Mobiler Internetkonsum boomt

In diesem Jahr werden wir weltweit um 27,7 Prozent mehr Zeit im mobilen Internet verbringen. Damit wird der Medienkonsum insgesamt um 1,4 Prozent zunehmen. Die Nutzung aller anderen Medien – darunter auch Desktopinternet – wird im gleichen Zeitraum um 3,4 Prozent zurückgehen. Dies geht aus den aktuellen Media Consumption Forecasts von Zenith hervor.

Diese zum zweiten Mal erscheinende jährliche Ausgabe der Media Consumption Forecasts untersucht das sich ändernde Nutzungsverhalten beim Medienkonsum und prognostiziert die sich daraus ergebenden zeitmässigen Auswirkungen für die einzelnen Medien zwischen 2016 und 2018.

Der Bericht untersucht die mit dem Lesen von Zeitungen und Zeitschriften, Fernsehen, Radiohören, Kinobesuchen, Internetnutzung und Betrachten von Aussenwerbung verbrachte Zeit ausser Haus. Diese Ausgabe umfasst 71 Länder in der ganzen Welt; im Vorjahr waren es 65.

71 Prozent des Internetkonsums mobil

Anfang dieses Jahrzehnts stieg die Desktop-Internetnutzung rasant und erreichte 2014 mit 52 Minuten pro Tag ihren Höchstwert, nachdem es 2010 noch 36 Minuten täglich waren. Der Umstieg von immer mehr Menschen auf Mobilgeräte führt aber zu einem Rückgang bei der Desktopnutzung. 2015 nutzten erstmals mehr Menschen das mobile Internet als das Desktopinternet.

Und für das heurige Jahr prognostizieren wir, dass die Menschen weltweit durchschnittlich 86 Minuten pro Tag das mobile Internet nutzen und 36 Minuten das Desktopinternet. Das bedeutet, 71 Prozent des Internetkonsums erfolgen mobil. Nach Regionen betrachtet ist der mobile Internetkonsum im Asien-Pazifik-Raum mit 73 Prozent am höchsten, knapp gefolgt von Nordamerika mit einem Anteil von 72 Prozent.

Mobiles Internet wächst, alle anderen Medien verlieren

Die zunehmende Nutzung des mobilen Internets geht auf Kosten aller anderen Medien. In diesem Jahr verbringen wir laut unseren Prognosen durchschnittlich um 27,7 Prozent mehr Zeit im mobilen Internet und um 15,8 Prozent weniger Zeit im Desktopinternet. Alle traditionellen Medien werden 2016 Marktanteile einbüssen: Kino um 0,5 Prozent, Outdoor-Medien um 0,8 Prozent, Fernsehen um 1,5 Prozent, Radio um 2,4 Prozent, Zeitungen um 5,6 Prozent und Zeitschriften um 6,7 Prozent .

Achtung: Diese Zahlen beziehen sich nur auf die Zeit, die wir diese Medien in ihrer klassischen Form nutzen – Printtitel und Fernsehsender und Radiostationen. Einen Grossteil ihrer Zeit im Internet verbringen Konsumenten mit Inhalten, die von klassischen Verlagen und Sendeanstalten produziert werden. Eigentümer von traditionellen Medien haben in grossem Umfang in die Online-Erweiterung ihrer Marke investiert und einige von ihnen haben im Internet ein grösseres Publikum als ihre Offline-Produkte je hatten. Die zunehmende mobile Internetnutzung bietet für klassische Verlage und Sendeanstalten sowohl Chancen als auch Gefahren.

Mobiles Internet sorgt für Anstieg des Medienkonsums

Die immer stärkere Nutzung des Internets (zuerst Desktop, jetzt mobil) liess zwischen 2010 und 2015 den Medienkonsum insgesamt um 7,9 Prozent steigen, und zwar von 403 Minuten pro Tag auf 435 Minuten täglich. Das durchschnittliche jährliche Wachstum lag bei 1,5 Prozent und für 2016 prognostizieren wir weitere 1,4 Prozent Wachstum. Für 2017 erwarten wir ein Wachstum von 1,2 Prozent, gefolgt von nur 0,4 Prozent Wachstum im Jahr 2018, wenn die mobile Nutzung abzuflachen beginnen wird. 2018 rechnen wir weltweit mit einer Mediennutzung von durchschnittlich 448 Minuten täglich.



Fernsehen weiterhin weltweit dominierendes Medium

Trotz der jüngsten rückläufigen Zahlen bleibt das klassische Fernsehen weltweit auch weiterhin mit grossem Abstand das beliebteste Medium und lockte 2015 die Menschen täglich 177 Minuten vor den Fernseher. An zweiter Stelle folgte der Internetkonsum mit täglich 110 Minuten. 2015 hatte Fernsehen einen Anteil von 41 Prozent am gesamten Medienkonsum. Für 2018 erwarten wir einen Anteil von immer noch 38 Prozent sowie einen Internetanteil von 31 Prozent.

„Die Mobiltechnologie verändert das Medienverhalten der Menschen weltweit und führt insgesamt zu einem höheren Medienkonsum”, erklärt Frank-Peter Lortz, CEO Publicis Media DACH. „Eigentümer von klassischen Medien erhalten damit die Chance, bis dahin für sie unerreichbare Menschen und Orte zu erreichen, und Konsumenten können auf völlig neue Art interessante Inhalte finden und geniessen.”

 

Artikel von: Publicis Media
Artikelbild: © d8nn – Shutterstock.com

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