Polizei Basel-Landschaft warnt vor unseriösen Handwerkern

In den letzten Tagen häufen sich bei der Polizei Basel-Landschaft Meldungen über unseriöse Handwerker, die zum Teil in aufdringlicher Form ihre Dienste anbieten. Dabei werden völlig überzogene Preise verlangt. Es geht meist um Arbeiten im Privatbereich, aber auch das Reinigen oder Teeren von Parkplätzen. Das Phänomen ist nicht neu, sondern bereits aus den letzten Jahren bekannt.

Nach einer ersten Kontaktaufnahme verlangen die Handwerker oft einen Wucherpreis für eine Gegenleistung, welche einen solchen Preis nie rechtfertigt. Auch kriminelle Handlungen sind mit im Spiel.

Ein eklatanter Fall

Besonders dreist war ein Fall in Bubendorf BL. Ein bislang unbekannter Handwerker bot an, für 400 Franken eine Hausfassade zu reinigen. Nachdem die 61-jährige Bewohnerin den Mann ins Haus gelassen hatte, fragte der Unbekannte plötzlich nach Schmuck. Danach nahm er eine Tasche mit Silberbesteck und einer Münzensammlung an sich und forderte dafür am Folgetag weitere 800 Franken.

Nachdem die Frau auf diese Forderung nicht eingegangen war, gab der Mann das Silberbesteck zurück, behielt die Münzensammlung aber bei sich und sagte der Frau, dass sie die Tasche nie mehr sehen werde. Der Mann entfernte sich mit einem weissen Lieferwagen mit der Aufschrift „Gebäudereinigung“; dieses Fahrzeug soll Lörracher Nummernschilder gehabt haben. Die Fassadenreinigung blieb er ebenfalls schuldig.

Immer die gleiche Masche

Die Polizei Basel-Landschaft warnt vor solchen unseriösen, dubiosen Handwerkern, welche wieder im Kanton Basel-Landschaft unterwegs sind und bittet die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit. Die unbekannten Täter wenden sich tendenziell eher an ältere Menschen.

Das Vorgehen ist immer ähnlich: Unbekannte Personen – meistens Männer – bieten mit Vorliebe älteren Menschen in Einfamilienhäusern ihre angeblich „guten Dienste“ an. Sie wollen Vorplätze und Dächer von Winterschmutz befreien, meistens mit Hilfe von Hochdruckreinigern oder ähnlichen Geräten.

Diese Handwerker sind meistens sehr aufdringlich und drängen ihre Kunden im Voraus zur Vereinbarung eines Pauschalpreises, der in den meisten Fällen schon sehr hoch ist. Für die Reinigung eines Vorplatzes werden häufig Beträge von 1000 bis 2000 Franken verlangt und in der Folge führen angebliche „Probleme“ sogar noch zu einer Verteuerung, so dass plötzlich 3500 bis 4000 Franken verlangt werden.

Nicht unter Druck setzen lassen

Bekannt sind auch Fälle, in welchen ein Arbeiter mit einem Hausbesitzer verhandelt und einen grosszügigen Rabatt verspricht. Gleichzeitig beginnt eine weitere Person bereits damit, Arbeitsgeräte von einem Lieferwagen abzuladen und mit der Arbeit anzufangen. Auch so wird versucht, die potentielle Kundschaft unter Druck zu setzen.

Diese unseriösen Handwerker legen Wert auf Barzahlung, Quittungen werden nur sehr ungern ausgestellt, Garantiescheine gibt es keine – auch nicht bei den Pfannen und weiteren Haushaltsartikeln, welche hin und wieder zu überteuerten Preisen angeboten werden.

Einige nützliche Hinweise

Die Polizei Basel-Landschaft geht davon aus, dass sich solche Begebenheiten in den kommenden Tagen und Wochen häufen und hat schon wiederholt Personen kontrolliert. Sie bittet die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit und empfiehlt die folgenden Vorsichtsmassnahmen:

  • Sich nie unter Druck setzen lassen, Offerten in Ruhe prüfen und eine Bedenkzeit verlangen (die verlangten Preise grenzen an Wucher). Allenfalls Konkurrenzofferten einholen.
  • Sich auf keinen Fall zu einem übereilten Vertragsabschluss drängen lassen (auch nicht mündlich).
  • Jegliche Druckversuche ignorieren, aufsässige Arbeiter entschlossen wegweisen.
  • Nie Vorauszahlungen oder Nachzahlungen leisten.
  • Bei verdächtigen Wahrnehmungen umgehend die Polizei informieren, allenfalls auch via Notruf 112.

 

Artikel von: Polizei Basel-Landschaft
Artikelbild: © Marina Lohrbach – Shutterstock.com (Symbolbild)

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