Milchwirtschaft in stürmischen Gewässern

Hoher wirtschaftlicher Druck: So kann man die aktuelle Situation der Schweizer Milchproduzenten beschreiben. Die aktuellen Währungsturbulenzen sowie der Preisdruck auf dem Milchmarkt machen der Milchwirtschaft zu schaffen.

2014 wurde in der Schweiz eine Rekordmenge an Milch produziert und zu einem zunehmend sinkenden Preis verkauft. Die Produktionssteigerung war eine Reaktion auf die verbesserte Marktlage ab 2013. Seit August 2014 ist dieser Produktionstrend allerdings wieder gebrochen. Die Entwicklung auf dem Milchmarkt um die Schweiz herum, hatte seit Oktober 2014 auch deutlich negative Auswirkungen für die Schweizer Milchproduzenten.

Zusätzlich hat die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses am 15. Januar 2015, alle überrascht. Der zusätzliche Druck auf die Schweizer Milchwirtschaft und die Milchproduktionsbetriebe ist unmittelbar eingetroffen und ein Ende ist heute nicht absehbar.

Die SMP als Dachorganisation aller Schweizer Milchproduzenten hat in dieser unerfreulichen Situation verschiedene Massnahmen und Forderungen an die Hand genommen. „Es geht darum, den Schaden für die Milchproduktionsbetriebe und die Michwirtschaft Schweiz zu minimieren“, betonte SMP-Präsident Hanspeter Kern in seinem Eröffnungsreferat.


SMP möchte die Konsumenten für den Kauf von Milchprodukten aus Schweizer Milch sensibilisieren. (Bild: Alexander Chaikin / Shutterstock.com)

Konkret engagieren sich die Schweizer Milchproduzenten in folgenden Bereichen:

  • Die Forderung an die Politik zur Aufstockung des „Schoggigesetz-Nachtragskredites“ wurde deutlich bekräftigt. Im Weiteren erwarten die Milchproduzenten zusätzliche Absatzförderungsmittel für ausserordentliche Massnahmen im Inland und den Käseexport.
  • Die Schweizer Milchproduzenten SMP setzen sich mit Vehemenz beim Detailhandel und den Milchverarbeitern gegen unnötige Preissenkungen auf dem Rücken der Milchproduzenten ein.
  • Innerhalb der Branchenorganisation Milch setzen sich die SMP-Vertreter zusam-men mit den weiteren Produzenten für eine klare und konsequente Umsetzung der Reglemente zur Segmentierung der Milchmengen ein.
  • Die SMP hat beschlossen, die Marktstabilisierungsmassnahmen über die Firma LactoFama AG situationsgerecht per 1. Februar 2015 weiter umzusetzen. Insbesondere wird damit die kurzfristig frei verfügbare (C-) Milch vor allem auch aus den Käsereien („Einschränkungsmilch“) aus dem Markt genommen.
  • Swissmilk-Marketing hat kurzfristig ein Projekt „Swissmilk inside“ lanciert, welches die Konsumentinnen und Konsumenten für den Kauf von Milchprodukten aus Schweizer Milch sensibilisieren und animieren soll.
  • Die generelle Situation verdeutlicht aber eindrücklich, dass sich mittelfristig eine Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für eine standortgerechte und nachhaltige Milchproduktion im Gras- und Milchland Schweiz grundlegend aufdrängt.

An der Delegiertenversammlung wurden die Vertretungen im Vorstand für die Amtsperiode 2015 bis 2019 festgelegt. Neu in den Vorstand der SMP gewählt wurden Ernst Bachmann (VMMO), Karl Häcki (VMMO), Thomas Hirsbrunner (BEMO) und Christophe Noël (FSFL). Alfred Preisig (VMMO) und Jürg Dummermuth (BEMO) wurden als neue neben den bisherigen Suppleanten des Vorstandes gewählt. Der Präsident, Hanspeter Kern und die beiden Vizepräsidenten René Vonlanthen und Ruedi Schnyder wurden ebenfalls diskussionslos in ihren Funktionen für vier weitere Jahre bestätigt.

Christian Burren (BEMO) wurde in Würdigung seines langjährigen Einsatzes im Dienste der Schweizer Milchproduzenten gebührend verabschiedet und mit einer einmaligen Erinnerungsglocke beschenkt.



Die Delegierten verabschiedeten im Weiteren die statutarischen Geschäfte (Geschäftsbericht 2014, Jahresrechnung, Decharge) und genehmigten die ordentlichen Finanzierungsbeschlüsse (Interessenvertretung, Basismarketing Milch und Basis-kommunikation Schweizer Käse) für das Geschäftsjahr 2015/16.

 

Oberstes Bild: © Ilya Shulika / Shutterstock.com

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