Durchwachsene Zukunftsaussichten für den Detailhandel

Der Schweizer Detailhandel geht momentan durch schwierige Zeiten. Einkaufstourismus und der boomende Online-Handel machen ihm zu schaffen.

Auch die Zentralschweiz kann sich diesen Trends nicht entziehen. Aufgrund ihrer geografischen Lage steht sie im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt aber besser da.

Gäbe es ein Wort des Jahres, das den Detailhandel 2015 umschreibt, wäre «Einkaufstourismus» ein heisser Kandidat. Denn der 15. Januar 2015 hat die Karten neu gemischt. Gemäss einem Artikel der «Handelszeitung» geht mittlerweile jeder zehnte Franken, das sind zirka 11 Milliarden Franken pro Jahr, ins Ausland. Besonders deutlich spiegelt sich die Situation in der Textilbranche. Rund 43 Prozent aller Kleider kommen aus dem Ausland. «Aufgrund ihrer geografischen Lage ist die Zentralschweiz sicherlich unterdurchschnittlich betroffen», erklärt Jonas Stoll, Projektleiter bei BAKBASEL.

Diese Einschätzungen reflektieren sich auch in den Prognosen von BAKBASEL. Während die Bruttowertschöpfung im Detailhandel in der Schweiz 2015 um 0,2 Prozent stieg, lag das Wachstum in der Zentralschweiz bei 1,3 Prozent. Auch für 2016 und 2017 geht BAKBASEL bei seinen Prognosen von einer überdurchschnittlichen Bruttowertschöpfung in der Zentralschweiz aus. Ausruhen kann sich der Zentralschweizer Detailhandel aber nicht, denn auch in den Parkhäusern der Einkaufszentren im grenznahen Ausland sind viele Autokennzeichen aus der Zentralschweiz zu sehen.

Der Online-Handel kennt keine Staatsgrenzen

Des Weiteren verschärft der wachsende Online-Handel die Konkurrenzsituation im Detailhandel stark. Gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) stiegen die im Internet getätigten Ausgaben von rund 1,1 Milliarden (2004) auf fast 7,4 Milliarden Franken (2013). Damit machen die Umsätze aber noch keine 10 Prozent des Gesamtmarktes aus. Der Anteil des Online-Handels wird rasant weiterwachsen. Auch Jonas Stoll geht davon aus, dass der technologische Fortschritt zu einem Strukturwandel hin zu einem vermehrten Miteinbezug von Online-Absatzkanälen im Detailhandel führt. Mit dem Online-Handel rückt die ausländische Konkurrenz näher an die Verbraucher in der Zentralschweiz heran. Zalando und Amazon sind gute Beispiele dafür, wie Unternehmen aus dem Ausland lokale Detailhändler konkurrenzieren.



«Mall of Switzerland» wird die Karten neu mischen

Das zentrale Thema für den Detailhandel in der Stadt Luzern ist die «Mall of Switzerland» in Ebikon, deren Eröffnung auf Ende 2017 geplant ist. Auf zirka 46 000 Quadratmeter Detailhandelsfläche und etwa 5000 Quadratmeter Gastronomie entsteht zusammen mit dem angrenzenden «Leisure»-Gebäude ein attraktiver Mix von Geschäften, Kultur- und Freizeitangeboten. Die «Mall of Switzerland» wird das grösste Shoppingcenter der Zentralschweiz. Auf den weiteren Plätzen folgen das Wohncenter Emmen sowie das Emmen Center. Die «Mall of Switzerland» wird die Karten im Detailhandel neu mischen und die Wettbewerbssituation in der Stadt Luzern verschärfen.

 

Artikel von: ROI Online
Artikelbild: © blurAZ – shutterstock.com

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