BITKOM-Umfrage: 20 % ohne jeden Schutz online
VON Agentur belmedia News
Man sollte meinen, dass mittlerweile wirklich niemand am Thema Internetsicherheit und Cyberkriminalität vorbeigekommen sei. Die von Trojanern und Viren ausgehende Gefahr wird seit Jahren auf allen Kanälen immer wieder aufgezeigt. Dass das Wissen um Bedrohungen jedoch nicht immer auch zum notwendigen Handeln führt, belegt eine Studie des Branchenverbandes BITKOM.
Ihr zufolge sind rund 20 % der Internetnutzer im deutschsprachigen Raum gänzlich ohne Schutz online – das heisst weder mit Antivirenprogramm noch mit Firewall.
Diese überraschend hohe Zahl ist die Haupterkenntnis der BITKOM-Umfrage. Ferner kam zutage, dass 80 % Prozent derjenigen, die ein Antivirenprogramm verwenden, auf kostenlose Angebote zurückgreifen. Nur die verbleibenden 20 % gönnen sich eine kostenpflichtige Premium-Variante. Zu den bekannten Gratis-Virenschutzprogrammen gesellen sich mehr und mehr auch entsprechende vorinstallierte Tools in manchen Betriebssystemen oder auch bei Facebook.
Nach der Studie liegt beim Virenschutz aber ohnehin nicht das Hauptproblem. Vielmehr seien die arglosen Nutzer durch den Verzicht auf eine Firewall gefährdet, die vor der immer weiter anschwellenden Flut von Trojanern schützt. Immerhin bietet hier jedes dritte Endgerät, mit dem im Netz gesurft wird, ein entsprechendes Einfallstor für die Schädlinge.
Auch in der Cloud lauern Gefahren
Es ist praktisch, es kostet wenig oder (für den Privatgebrauch) gar nichts, es macht Daten überall und jederzeit verfügbar: Das Speichern von Firmen- oder auch privaten Informationen in der Cloud gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Bei aller Freude über die Vorteile der Cloud bleibt das Gefahrenbewusstsein allerdings noch häufig auf der Strecke. So verzichten sieben von acht Cloud-Nutzern auf eine Verschlüsselung ihrer Daten – und laden Hacker somit zum Mitlesen geradezu ein. Kaum weniger User, nämlich fünf von sechs, lassen sich den Sicherheitsgewinn eines Passwort-Safes entgehen, eines Tools, mit dem die heutzutage kaum noch memorierbare Vielzahl an Passwörtern sicher und übersichtlich verwaltet werden kann.
Immerhin: Das Risikobewusstsein wächst
Wie die BITKOM-Umfrage erbrachte, werden immer mehr Nutzer von den Warnungen vor Cybergefahren erreicht; das Bewusstsein dafür wächst zwar langsam, aber stetig. Dass es bis zu einem flächendeckenden Schutz vor Trojanern, Viren & Co. indes noch ein weiter Weg ist, demonstriert die in der Praxis vorhandene Schutzlücke von 20 % eindringlich. Dabei ist eine Basis-Absicherung des PCs, Tablets oder Smartphones wie auch des damit getätigten Datentransfers keineswegs teuer, sondern oftmals sogar kostenlos zu bewerkstelligen.
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