiten müssen und das bei einer 50 Stundenwoche. Überstunden dürfen laut Arbeitsvertrag nicht verrechnet werden, diese sind mit dem Lohn bereits abgegolten.

Unhaltbare Situation – Beschäftigte wehren sich

Bereits im Sommer 2016 machte die Unia mit Protesten auf diese unhaltbare Situation aufmerksam. Die Antwort darauf kam in Form von mehreren Anzeigen. Die Vorwürfe gehen von Hausfriedensbruch bis hin zu unlauterem Wettbewerb. Die Schloss & Gut Sonnenberg AG erwirkte schliesslich eine superprovisorische Verfügung des Obergerichts des Kantons Thurgau gegen die Unia. Dafür musste die Schloss & Gut Sonnenberg AG eine Sicherheitsleistung von 100`000 Franken beim Gericht hinterlegen.

Nun scheint es jedoch auf dem Schloss selbst zu brodeln. Die Unia weiss von Mitarbeitern, welche sich rechtliche Unterstützung gesucht haben, um sich gegen die herrschenden Arbeitsbedingungen zu wehren. Auch der ehemalige Geschäftsleiter der Schloss & Gut Sonnenberg AG hat die Firma verlassen. Die Unia besitzt aktuelle Arbeitsverträge und Lohnabrechnungen von Bauarbeitern, welche aufzeigen, dass sich die Gewerkschaft stets auf Tatsachen berufen hat. Den zukünftigen Gerichtsentscheiden sieht die Unia deshalb gelassen entgegen.

Die Unia fordert nun, dass keine Steuergelder an die Renovierung des Schlosses fliessen, bis die Bauarbeiter orts- und branchenüblich entlohnt werden. Es darf nicht länger zugesehen werden, wie die öffentliche Hand Tieflöhne subventioniert.“

 

Artikel von: Gewerkschaft Unia
Artikelbild: © Roland Zumbuehl – wikipedia.org – CC BY-SA 3.0

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