Trotz Hackerangriff gutes Quartalsergebnis für eBay

Der Online-Marktplatzriese eBay scheint den Hackerangriff im Mai dieses Jahres ganz gut verkraftet zu haben. Das Unternehmen weist im 2. Quartal 2014 einen Gewinn von 676 Millionen Dollar aus und übertrifft damit die Prognosen von Experten.

Zwischen April und Juni 2014 hat eBay einen Umsatz von 4,4 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, eine Steigerung um 13 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres. Der Netto-Gewinn stieg um sechs Prozent auf 676 Millionen US-Dollar, eine Entwicklung, die allerdings hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb. Insgesamt setzte das Unternehmen im 2.Quartal 2014 62 Milliarden US-Dollar um, was einem Anstieg um 26 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. In diesem Gesamtumsatz sind das Handelsvolumen aus dem Marktplatzgeschäft, das Nettovolumen des Paypal-Geschäftes sowie der Handelsumsatz des Tochterunternehmens eBay Enterprise enthalten.

„Ein wechselvolles Quartal mit einigen Hürden liegt hinter uns“, verlautete das Unternehmen in Anspielung auf die Datenpanne im Mai 2014, bei der etwa 145 Millionen eBay-Kundenkonten geknackt worden sein dürften. Der Vorfall hatte penible Untersuchungen von US-amerikanischen, britischen sowie EU-Behörden zur Folge, als Reaktion auf die Datenpanne forderte eBay weltweit alle Kunden auf, ihr Passwort zu ändern. Der Branchenprimus hatte in diesem Quartal allerdings auch mit einigen weiteren Problemen zu kämpfen. So sah sich das Unternehmen mit einem Einbruch im Ranking der Suchmaschinen konfrontiert und musste den Abschied des Leiters der Finanzabteilung verkraften – eine Trennung, die einige Turbulenzen nach sich zog.

Positiv kann vermerkt werden, dass es in dieser Quartalsperiode durch einen klugen taktischen Schachzug gelang, einen langwierigen Streit mit dem Investor Carl Icahn beizulegen, welcher der Geschäftspolitik von eBay in einigen Punkten kritisch gegenübersteht und eine Abspaltung bzw. Veräusserung der Tochtergesellschaft PayPal, dem Online-Bezahlsystem von eBay, durchsetzen wollte. Zwar befürwortet Icahn einen Verkauf von Paypal nach wie vor, allerdings wurde der Gestaltungsanspruch des Stakeholders durch die strategische Entscheidung von eBay besänftigt, auf Icahns Empfehlung David Dorman, Mitgründer der Investmentgesellschaft Centerview Capital Technology, als unabhängigen Direktor in die Führungsetage von eBay zu berufen.

Dass eBay einem Verkauf von Paypal nach wie vor wenig abgewinnen kann, kommt nicht von ungefähr. Denn der Online-Bezahldienst hat an dem relativ guten Quartalsergebnis von eBay substantiellen Anteil. Der Umsatz von Paypal stieg im 2.Quartal 2014 um 20 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar, während sich das Nettogesamtvolumen aller Zahlungen auf 55 Milliarden US-Dollar belief, was einem Plus von 29 Prozent entspricht. Die Zahl aktiver Kundenkonten wuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15 Prozent auf rund 152 Millionen. Die eBay-Vertriebsschiene für eShop-Softwarelösungen, eBay Enterprise, erwies sich mit drei Prozent Umsatzwachstum als das schwächste Segment des Imperiums. Der Umsatz von eBay Enterprise stieg auf 267 Millionen US-Dollar. Das Handelsvolumen (Börsenumsatz) lag bei 940 Millionen US-Dollar, was einen Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum 2.Quartal des Vorjahres bedeutet.

 

Oberstes Bild: © Denis Radovanovic – Shutterstock.com

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