Was tun gegen Prüfungsangst?

Mittel gegen Prüfungsangst sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. In diesem Artikel findest du unterschiedliche Hilfen gegen Prüfungsangst. Die eine wird funktionieren, die andere nicht. Ich empfehle dir, es einfach auszuprobieren. Wenn die Methode bei dir wirkt, wende sie an. Ansonsten versuch einfach eine andere.

Hier folgen acht verschiedene Methoden gegen Prüfungsangst.

1. Die erste Übung gegen Prüfungsangst: Die richtige Vorbereitung

Das soll dir gegen Prüfungsangst helfen? Definitiv. Klausuren an Schulen und Universitäten sind weitgehend identisch aufgebaut.

20 Prozent Reproduktion

Stures Auswendiglernen, mehr nicht. Die Prüfungsaufgaben werden dir aus dem Unterricht oder der Vorlesung bekannt vorkommen. Sie sind identisch oder weitgehend identisch mit denen, die du schon kennst. Wenn du die Aufgaben aus der Schule als Prüfungsvorbereitung wiederholst, wirst du wissen, was zu tun ist. 20 Prozent reichen zwar noch nicht, um zu bestehen, aber du kannst schon mal einige Punkte ohne grossen Aufwand holen. Das ist das Grundgerüst einer erfolgreichen Klausur.

40 Prozent Neuorganisation

Du kennst die Aufgaben in ähnlicher Form, nun werden aber bestimmte Teile der Aufgabe verändert. Das heisst: Du muss das Gelernte anwenden. Schon die ersten beiden Teile machen 60 Prozent der Klausur aus. Da macht man noch den einen oder anderen Fehler, aber mit einer guten Vorbereitung kannst du relativ einfach 50 Prozent der Gesamtpunkt holen. Das heisst, du hast immerhin schon bestanden. Einer der besten Tipps gegen Prüfungsangst ist somit schon stures Auswendiglernen.

Transfer (30 Prozent)

Die erste grössere Herausforderung. Du musst lösungsorientiert denken und die Lerninhalte auf ein komplexeres Aufgabenfeld übertragen. Wenn du eine gute Note bekommen willst, musst du auch hier Punkte holen.

Neues Gebiet (10 Prozent)

Hier wird es sehr schwer. Für eine sehr gute Note musst du hier Punkte holen.

Zwischenfazit

Wie du siehst, kann auswendig lernen in Verbindung mit einer Anwendung des Gelernten schon dafür sorgen, dass du eine „ausreichende“ Note bekommst. Gegen Prüfungsangst kann dir diese Gewissheit sicherlich schon etwas helfen.

Wer hat wohl mehr Prüfungsangst? Derjenige, der sich gut vorbereitet hat, oder derjenige, der nur die Hälfte von dem weiss, was er muss? Eben. Selbstsicherheit durch gute Vorbereitung ist somit eine der besten Übungen gegen Prüfungsangst.

2. Nervosität ist menschlich

Jeder Mensch ist vor oder bei Prüfungen nervös. Das musst du akzeptieren, auch wenn du eine gute Vorbereitung hast. Du bist vor Prüfungen nervös, ich bin vor Prüfungen nervös, jeder ist vor Prüfungen nervös. Und das Ganze unabhängig davon, ob man eine Klausur in der Schule schreibt oder eine andere Prüfung hat.

Was kannst du gegen Nervosität machen? Akzeptiere, dass sie da ist.


Nervosität ist menschlich. (Bild: Photographee.eu – Shutterstock.com)

3. Eine positive innere Einstellung

Geh mit einer positiven Einstellung in die Klausur.

Stelle dir vor, wie es in zwei Wochen ist, wenn du die Klausur zurückbekommst. Du hast eine gute Note bekommen und dein Lernaufwand wird belohnt. Spür genau dieses Gefühl und stell dir die Situation genau vor. Ich kann dir garantieren, dass das hilft.

4. Vorbereitung durch alte Klausuren

Du kennst mit Sicherheit jemanden aus einem älteren Jahrgang, der die gleichen Lehrer wie du hatte. Frag die Person, ob sie dir die alten Klausuren geben kann.

Nun schreibst du die Klausur so, wie du sie in der Schule schreiben würdest; setz dir eine Zeit, in der du die Klausur unter Prüfungsbedingungen schreibst. Nun gibst du dir Punkte für die Aufgaben und auch Teilpunkte. Jetzt weisst du, wo du stehst und wo die Lücken in deinem Wissen sind.

Wenn du in einer Lerngemeinschaft lernst, kannst du auch gerne deine Freunde bitten, die Klausur zu korrigieren. Warum? Man neigt dazu, sich selbst besser zu bewerten, als man eigentlich ist. Das Ziel dieser Probeklausur ist aber, deine Lücken aufzudecken. So weisst du, wo du noch lernen musst. Im Folgenden kannst du die Aufgaben der Klausur noch fertig lösen. Lerne dann genau den Stoff, den du nicht so gut konntest.

5. Lernen in der Gruppe

Menschen sind die beste Ressource, die du haben kannst. Wenn du in einer Gruppe lernst, könnt ihr euch gegenseitig dazu motivieren, noch etwas mehr zu tun. Zuhause kann die Spielekonsole oder der Fernseher doch zu verlockend sein.

6. Erinnere dich an erfolgreiche Prüfungen aus der Vergangenheit

Wie viele Prüfungen hast du in der Vergangenheit schon erfolgreich bestanden? Einige? Viele? Unzählige!

Alle haben eins gemeinsam: Wenn du zurückschaust, merkst du, dass sie alle machbar waren. Natürlich musste man sich anstrengen, trotzdem hast du es geschafft. Und das wirst du wieder schaffen. Ganz davon ab: Ich habe bei meiner Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt (entspricht dem diplomierten Betriebswirtschaftler FH in der Schweiz) auch zweimal die Note „5“ (nach deutschem Notensystem) geschrieben. Trotzdem habe ich bestanden und das insgesamt mit einer 2,6.

Schlechte Noten sind nicht schön, aber sie können vorkommen!



7. Was gibt es Schlimmeres, als eine nicht bestandene Prüfung?

Einiges. Trotzdem soll das natürlich keine Entschuldigung im Voraus sein, dass man sich nicht bemüht. Sollte es mal nicht geklappt haben, musst du überlegen, woran es lag. Lag dein Scheitern in der Prüfung am Nichtkönnen oder Nichtwollen?

Vielleicht hast du einfach genug getan und trotzdem hat es nicht gereicht. Eine umfangreiche Prüfungsvorbereitung hilft gegen Prüfungsangst. Das kann eine gute Strategie gegen Prüfungsangst sein, trotzdem liegen manche Fächer einfach nicht jedem. Wichtig ist, dass du weiter am Ball bleibst.

8. Blackout in der Prüfung

Finde erstmal wieder zur Ruhe. Schliesse die Augen und atme einmal tief durch. Mach das wirklich. In der Prüfung gibt es mehrere Aufgaben. Sieh dir alle an und überlege, welche am einfachsten für dich sind. Fang mit diesen Aufgaben an. Wenn du erst wieder im Fluss bist, wirst du dich wieder an Teile der Aufgaben erinnern. Alles andere kommt dann nach und nach.

 

Artikelbild: © Creativa Images – Shutterstock.com

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Mehr zu Manuel Neuschäfer-Rube

Manuel Neuschäfer-Rube hat bereits zwei nebenberufliche Weiterbildungen während einer Vollzeit-Berufstätigkeit abgeschlossen: das Fachabitur (Matura) und die Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt (entspricht dem Schweizer diplomierten Betriebswirtschaftler FH). Auf seinem Blog nebenberuflich-zum-betriebswirt.de gibt er regelmässig hilfreiche Hinweise zu nebenberuflichen Weiterbildungen und den entsprechenden Problemen aus seinen eigenen Erfahrungen. Aktuell sind über 120 Artikel und mehr als 70 Videos auf dem Blog online.

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