Die neue Inbound-Marketing-Strategie, ein Paradigmenwechsel im Marketing

Content-Marketing hat sich als eine effektive Methode sowohl zur Kundengewinnung als auch zur besseren Auffindbarkeit in Suchmaschinen etabliert. Das Konzept hat bereits einen gewichtigen Platz als eine moderne Erscheinungsform des Marketings eingenommen, die von Fachleuten als zukunftsträchtig bewertet wird.

In diesem Beitrag stellen wir die neue Inbound-Marketing-Strategie vor und verdeutlichen Ihnen, weshalb Content-Marketing dabei ein zentrales Element darstellt.

Seit Jahrzehnten setzt die klassische Werbung auf Push-Strategien. Hier werden Werbebotschaften, welche ein breites Publikum für ein Produkt begeistern sollen, mit möglichst grosser Reichweite aktiv verbreitet. Dieser Ansatz hat früher gut funktioniert, doch heute sind bereits viele Leute gegen Werbung immun geworden. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Das Waren-Überangebot sowie die Omnipräsenz der Werbung sind sicherlich zwei wesentliche. Darüber hinaus ist die Zeit zum wertvollen Gut geworden und viele Menschen haben ihr Leben mittels eines mehr oder weniger ausgeprägten Zeitmanagements organisiert. Das gilt vor allem im Büro, aber auch die Freizeit wird zusehends durchgeplant.

Wenn Werbebotschaften die Aufmerksamkeit eines potenziellen Kunden fordern und dies in einem Moment geschieht, der vielleicht gerade für einen Freundschaftsbesuch auf Facebook geplant war oder der Internetrecherche für eine Facharbeit gewidmet sein sollte, werden sie automatisch als Störung empfunden. Daraus folgen geringe Wahrnehmungen von ausgespielten Werbebannern, ein intuitives Wegklicken von Pop-up-Fenstern bis hin zum völligen Ausweichen werbeüberfrachteter Seiten.

Gegen Werbeblindheit der Zielgruppe angehen

Um im Heute der digitalen Überladung effektives Marketing zu betreiben, setzen einige Agenturen auf sogenanntes Inbound-Marketing. Im Gegensatz zum Pushen in der klassischen Werbung wird bei dieser Strategie alles auf einen Pull-Ansatz ausgerichtet. „Pull-Marketing bedeutet Massnahmen zu ergreifen, um potenzielle Kunden früh im Rechercheprozess nach Produkten oder Lösungen zu erreichen“, erklärt der Geschäftsführer der Marketingagentur Aufgesang, Olaf Kopp. Dabei müsse man beim Interessenten in einer Phase ansetzen, „in der er nach einer Problemlösung sucht, aber noch kein konkretes Produkt im Auge hat.“

Hierdurch wird der Paradigmenwechsel deutlich – Personen werden nicht mehr aktiv angesprochen, sondern im Gegenteil: man möchte sich von ihnen finden lassen. So ergeben sich einige Vorteile:

  1. Keine unnützen Investitionen in Werbemassnahmen, die kaum wahrgenommen werden bzw. sogar die Zielgruppe verärgern
  2. Die Zielgruppe kann niemals im falschen Moment angesprochen werden. Wer gefunden wird, hat es meistens mit Interessenten zu tun
  3. Teures Personal kann seine Arbeitszeit gezielt auf Interessenten verwenden und muss nicht bei null beginnen, wie angesichts der Streuverluste bei der personengestützten Kaltakquise.

Sinnbild der Werbeüberflutung: AdBlocker

Ein Etappenziel der Inbound-Marketing-Strategie ist, eine Webpräsenz so zu generieren, dass sie qualitativ hochwertige Leads bereitstellt. Das sind Kontaktdaten von ernsthaft interessierten, potenziellen Käufern. Dies passiert zum Beispiel dann, wenn ein Suchender auf einen Artikel aufmerksam geworden ist, der ein für ihn relevantes Problem analysiert und eine Lösung anbietet. Über die Kommentarfunktion oder die Möglichkeit, einen Newsletter zu abonnieren, der deutlich mit dem Thema verbunden ist, kann ein Suchender selbst aktiv werden und sein Interesse kundtun. Im Falle des abonnierten Newsletters verfügt der Betreiber der Webseite damit über einen hochwertigen Lead, dem er nun nachgehen kann.

Anhand dieser groben Skizzierung wird schon deutlich, dass Content-Marketing einen weiten Bereich mit zahlreichen Unterdisziplinen abdeckt. Zurückliegend stand vor allem das Potenzial zur Suchmaschinenoptimierung – SEO – im Vordergrund. „Content-Marketing ist das neue SEO – hier sind sich die SEO-Experten einig“, vermerkte die Kölner Startup Contilla GmbH in ihrem Content-Lexikon bereits vor einigen Monaten. Grundlage für diese Einschätzung war sicher der Trend der grossen Internet-Suchmaschinen, die inhaltliche Qualität von Internetseiten in die Ergebnisse einfliessen zu lassen. Um von Google möglichst weit oben gelistet zu werden, muss eine Präsenz jedoch auch über hochwertigen Content verfügen.

Aktuell wird Content-Marketing, das auch früher schon deutlich mehr als SEO zu bieten hatte, zusätzlich als ein zentraler Bestandteil der Inbound-Marketing-Strategie gehandelt, was seinen Stellenwert noch weiter erhöht. Unternehmen sollten frühzeitig Ressourcen dafür bereitstellen, um sich diesem Thema zu widmen. In den nächsten Artikeln auf dieser Seite wollen wir dazu einen Beitrag leisten. Vor allem geht es um die Erläuterung der Grundlagen, um die neuesten Entwicklungen und erfolgreiche Fallbeispiele.

 

Oberstes Bild: © Gustavo Frazao – shutterstock.com

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Mehr zu Markus Haller

Diplomphysiker im technischen Vertrieb mit Leidenschaft fürs Schreiben.
Die Themen dürfen ruhig weit gesteckt sein: Von Archäologie und Kulturanalyse über Naturwissenschaft und Technik hin zum eCommerce und Content-Marketing.

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