Alte Abnahmeverträge: 300 Mio. Verlust pro Jahr für Stromkonzerne
VON Sorin Barbuta Energieversorgung News
Jährlich beziehen die Stromversorger der Schweiz ein Stromvolumen von vier bis fünf Atomkraftwerken der Ausführung Mühleberg aus Frankreich. Grund dafür sind geschlossene Abnahmeverträge aus dem letzten Millennium.
Allerdings ist dieser Strom inzwischen um ein Vielfaches teurer als der an den Börsen gehandelte Strom.
Das schreibt die „Handelszeitung“ mit Verweis auf die Geschäftsberichte der Importgesellschaften. Zwischen 5 und 7 Rappen pro Kilowattstunde habe der französische Atomstrom zuletzt gekostet. An der Börse werden derzeit jedoch Preise um 3 Rappen bezahlt.
Hochgerechnet ergibt sich daraus ein Verlust von rund 300 Millionen Franken pro Jahr. Entsprechend haben die Stromkonzerne in den letzten Jahren hohe Wertberichtigungen vorgenommen.
Fast die Hälfte der Verluste tragen Axpo und ihre Tochter CKW, weitere 20 Prozent gehen je an Alpiq und BKW. Doch auch kleinere Bezüger wie die Stadt Zürich, Repower oder die SBB hängen am teuren Strom.
Bislang habe man den Strom aufgrund laufender Verträge noch kostendeckend verkaufen können, sagt der Vertreter eines Elektrizitätsunternehmens. Doch nun komme man damit in die roten Zahlen.
Artikel von: Handelszeitung
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