7 Fehler, die du beim Bloggen unbedingt vermeiden musst

Die ersten Blogs entstanden in der Mitte der 1990er Jahre. Das Wort „Blog“ setzt sich aus „Web“ und „Log“ zusammen – letztendlich also die Bezeichnung für ein klassisches Tagebuch („Log“), nur eben im digitalen „Web“. Schon 1996 gab es die ersten deutschsprachigen Blogs und bis heute hat diese Form des Online Contents eine beispiellose Erfolgsgeschichte hingelegt.

Wie viele Blogs es weltweit gibt, ist nicht eindeutig geklärt. Aktuellen Statistiken zufolge gibt es mit mehr als 400 Millionen regelmässigen Leserinnen und Lesern aber ein riesiges Publikum. Kein Wunder also, dass immer mehr Blogs entstehen – von denen es jedoch leider nicht alle wert sind, auch wirklich gelesen zu werden. Auf der anderen Seite sind viele Blogs sehr erfolgreich, weil sie unter anderem genau die folgenden 7 Fehler nicht machen.

Fehler Nr. 1: Unbedingt jeden Tag bloggen

Kennst du den Spruch „Content is King“? Dieser Spruch ist nicht falsch, aber er verleitet viele Blogger dazu, teilweise völlig unkontrolliert und konzeptlos Inhalte zu veröffentlichen.

Dahinter steht die Hoffnung, möglichst viele Leserinnen und Leser zu erreichen – doch so einfach ist es nicht. Es geht darum, dass du deinem Publikum etwas bietest, das es an anderer Stelle so nicht findet.

Löse ein konkretes Problem deiner Zielgruppe oder biete einen ganz speziellen Mehrwert. Und um das zu tun, musst du in der Regel recherchieren: Geh tiefer als deine Konkurrenz und schreibe Artikel, die wirklich nützlich sind – und tu das nicht jeden Tag, sondern konstant zu bestimmen Zeiten und im Idealfall an festgelegten Tagen, damit sich dein Publikum auf dich verlassen kann (schliesslich kommen die Hauptnachrichten auch immer zur gleichen Zeit).


Ein guter Blog ist das Ergebnis harter Arbeit. (Bild: Solis Images / Shutterstock.com)

Fehler Nr. 2: Zu viel Suchmaschinenoptimierung machen

Mit guter Suchmaschinenoptimierung (SEO) lassen sich nach wie vor viele neue und auch wiederkehrende Besucher anziehen. Das haben natürlich auch die meisten Blogger verstanden und so legen viele von ihnen deutlich mehr Wert auf SEO als auf hochwertige Inhalte.

Letztendlich geht es doch darum: Nur wer mit seinen Inhalten immer wieder punkten kann und so dauerhaft die Aufmerksamkeit seines Publikums bekommt, bleibt auch in Erinnerung – und baut sich eine Stammleserschaft auf.

Diese Stammleserschaft ist viel wichtiger als sich jeden Tag zu überlegen, wie sich bei Google bessere Rankings erzeugen lassen. Das Stammpublikum ist ein grosser Multiplikator und sorgt dafür, dass Inhalte immer wieder geteilt werden und so noch mehr Menschen erreichen – und genau auf diese Weise entstehen zum Beispiel auch neue Verlinkungen, die schliesslich mit dafür verantwortlich sind, dass ein Blog bei Google immer erfolgreicher wird und auch mehr Traffic von dort bekommt.

Fehler Nr. 3: Viel Content produzieren, aber Marketing ausblenden

Zu viel SEO, zu wenig Marketing? Ja, auch dieser Fehler taucht immer wieder auf, obwohl es heutzutage immer einfacher geworden ist, zum Beispiel mit Social Media aktiv und sehr kostengünstig auf sich und die eigenen Inhalte aufmerksam zu machen.

Social Media Marketing ist optimal geeignet, um Reichweiten dauerhaft zu erhöhen und zu verbessern. Erinnerst du dich an das Stammpublikum? Genau um diese Leute geht es, denn diese User sind in Social Media aktiv und können so an deinen Blog gebunden werden.

Deswegen musst du ähnlich viel Zeit für das Teilen deiner Inhalte einplanen, wie das Erstellen deines Contents gekostet hat – und zusätzlich schadet es nicht, wenn du experimentierfreudig bist! Teste unterschiedliche soziale Netzwerke, verschiedene Tageszeiten, variiere deine Postings und – ganz wichtig – kuratiere auch fremde Inhalte, denn dann merkt dein Publikum, dass es dir nicht nur um dich geht, sondern darum, anderen nützliche Inhalte zu präsentieren … auch wenn sie vielleicht sogar von der Konkurrenz stammen!

Fehler Nr. 4: Blog als automatische Geldmaschine betrachten

Lange Zeit ging das irrsinnige Gerücht um, dass du einfach nur einen Blog aufsetzen musst und schon klingelt die Kasse. Bei Online-Shops war das übrigens ähnlich – vermutlich stammt dieses Gerücht aus den späten 1990ern, kurz vor der „dotcom-Krise“.

Damals wurde manchen Leuten in der Internet-Branche wirklich grundlos Geld hinterhergeworfen, auch wenn es überhaupt kein wirklich sinnvolles Produkt gab. Der Glaube aber an das neue Medium versetzte Berge – und leerte Brieftaschen.

Fakt ist, dass ein Blog wie jedes andere Produkt nachhaltig und oft auch eher langsam wächst – was allerdings gut ist, denn nur so wird aus deinem Blog auch ein erfolgreiches Produkt. Mit der Zeit lässt sich ein Blog dann zu Geld machen: Zum Beispiel mit gesponserten Inhalten, klassischer Display Werbung, Affiliate Marketing, Webinaren, eBooks oder auch Coachings und Beratungen.

Fehler Nr. 5: E-Mail-Marketing vernachlässigen

Spätestens seit dem Aufstieg von Social Media ist die E-Mail als Marketinginstrument mehr und mehr in Vergessenheit geraten – dabei ist es ein schwerer Fehler, wirklich komplett auf E-Mail Marketing zu verzichten. Grund: Via E-Mail erreichst du deine User viel intensiver als mit Social Media und kannst diese User dazu noch viel enger an dich binden (was nicht heissen soll, dass Social Media dann komplett ausgeblendet werden soll)!

Zudem bietet die E-Mail diverse Möglichkeiten zur Individualisierung: Du kannst deine (potenziellen) Kunden direkt mit Namen ansprechen, sofern dir diese Daten vorliegen. Ausserdem erreichst du dein Publikum viel direkter, als es zum Beispiel auf Facebook möglich ist.

Du kannst exklusive Inhalte anbieten und deine Leserinnen und Leser so noch stärker an dich binden – und du kannst Traffic auf Knopfdruck erzeugen, indem du neue Inhalte von deiner Website an deinen E-Mail Verteiler schickst. Wenn dein Content gut ist und du in deiner E-Mail mit guten Headlines, optimalen Teasern und einem perfekten Call-To-Action arbeitest, dann wird dein Newsletter auch gelesen und sorgt für viel Traffic.


Es ist ein schwerer Fehler, komplett auf E-Mail Marketing zu verzichten. (Bild: ra2studio – shutterstock.com)

Fehler Nr. 6: Nur kurze ODER lange Artikel schreiben

In der (internationalen) Bloggerszene gibt es unterschiedliche Ansichten, was die Länge von Texten betrifft. Zu kurze Artikel bekommen mitunter weniger Aufmerksamkeit und somit auch nicht so viel Reichweite wie längere Texte.

Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit, denn auch in einem kurzen Text lassen sich viele nützliche Fakten unterbringen. Auf der anderen Seite gibt es lange Texte, die mit viel Füllmaterial künstlich aufgepumpt worden sind … letztendlich entscheidet der tatsächliche Gehalt an Fakten (also das fachliche Niveau) in einem Text darüber, ob dein Publikum ihn annimmt oder nicht.

Die „perfekte Länge“ für Artikel gibt es nicht, aber du kannst ein paar Dinge beachten, um deine Artikel „perfekt“ für dein Publikum zu machen! Variiere einfach zwischen langen und kurzen Artikeln (sofern dieser Content nützlich ist, wird dein Publikum zufrieden sein), schreib unterschiedlich lange Absätze und sorge so für Abwechslung – nutzen Zwischenüberschriften, Aufzählungen, Bilder, Infografiken oder eingerückte Textblöcke … all das sorgt dafür, dass dein Text abwechslungsreich ist und dein Publikum nicht ermüdet.

Fehler Nr. 7: Alles ausser Text vernachlässigen

Kennst du den Spruch „Das Auge isst mit“? Natürlich kennst du ihn – aber wusstest du, dass das auch für die Verpackung gilt? Bei einem Blog ist das nicht anders, zwar ist der Inhalt letztendlich das, was eine inhaltlich hochwertige Publikation ausmacht … aber wenn das „Drumherum“ nicht stimmt, dann kann die Lust am Lesen schnell vergehen.

Die meisten grossen und erfolgreichen Blogs haben auch eine ansprechende Verpackung. Gut, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber es ist eine Tatsache, dass die meisten Menschen sich grundsätzlich lieber Dinge ansehen, die die Mehrheit als „schön“ bezeichnet.

Und das muss auch für deinen Blog gelten – mach nicht den Fehler und produziere Textwüsten, die schwer oder gar nicht zu konsumieren sind. Arbeiten mit einem Design, dass den Inhalt unterstützt, nutze Bilder und Fotos, formatiere deinen Text richtig und erleichtere deinem Publikum so den Zugang zu deinem Blog – davon ist unter anderem auch abhängig, ob man dich als seriöse Quelle in deiner Nische ansieht und ob deine Leserinnen und Leser dir grundsätzlich vertrauen.



Fazit

„Der perfekte Blog“ fällt nicht vom Himmel. Er ist das Ergebnis harter Arbeit, die nicht nach der Fertigstellung des WordPress Templates zu Ende ist. Ganz im Gegenteil: Wenn du es wirklich ernst meinst, dann erfindest du dich immer wieder neu und bietest deinem Publikum jede Menge Abwechslung. So bleibst du im Gespräch und deine Inhalte werden mehr und öfter geteilt – und genau das führt mit steigender Reichweite unter anderem auch zu mehr Verlinkungen von anderen Websites, denn hochwertige Publikationen werden immer gern verlinkt. Es lohnt sich, beim eigenen Blog am Ball zu bleiben (und das gilt auch für Corporate Blogs) – nur so stellt sich letztendlich der Erfolg ein.

 

Oberstes Bild: © Photosani / Shutterstock.com

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Mehr zu Björn Tantau

Björn Tantau kann auf über 15 Jahre Erfahrung im Online Marketing zurückblicken und ist unter anderem als Blogger, Keynote-Speaker und Podcaster bekannt. Seine Website bjoerntantau.com gilt als einer der renommiertesten Online Marketing Blogs in Deutschland und wurde 2014 vom SearchEngineJournal zu einem der Top Marketing Blogs gewählt. In sozialen Netwerken folgen ihm mehr als 40'000 User und er hat mehrere Bücher geschrieben, darunter einen Amazon-Bestseller zum Thema “Website-Traffic”.

Als Head of Market Insights bei der Facelift BBT GmbH in Hamburg verantwortet er dort unter anderem das Content Marketing. Bisher wurde Björn Tantau mehrfach im TV interviewt, unter anderem vom ZDF, von RTL, von RTL 2, der Deutschen Welle und der 20-Uhr-Ausgabe der ARD-Tagesschau. Als Autor schreibt er regelmässig für grosse deutschen Websites, Blogs und Magazine und hat bereits auf zahlreichen nationalen und internationalen Konferenzen, Messen und Events gesprochen.

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