Schweizer Finanzsektor mit grossen Schritten auf Erholungskurs

Der Schweizer Finanzsektor erholt sich weiterhin in grossen Schritten von der einschneidenden Finanz- und Wirtschaftskrise, womit er seine Position als Schlüsselsektor der Schweizer Volkswirtschaft bekräftigt. Aus seiner wirtschaftlichen Tätigkeit resultierten 2014 unter Einbezug direkter und indirekter Effekte eine Bruttowertschöpfung von rund CHF 81.1 Mia. und 393‘000 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze.

Dies zeigen die Ergebnisse der volkswirtschaftlichen Wirkungsanalyse von BAKBASEL im Auftrag der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) und des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV).

Der Schweizer Finanzplatz zählt zu den bedeutendsten Sektoren der Schweizer Volkswirtschaft. Jeder zehnte Franken wird im Finanzsektor erwirtschaftet. Der direkte Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Leistung, den Banken, Versicherungen und sonstige Finanzdienstleistungsunternehmen im Jahr 2014 realisierten, belief sich auf CHF 61.0 Mia. Hierfür stellte der Finanzsektor 218‘000 Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente).

Im Zuge der wirtschaftlichen Verflechtung profitiert jedoch die gesamte Schweizer Wirtschaft vom Erfolg des Finanzsektors. Zum einen führt die Nachfrage nach Vorleistungen aus anderen Branchen zu indirekten Wertschöpfungseffekten, zum anderen kommen die Lohneinkommen der Angestellten durch deren Privatkonsum ebenfalls diversen Branchen zugute.

Modellberechnungen von BAKBASEL zeigen auf, dass im Jahr 2014 aus der wirtschaftlichen Tätigkeit des Finanzsektors insgesamt eine Wertschöpfung von CHF 81.1 Mia. resultierte. Das entspricht rund 13.0 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung. Damit verbunden sind 9.8 Prozent (393‘000 Vollzeitäquivalen-te) aller Arbeitsplätze der Schweiz.


Jeder zehnte Franken wird im Finanzsektor erwirtschaftet. (Bild: © Martin Good – shutterstock.com)

Weiter profitieren Bund, Kantone und Gemeinden in Form Steuererträgen von rund CHF 19.1 Mia. Zum Vergleich: Das entspricht etwa 14.7 Prozent der gesamten Fiskalerträge von Bund, Kantonen und Gemeinden.

Sechs Jahre nach der einschneidenden Finanz- und Wirtschaftskrise befinden sich die reale Wertschöpfung und die Beschäftigung des Schweizer Finanzsektors wieder auf dem Stand von 2007. Die Banken, deren Geschäft überdurchschnittlich stark unter den Auswirkungen der Krisen litt, haben seit 2012 die Talsohle durchschritten, das Vorkrisenniveau gegenwärtig aber noch nicht erreicht.

Die Versicherungen erwiesen sich während der Finanzkrise als stabilisierenden Faktor. Trotz der Turbulenzen zählte der Finanzsektor in den letzten 20 Jahren auch bezüglich des Wachstums zu den wichtigsten Branchen der Schweizer Volkswirtschaft. Rund ein Sechstel (17.0%) des gesamtwirtschaftlichen Wachstums der Schweiz wurde in den letzten 20 Jahren vom Finanzsektor geschaffen.



Perspektive bis 2025

Die kurzfristigen Aussichten des Finanzsektors sind von der allgemeinen konjunkturellen Abschwächung durch die Aufhebung der Mindestkursuntergrenze des Schweizer Frankens zum Euro und von den Negativzinsen geprägt. Die Wertschöpfung der Banken dürfte in der kurzen Frist weniger stark expandieren als diejenige der Gesamtwirtschaft.

Die Versicherungen und die Sonstigen Finanzdienstleistungen stützen mit vergleichsweise stabiler Performance das Wachstum der realen Wertschöpfung des Finanzsektors. Insgesamt expandiert der Finanzsektor (2015: +0.9%, 2016: +1.3%) voraussichtlich marginal stärker als das BIP (2015: +0.8%, 2016: +1.1%). Das langfristige Wachstumspotenzial der Wertschöpfung des gesamten Finanzsektors liegt bei rund 2.0 Prozent. Der Grund für die Wachstumsbeschleunigung liegt hauptsächlich in Produktivitätsgewinnen.

Die vollständige Studie „Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Schweizer Finanzsektors“ findet sich auf den Internetseiten von BAKBASEL, der Schweizerischen Bankiervereinigung und vom Schweizerischen Versicherungsverband.

 

Artikel von: BAKBASEL
Artikelbild: © Valeri Potapova – shutterstock.com

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